Nürnberg/Iserlohn. Die Iserlohn Roosters müssen nach dem 2:6 in Nürnberg weiter um den DEL-Verbleib zittern. Das bringt auch den Manager in die Bredouille.

Christian Hommel hätte diese Pläne gerne ad acta gelegt. Da die Iserlohn Roosters ihr Auswärtsspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers aber mit 2:6 verloren, geht ihr Kampf gegen den Abstieg aus der Deutschen Eishockey Liga weiter. Und Manager Hommel kann die Planungen, wie sich sein Klub in der DEL2 aufstellen müsste, noch nicht dem Schredder zuführen. Selbst seine persönliche Zukunft bleibt offen.

So plant Hommel

„Natürlich planen wir aktuell zweigleisig“, sagte Hommel vor der Partie in Nürnberg gegenüber dieser Zeitung. Einige Spieler seien in den ersten Zukunftsgesprächen vorsichtig, „andere sagen: Natürlich schaffen wir das“. Nach der Niederlage bleibt es bei der zweigleisigen Planung, denn noch können die Roosters auf den letzten Tabellenplatz fallen und damit absteigen. Die Chancen sind zwar auf Grund der sportlichen Misere der Krefeld Pinguine gering, aber vorhanden.

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Ob Hommel im Fall der Fälle den Wiederaufbau in der DEL2 begleiten würden? „Man weiß nicht, ob ich das sein werde“, antwortete er ehrlich. Der Vertrag des Sportlichen Leiters ist offenbar nur für die DEL gültig, über die Zeit nach dem Abstieg schweigt Wolfgang Brück, geschäftsführender Gesellschafter der Roosters, bislang. Denn aktuell gehen trotz zweigleisiger Planungen des Kaders alle im Iserlohner Lager vom Ligaverbleib aus.

Langes Powerplay nicht genutzt

In Nürnberg legten die Gastgeber die Schwächen der Roosters einmal mehr offen: mangelnde Chancenverwertung und nicht-konsequente Verteidigung. Der fahrlässige Umgang mit Torchancen zeigte sich bereits im ersten Drittel der Partie. Mit Ausnahme von zwölf Sekunden agierten die Roosters über fünf Minuten am Stück in Überzahl, teils sogar in doppelter Überzahl. Doch die Powerplay-Experten aus dem Sauerland wussten ihren Vorteil dieses Mal nicht zu nutzen, auch weil Tigers-Goalie Niklas Treutle stark hielt.

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Nach einem weiteren ungenutzten Powerplay der Roosters schlug schließlich Nürnberg zu und Daniel Schmölz erzielte die 1:0-Führung der Gastgeber (18.). Zwar glich Joe Whitney in der 23. Minute zum 1:1 aus, anschließend ging Nürnberg durch Treffer von Dane Fox, Tim Bender und erneut Fox bis zur 43. Minute mit 4:1 in Führung. Nach dem 2:4 von Alec McCrea (55.) traf Nürnberg durch Schmölz und den Ex-Iserlohner Tim Fleischer ins leere Roosters-Tor zum Endstand.

Das sagen die Trainer

Tom Rowe, Trainer der Nürnberger, sagte anschließend: „Wir haben ein starkes Spiel gezeigt, angefangen bei unserem Penaltykilling. In Überzahl war Iserlohn trotzdem sehr gefährlich. Unser Unterzahlspiel hat uns das Momentum verschafft. Wir wollten den Puck so gut es geht kontrollieren und frühzeitig attackieren. Das ist uns gut gelungen.“

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    Sein Gegenüber Kurt Kleinendorst, für den das Spiel eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte war, erklärte: „Ich hätte gerne gesagt, dass es eine große Freude war, wieder hier zu sein, aber das war es nicht. Tom, deine Mannschaft hat sehr gut gespielt, wir aber über einen langen Zeitraum ebenfalls. Uns fehlen noch drei Punkte, die Jungs wussten das. Deswegen wollten sie ihr Bestes geben, aber ich glaube nicht, dass sie das abgerufen haben. Aber daran hatte Toms Team auch seinen Anteil.“

    Hoffen auf Niederlage Krefelds

    Gut gut für die Roosters, die sich vielleicht deshalb in der Schlussphase in Nürnberg sowohl auf der Trainerbank als auch auf dem Eis mit wenig verärgerten Gesichtern zeigten: Verlieren die Krefeld Pinguine an diesem Dienstag gegen Schwenningen, ist Iserlohns Ligaverbleib sicher. Ansonsten bietet sich ihnen die nächste Gelegenheit selbst zu punkten am Mittwoch im Heimspiel gegen Straubing oder am Freitag daheim im direkten Duell mit Krefeld.