Hüingsen. Der 36-Jährige Stürmer gibt bei den Bezirksliga-Fußballern sein Comeback. So hart arbeitet er körperlich an seiner Rückkehr.
Eigentlich hatte Sascha Barnefske seine Fußballschuhe schon beinahe an den Nagel gehangen – wie gesagt beinahe. Der heute 36-Jährige gehört bei den Bezirksliga-Fußballern der Sportfreunde Hüingsen zu den Vereinsikonen. Egal, ob mit dem Kopf, einem Volley oder gar per Fallrückzieher – zu seinen Hochzeiten traf der Stürmer aus allen möglichen Lagen. In der vergangenen Spielzeit 2021/2022 gehörte er aber nicht mehr zum Kader. „Barney“, wie er liebevoll im Hüingser Ohl genannt wird, legte eine Pause ein. Eine Pause, aus der er ursprünglich nicht mehr wiederkehren wollte.
Doch ein Jahr später ticken die Uhren in der „Republik“ jetzt anders. Durch den Ausfall vonRobyn Schoppe (Knorpelschaden) und Kapitän Sven Barnefske (Kreuzbandriss) hat der Vizemeister der vergangenen Saison arge Personalnot. Und so war es naheliegend, dass der Verein seinen alten Torjäger noch einmal nach Hilfe fragte. Nach einigen Überlegungen stand dann fest: Sascha Barnefske gibt bei den Sportfreunde Hüingsen sein Comeback.
Entscheidung nicht ganz spontan
„Aufgrund der kurzfristigen Personalnot hat man mich gefragt, ob ich einspringen könnte. Ich kenne ja auch die Strukturen in Hüingsen sehr gut. Ich muss aber ehrlich gestehen, dass ich bei der ersten Anfrage noch abgesagt hatte“, erklärt das Hüingser Urgestein. Danach hat er aber noch einmal zwei Tage darüber geschlafen und sich dann doch dazu entschieden, wieder aktiv auf den Platz zurückzukehren.
„Der Ehrgeiz war auf einmal wieder da. Und ich habe richtig Bock wieder anzugreifen. Ich war jetzt auch schon ein paar Mal beim Training. Ich mache die nächsten zwei Wochen ein gezieltes Einzeltraining zum Aufbau. Aber als ich die Mannschaft gesehen habe, war ich echt begeistert. Dort ist einiges passiert“, erklärt der Stürmer. In seiner Abwesenheit ist das Team von Trainer Benny Huygens Zweiter in der Bezirksliga 6 geworden. Auch in dieser Saison wird das Team wieder in dieser Staffel antreten. Vor der Leistung in der abgelaufenen Spielzeit hat Barnefske Respekt. „Das ist in dieser Liga eine sehr starke Leistung. Ich bin aber auch der Meinung, dass in der kommenden Spielzeit für uns einiges drin ist“, zeigt sich Barnefske gewohnt kämpferisch. „Unser Team ist echt top. Wir haben sehr viele junge Spieler. Da bin ich ja mit Abstand der Älteste.“
Individuelles Aufbautraining
In der vergangenen Saison war Barnefske allerdings nur bei zwei Heimspielen der SF Hüingsen. Er brauchte etwas Abstand zum Fußball. Doch das ist jetzt vorbei und ihn juckt es bereits in den Füßen. „Alle Beteiligten haben mich noch einmal richtig heiß gemacht. Das ist schon eine tolle Sache“, sagt der Torjäger. Für ihn sei es allerdings schade, dass sein Bruder Sven derzeit mit einem Kreuzbandriss fehlt und wohl noch lange ausfallen wird. „Ich hätte gerne mit ihm zusammengespielt. Aber ich bin mir sicher, dass er das schaffen wird. Außerdem ist so eine Saison ja auch lang. Da kann viel passieren.“
Doch Sascha Barnefske ist sich auch bewusst, dass er für sein Comeback einiges tun muss – vor allem körperlich. Er befindet sich in einer Diät und schiebt viele Laufeinheiten ein, um rechtzeitig zum Saisonstart topfit zu sein. „Also aktuell bin ich noch ganz weit unten. Ich bin gerade bei maximal 15 Prozent. Zurzeit kann ich mir nur schwer vorstellen über 90 Minuten zu spielen. Es würde vielleicht für 20 Minuten reichen. Am Anfang arbeite ich individuell abseits der Mannschaft. Aber wenn ich so etwas mache, dann auch nur mit voller Überzeugung“, erklärt Barnefske.