Menden. Die Landesliga-Handballer spielen gegen den Abstieg. Trainer Dominik Flor arbeitet auf vielen Baustellen gleichzeitig, um sein Team zu retten.

Dominik Flor gehört bei den Handballern der SG Menden Sauerland zu den wichtigen Figuren. Denn er ist nicht nur Trainer der „Wölfe“-Reserve, die in der Landesliga aktiv ist, er ist auch gleichzeitig Spieler der ersten Mannschaft, die aktuell in der Abstiegsrunde der dritten Liga um den Klassenerhalt kämpft. Am Donnerstagabend empfängt die SG-Reserve den Tabellenletzten TV Wickede-Ruhr. Anwurf ist in der Sporthalle am Bieberberg um 20 Uhr. Im Gespräch mit der Westfalenpost spricht Flor über seine Tätigkeit in der zweiten Mannschaft, wie die Saison läuft und welche Ziele er mit der Wölfe-Reserve hat.

Herr Flor, wie läuft aus Ihrer Sicht die Saison bei der SG Menden Sauerland II?

Dominik Flor Es ist schwierig, das genau zu beschreiben. Die Saison war doch in großen Teilen sehr zerstreut. Es gab bislang coronabedingt sehr viele Pausen. Wir sind in diesem Jahr erst im März wieder gestartet. Zuletzt hatten wir viele englische Wochen, wo es viel Programm für uns gab. Im Training setzen wir die Dinge wirklich sehr gut um. In den Spielen klappt es allerdings nicht ganz so gut. Da fehlt dem jungen Team oft die Routine. Das geht aber vielen Mannschaft so. Trotzdem haben wir eine eingespielte Mannschaft und die Jungs verstehen sich auf und abseits des Platzes sehr gut. Die Tabellensituation sieht für uns nicht so rosig aus. Wir standen uns in dieser Saison häufig selbst im Weg und haben wichtige Punkte liegen lassen. Deshalb wird die Endphase, in der es gegen den Abstieg geht, umso heißer für uns. Es kann ja sein, dass vier oder fünf Mannschaften bei uns absteigen.

Mit welchen Erwartungen gehen Sie am Donnerstag in das Spiel gegen den TV Wickede-Ruhr?

Ich wünsche mir, dass wir höchstkonzentriert in das Spiel gehen. Ich hoffe, dass wir das umsetzen, was wir in den vergangenen Wochen trainiert haben. Wir möchten die Dinge, die wir in den vergangenen Wochen nicht gut gemacht haben, abstellen. Und die Dinge, die gut waren weiter ausbauen.

Sie sprechen die Stärken und Schwächen schon an. Was läuft aus Ihrer Sicht gut und woran muss die Mannschaft noch arbeiten?

Wir haben eine große mannschaftliche Geschlossenheit. Dann ist die Trainingsbereitschaft wirklich überragend. Zu jedem Training kommen 12, 13 oder 14 Spieler. Zudem können wir super auf die A-Jugend zurückgreifen, die von Beginn an regelmäßig mittrainiert hat und zuletzt in den Spielen immer mehr herangezogen wurde. Verbessern muss sich unser Tempospiel. Wir haben keine großen Rückraum-shooter. Daher müssen wir über die Geschwindigkeit kommen. Da haben wir aber noch Defizite. Daran müssen wir dringend arbeiten.

Wenn wir einen Blick auf die Landesliga-Tabelle werfen, dann sieht man, dass es sowohl oben als auch unten relativ eng zugeht. Was sind aus Ihrer Sicht die Gründe dafür? Und wie hart ist die Saison für Sie?

Diese Saison ist definitiv anders als sonst. Es ist natürlich schwierig, wenn immer wieder Spiele ausfallen und dann verschoben werden. Manche Spiele lassen sich auch nicht verschieben, weil der Zeitplan so eng ist. Außerdem können wir uns alle nicht von der Corona-Problematik freisprechen. Das ist aber nicht nur in der Landesliga, sondern auch in allen anderen Klassen und Sportarten so. Es ist eben eine schwierige Situation. Ich kann nicht immer auf den kompletten Kader zurückgreifen, wenn sich Spieler mit Covid-19 infizieren und in die Quarantäne müssen. Das macht die ganze Situation tabellarisch gesehen sehr eng, macht aber gleichzeitig auch die Landesliga noch einmal viel spannender.