Menden. In den vergangenen Tagen hat es sich angedeutet, seit Montag ist es perfekt: Edin Terzic wird neuer BVB-Trainer. Das sagen die Hönnestädter.

Der Mendener Junge ist zurück auf der großen Fußballbühne: Edin Terzic (39) ist neuer Cheftrainer des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund. Dieses Mal jedoch langfristig.

Im Dezember 2020 war der Stolz der Mendener Fußballfamilie groß. Mit Edin Terzic, einst Abiturient am Gymnasium an der Hönne und Jugendspieler beim BSV Menden, wurde ein Hönnestädter Trainer beim schwarz-gelben Traditionsverein. Damals befristet auf ein halbes Jahr, endete Terzics Engagement mit dem Gewinn des DFB-Pokals in Berlin. Nun soll er langfristig die Geschicke des BVB lenken. Eine Nachricht, die alte Weggefährten und BVB-Fans aus Menden besonders stolz macht. Seit dem Pokalsieg hatte sich Terzic rar gemacht. Beim Fußball-Talk Viererkette des ehemaligen Kicker-Redakteurs Thomas Hennecke beim Zeltdachfestival im vergangenen August, hatte Terzic einen seiner wenigen öffentlichen Auftritte.

Trennung kommt nicht überraschend

Groß ist die Vorfreude bei Andreas Aßhoff auf den neuen Trainer bei Borussia Dortmund. Der Geschäftsführer des TuS Langenholthausen ist glühender Anhänger des Fußball-Bundesligisten. „Edin Terzic wieder zu holen, ist eine sehr gute Entscheidung gewesen. Er hat bei seinem ersten Engagement in Dortmund bereits bewiesen, dass er ein gutes Händchen dafür hat, mit den Spielern umzugehen“, betont der Langenholthausener, für den die Trennung von Marco Rose nicht überraschend kam.

„Nach dem, was Sebastian Kehl vor wenigen Wochen gesagt hat war mir klar, dass er gehen muss. Ich kann mir gut vorstellen, dass Matthias Sammer einer derjenigen war, der Rose ersetzen wollte“, ist Aßhoff sicher. Dass es nun der Mendener Junge Edin Terzic wird, ist für den Geschäftsführer des Landesligisten umso schöner. „Ich finde gut, dass ein Junge aus dem Sauerland die Chance bekommt, auf der großen Bühne eine Mannschaft zu trainieren. Edin ist ein sympathischer Typ, dem man als Fan den Erfolg gönnt.“

Fuhrmann ist noch skeptisch

Michael Fuhrmann ist nicht nur Trainer des BSV Menden II und Kassierer des BSV Menden, sondern auch großer BVB-Fan mit Dauerkarte. „Ich bin schon zwiegespalten. Ich hätte mir schon gewünscht, dass man den Marco Rose noch ein weiteres Jahr gibt. Was soll er denn bei dem großen Verletzungspech machen. Da würden auch andere Trainer ihre Probleme bekommen“, ist Fuhrmann von der Entlassung Marco Roses überrascht worden. Dass es nun Edin Terzic wird, findet er lobenswert.

„Bei Edin Terzic freut es mich, dass ein Junge aus Menden kommt und nun den Posten übernimmt. Er hat das passende Gespür, um bei der Mannschaft anzukommen und durch seine Identifikation mit dem Verein kommt er auch bei den Fans an. Er weiß, wie in unserer Region die Fans ticken“, betont der Trainer des A-Kreisligisten. Insgesamt sieht er „seine“ Borussia auf einem guten Weg. Auch dank der Zugänge, die zukünftig im Westfalenstadion auflaufen werden. „Dann bin ich auch optimistisch, dass wir personell gut aufgestellt sein werden für die neue Saison. Süle, Schlotterbeck, Adeyemi - das hat schon etwas“, weiß Fuhrmann.

Blüggel: „Hätte Rose nie holen dürfen“

Als Sportlicher Leiter beim A-Kreisligisten SG Balve/Garbeck blickt Nico Blüggel dem Saisonende entgegen. Ähnlich wie beim großen Bundesligisten laufen auch in der Kreisliga A die Planungen für die kommende Saison auf Hochtouren. Auch er sieht die Beförderung von Edin Terzic positiv. „Edin Terzic ist im Moment der absolut richtige Trainer für den BVB“, ist Blüggel von dem gebürtigen Mendener überzeugt.

Dass seine Amtszeit von Marco Roses Intermezzo unterbrochen wurde, hält der Balver für einen Fehler. „Man hätte den Marco Rose erst gar nicht holen sollen. Terzic hat dagegen scheinbar auch den richtigen Draht zu den Spielern. Seine Ansprache stimmt, er kommt an. Er hebt sich wohltuend von einer Gruppe von Trainern ab, die jetzt gerade unterwegs sind“, mag Blüggel die authentische und bodenständige Art Terzics. Ob das jedoch immer so bleiben wird? Nico Blüggel, der mit der SG Balve/Garbeck auf dem dritten Tabellenplatz der Kreisliga A Arnsberg steht, glaubt, dass sich der Trainer-Neuling noch einiges an „Wettkampfhärte“ aneignen wird. „Mit der Zeit wird Terzic gewiss auch ein wenig „härter“ werden“, ist Blüggel überzeugt.