Menden/Balve. Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen hat die Auf- und Abstiegsregelungen veröffentlicht. Das sind die Konsequenzen.

Das wird eine harte Saison für die Landes- und Bezirksligisten. Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen hat auf seiner Homepage die neuen Auf- und Abstiegsregelungen veröffentlicht. In den Landes- und Bezirksligen wird es einen Massenabstieg geben. Dafür dürfen sich die Tabellenzweiten Hoffnung machen.

Mit dem BSV Menden in der Landesliga 2 und den Sportfreunden Hüingsen in der Bezirksliga 6 gab es in der vergangenen Saison zwei Vize-Meister im überkreislichen Fußball, die in der Hönnestadt beheimatet sind. Hätten dort schon die Auf- und Abstiegsregelungen der kommenden Saison gegolten, dann hätte das Duo noch Chancen gehabt, aufzusteigen. Denn die Vize-Meister in den Landes- und Bezirksligisten werden am Ende der Spielzeit 22/23 höchstwahrscheinlich weitere Aufsteiger in die Westfalen-, bzw. Landesliga ausspielen. Die neuen Regelungen des FLVW im Überblick.

Sieben neue Mannschaften

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Das Gesicht der Landesliga 2 hat sich verändert. Mit den Westfalenliga-Absteigern FSV Gerlingen und Borussia Dröschede, den Aufsteigern Kiersper SC, Germania Salchendorf und SV Schmallenberg/Fredeburg, sowie den umgruppierten SuS Bad Westernkotten und Westfalia Soest gibt es gleich sieben neue Mannschaften in der 18er-Staffel. Und die müssen in diesem Jahr wieder stark sein. Gleich fünf Teams werden am Saisonende direkt absteigen.

Wer die Klasse halten will, muss mindestens auf Platz zwölf landen. Keine leichte Aufgabe, denn durch die neuen Vereine wird auch die Leistungsdichte steigen. Einen klaren Favoriten wie im Vorjahr mit dem SC Obersprockhövel wird es dieses Mal nicht geben. Es dürfte ein deutlich spannenderer Titelkampf werden. Und - wie bereits erwähnt - auch der zweite Platz könnte am Ende der Saison goldwert sein. Warum das so ist, zeigt ein Blick in die Ober- und Westfalenligen.

Nur zwei Mannschaften steigen aus Oberliga ab

Aus der Oberliga Westfalen werden voraussichtlich nur zwei Mannschaften in die Westfalenliga absteigen. Die Zahl der Absteiger würde sich erst bei drei oder mehr Regionalligaabsteigern ändern. Aktuell spielen 18 Mannschaften in der Oberliga Westfalen. Nimmt man zwei Auf- und zwei Absteiger raus, bleiben 14 übrig. Die zwei Meister und Vize-Meister der Westfalenligen würden in dem Fall direkt aufsteigen. Drei Mannschaften steigen in die Landesliga ab. Dadurch ergäben sich Kapazitäten in der Westfalenliga, die auf insgesamt 32 Mannschaften (also zwei 16er-Staffeln) kommen soll.

Im Optimalfall könnten die Landesliga-Vizemeister direkt aufsteigen, im suboptimalen Fall müssten die Vize-Meister einen Aufsteiger in einem Entscheidungsspiel ausspielen. Dieses würde dann auf einem neutralen Platz ausgetragen. Sicher ist jedoch - so lange nicht mehr als drei Regionalligisten absteigen - dass der zweite Platz die Chance auf den Aufstieg bietet. Diesen Fall gab es in der Landesliga zuletzt in der Saison 2018/19. Damals konnte der FSV Gerlingen als Tabellenzweiter hinter dem SV Hohenlimburg noch durch ein Entscheidungsspiel in die Westfalenliga aufsteigen. Ein Jahr zuvor stieg der Vize-Meister (damals der FC Lennestadt) direkt in die höhere Liga auf.

Vier Bezirksligaabsteiger aus 16er-Staffel

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Hart wird es auch für die Bezirksligisten. 16 Mannschaften treten in der Staffel 6 an, Heimat der Sportfreunde Hüingsen. Das bedeutet, dass dort vier Mannschaften direkt absteigen werden. In 16er-Staffeln waren sonst nur zwei Absteiger üblich. Kompliziert wird es für die Vize-Meister. Sollte die Gesamtzahl von 64 Landesligisten unterschritten werden (was nicht unrealistisch ist), werden die 13 Zweitplatzierten der westfälischen Bezirksligen in KO-Spielen weitere Landesligaaufsteiger ausspielen. Wie viele Aufsteiger es geben wird, ist offen. So kann es sein, dass sich die Vereine nach der Saison noch durch mehrere Entscheidungsspiele quälen müssen und am Ende nur eine der 13 Mannschaften aufsteigt. Diesen Fall gab es in den Vor-Coronajahren bereits häufiger.

Offen ist noch, wie sich die Situation in den Kreisligen gestalten wird. Der Fußballkreis Iserlohn wird in den kommenden Tagen die Regelungen veröffentlichen. „Wir sind in den Planungen. In meinen Augen wird sich aber nichts gravierendes ändern. Bekannt ist ja, dass wir in der Kreisliga A wieder von der 18er auf eine 16er-Staffel gehen möchten. Dadurch könnte es diese Saison mehr Absteiger geben. Wir planen mit drei Absteigern aus der A-Liga und zwei Aufsteigern aus der B-Liga. Das gilt aber nur für den Fall, dass kein Bezirksligist absteigt“, erklärt Horst Reimann, Vorsitzender des Fußballkreis Iserlohn.

Kreisliga D kommt

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Auch die Gruppeneinteilungen könnten sich in den unteren Kreisligen noch einmal ändern, denn es gibt bei einigen C-Ligisten Tendenzen, noch in die neu geschaffene Hobbyliga Kreisliga D zu wechseln. „Es haben sich noch einige Vereine gemeldet, die diesen Schritt gehen möchten. Mit denen führt Andreas Molter nun Gespräche und danach wird es eine Entscheidung geben“, verspricht Reimann.