Balve/Menden. Mendener Dressur-Reiterin Senta Kirchhoff startet beim Balve Optimum nach einjähriger Pause. Zum Auftakt erreicht sie im Grand Prix Platz 15.

DasLongines Balve Optimum ist für die Reitsportler und Sportlerinnen eines der großen Highlights der Saison. Für eine Reiterin hat das Event aber noch einen größeren Charme. Für die Mendenerin Senta Kirchhoff ist das Longines Balve Optimum quasi ein Heimspiel. Auf der Anlage am Schloss Wocklum kennt sie fast jeden Ort und jeden Fleck.

Dabei steht Senta Kirchhoff, die für den Reitverein Iserlohn aktiv ist, in diesem Jahr vor einer besonderen Herausforderung. Denn sie feiert nach einem Jahr Pause ihr sportliches Comeback. Denn im vergangenen Jahr konnte sie nicht am Großevent teilnehmen, da sich ihr Pferd L’Arbuste unmittelbar vor Turnierbeginn verletzt hatte. Und diese Verletzung zog sich lange hin. Seither hat die 35-Jährige an keinem Wettkampf mehr teilgenommen und startet in Balve quasi wieder von Null. Sie nimmt an der Deutschen Meisterschaft in der Dressur teil und hofft auf ein gutes Ergebnis.

Große Kindheitsträume

„Es ist für mich natürlich etwas besonderes wieder hier zu sein. Das ist ja hier schon meine Heimat. Schon als kleines Kind stand ich am Rand und habe zugeschaut und habe damals immer davon geträumt mal hier reiten zu dürfen“, erzählt sie berührt. Dass Senta Kirchhoff im vergangenen Jahr nicht dabei sein konnte war für sie ein schwerer Schlag. „Das tat schon weh. Ich hatte fest damit geplant. Dann hat sich mein Pferd verletzt. Ich bin dann auch nicht zum Zugucken hingefahren, weil ich traurig war, dass ich nicht dabei sein konnte.“

Seither ist im Leben von Senta Kirchhoff einiges passiert. So ist sie zusammen mit ihrem Ehemann Henri Ruoste, zu den Olympischen Spielen nach Tokio gefahren, wo dieser als Dressurreiter teilnahm. „Wir hatten zwar total viel Pech, aber einfach dabei zu sein und dass mitzuerleben, war schon toll“, sagt die Mendenerin. Ebenfalls begleitete sie ihren Mann zur Europameisterschaft, wo er Sechster in der Kür wurde. „Das war für uns als Team ein großer Erfolg“, ergänzt sie. Anschließend haben die beiden ihre kirchliche Hochzeit auf Mallorca nachgeholt, die zuvor zweimal coronabedingt verschoben werden musste. Nicht nur weil Senta Kirchhoff aus der Nachbarschaft kommt, ist für sie das Longines Balve Optimum etwas ganz besonderes. „Rosalie von Landsberg-Velen schafft es immer eine ganz besondere Atmosphäre hineinzubringen. Sie hat eine große Liebe zum Detail. Es ist wirklich alles durchdacht und super organisiert für die Reiter und ihre Pferde. Auf dem Turnier haben wir auch überhaupt keinen Stress. Ich denke, dass es das ist, was das Event ausmacht.“

Gedämpfte Erwartungshaltung

Aber auch sportlich ist Balve für Senta Kirchhoff ein gutes Pflaster. 2019 hat sie den Louisdor-Preis gewonnen und 2020 eine Top-Platzierung bei den Deutschen Meisterschaften erreicht. Wenig später rückte sie dadurch in den Perspektivkader des Deutschen Olympia-Komitees für Reiterei (DOKR). „Das waren definitiv prägende Augenblicke in meiner Laufbahn“, sagt Senta Kirchhoff.

Am Freitag startete Senta Kirchhoff im Grand Prix und erzielte mit ihrem genesenen Pferd L’Arbuste den 15. Platz. Nach einjähriger Wettkampfpause gibt sich die Reiterin aber bescheiden. „Normalerweise brauchen die Pferde immer ein bisschen um das Turnierleben wieder hineinzufinden – vor allem mental. Ich bin dankbar, dass die Bundestrainerin mir das Vertrauen geschenkt hat. Mein Ziel ist einfach, so gut wie möglich zu reiten. Ich habe keine großen Erwartungen.“