Iserlohn. Nach dem Sieg gegen Straubing bleiben die Iserlohn Roosters in der DEL. Das erleichtert die Fans, die Spieler nehmen es zur Kenntnis. Mit Video.
Die vergangenen Wochen blendete Sena Acolatse in diesem Moment aus. Dass er einige Wochen als so genannter überzähliger Kontingentspieler während der Spiele der Iserlohn Roosters in der Deutschen Eishockey Liga nur auf der Tribüne saß? Es war nebensächlich. Acolatse lief zum Penalty an, traf – und jubelte. Als Torwart Hannibal Weitzmann den Penalty von Jason Akeson parierte, jubelten alle Iserlohner über den 4:3-Heimsieg nach Penaltyschießen gegen die Straubing Tigers. Dass an diesem Abend auch der Ligaverbleib feststand? Das feierten nur die Fans.
Krefeld steigt ab
Durch ihre Niederlage in Mannheim stehen die Krefeld Pinguine bereits vor dem Ende der Hauptrunde als Absteiger fest. Das Gründungsmitglied der DEL muss nach 31 Jahren Erstklassigkeit den bitteren Gang in die DEL2 antreten. Erstmals seit 2006 gibt es wieder einen Absteiger.
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Mittendrin im Kampf gegen den Abstieg befanden sich auch die Iserlohn Roosters, die mit einem Heimsieg während der regulären Spielzeit gegen Straubing den Ligaverbleib aus eigener Kraft hätten sicher stellen können. Doch daran dachten und darauf hofften offenbar nur die Fans in der Eishalle am Seilersee. Umso ernüchterter verfolgten sie die Leistung ihrer Mannschaft während der ersten 30 Minuten.
Roosters: 0:3-Rückstand
Mit 0:3 lagen die Sauerländer zurück, denen kaum Leidenschaft anzumerken war, die Gegentreffer von Tim Brunnhuber (6.), Travis St. Denis (16./Penalty) und Ian Scheid (27.) hinnehmen mussten. Ihr Trainer Kurt Kleinendorst sah sich genötigt, als Zeichen den Torwart zu wechseln. Für Andreas Jenike kam Hannibal Weitzmann zwischen die Pfosten. „Ich habe den Torwart gewechselt, weil ich Andreas eine Pause geben wollte. Er soll am Freitag etwas frischer sein. Der Wechsel hatte nichts mit seiner Leistung zu tun“, sagte Kleinendorst nach der Partie.
Am Freitag gastieren die Krefeld Pinguine in Iserlohn – und für die Roosters geht es in diesem Heimspiel um drei Punkte im Rennen um Platz zehn. Bitte? „Am Sonntag werden wir sehen, ob wir mit einem blauen Auge davon kommen“, sagte auch Hannibal Weitzmann. Am Sonntag endet die Hauptrunde, das blaue Auge, von dem Weitzmann sprach, wäre der Einzug in die erste Play-off-Runde.
Roosters wie ausgewechselt
Rechnerisch ist dieser tatsächlich noch möglich, weil Iserlohn nach dem Torwart-Wechsel und dem Anschlusstreffer von Eugen Alanov zum 1:3 (35.) plötzlich wie eine andere Mannschaft spielte. „Die ersten 30 Minuten waren nicht so schlimm, waren keine Katastrophe“, sagte Stürmer Taro Jentzsch, „aber zum Schluss hat man gesehen, was wir können und wie wir eigentlich immer spielen wollen.“
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Ryan O’Connor (42.) und Brent Aubin (50.) glichen mit ihren Toren zum 3:3 aus. Tor-, wenngleich nicht ereignislos ging es weiter. Im Penaltyschießen schlug Weitzmanns Stunde. „Ich mag Penaltyschießen, weil man zum Held werden kann“, sagte er später schmunzelnd. Er wurde tatsächlich zum Helden, da er zwei Straubinger Penaltys hielt, während Casey Bailey und Acolatse für Iserlohn trafen.
Kleinendorst: „Wie geben nie auf“
Die Fans feierten anschließend Mannschaft und Klassenerhalt. Die Spieler? Sie blickten auf das neue, alte Ziel: Rang zehn. „Der Klassenerhalt war nie unser Ziel, er sollte normal für uns sein“, sagte Taro Jentzsch: „Wir müssen nach vorne schauen. Wir haben noch eine Chance, und die müssen wir nutzen.“
Kurt Kleinendorst hörte dies gerne. „Das ist ein großartiges Ergebnis. Dass wir nach dem 0:3 zurückgekommen sind, sagt sehr viel über unseren Eishockeyclub aus. Eins werden wir nie machen: aufgeben. Das war heute das beste Beispiel.“