Iserlohn. Durch das 6:3 gegen Mannheim verschafften sich die Iserlohn Roosters Luft im Abstiegskampf. Das Team schaut auf ein anderes Ziel. Mit Video.

Taro Jentzsch sagte diesen Satz voller Erleichterung: „Wir haben aus unseren Fehlern gelernt.“ Denn auch im Heimspiel der Deutschen Eishockey Liga gegen die Adler Mannheim schenkten die Iserlohn Roosters wie in der Partie gegen Bietigheim drei Führungen her. Nach der vierten allerdings stellten sie die Weichen zum wichtigen, überraschenden 6:3-Heimsieg im Abstiegskampf. Etwas fand Jentzsch trotzdem traurig.

Roosters: Stark gegen starke Teams

„Ich finde es traurig, dass wir gegen gute Teams oft gewinnen, aber Punkte gegen Teams liegen lassen, gegen die wir eigentlich gewinnen müssten“, sagte der Spieler der Roosters nach der Partie. Dass er selbst mit zwei Treffern einen entscheidenden Teil zum Erfolg beitrug, wollte er nicht überbewerten. „Wichtig war der Sieg. Über meine Tore oder meine Leistung spreche ich nicht gerne selbst“, sagte er grinsend.

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Die (mit) entscheidenden Szene der Partie gegen Mannheim war diese: Unbedrängt umkurvte Brent Raedeke in der 42. Minute das Tor der Gäste und konnte auch deshalb den Blick auf das Geschehen vor eben diesem richten. Einen Moment zögerte er den Pass noch hinaus, dann stand Brent Aubin in der perfekten Position. Der Rest: Routine und purer Frust. Denn Aubin hämmerte den Puck aus kurzer Distanz zur 4:3-Führung ins Netz – zur erneuten, zur nun vierten Führung der Roosters.

Iserlohn Roosters feiern 6-3-Heimsieg gegen Mannheim

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    Deshalb blieb eine gehörige Portion Skepsis, so sehr sich die knapp 3000 Fans der Roosters auch über den Treffer freuten. Schließlich brachte Taro Jentzsch die Gastgeber in der 12. Minute zum ersten Mal in Führung, doch nur eine Minute und eine Sekunde später glich Markus Hännikäinen für die Adler aus. Auch auf das 2:1 von Joe Whitney (14.) folgte ein Mannheimer Tor. Nigel Dawes traf zum 2:2 (20.).

    Bailey trifft in Überzahl

    Das Manko der zurückliegenden Spiele schien sich zu wiederholen, in denen die Sauerländer ebenfalls gut spielten, vorne lagen – und ihre Führungen schnell wieder herschenkten. Auf das 3:2 von Taro Jentzsch in der 24. Minute folgte? Der Treffer von Sinan Akdag zum 3:3 (31.).

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    Doch Iserlohn ließ sich dieses Mal nicht beirren. In einem schnellen und ausgeglichenen Spiel traf Aubin zur erneuten Führung. Selbst mehrere Minuten in teils sogar doppelter Überzahl nutzten die Powerplay-Experten aus dem Sauerland erst nicht zum erlösenden nächsten Tor. Irgendwann staubte Casey Bailey aber doch zum 5:3 ab (53.) – und Nick Schilkey traf ins fast leere Adler-Tor zum 6:3 (60.).

    Das sagt der Trainer

    „Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Man gewinnt nicht gegen Mannheim, wenn man nicht über 60 Minuten gutes Eishockey spielt. Das haben wir gemacht“, lobte Roosters-Trainer Kurt Kleinendorst seine Mannschaft. „Unser Powerplay war gut, genauso wie unser Penaltykilling. Wir haben nicht viele Strafzeiten gezogen. Bei Fünf gegen Fünf haben wir auch einige Tore gemacht, ich bin zufrieden“, ergänzte er.

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    Da das Tabellenschlusslicht Krefeld verlor, war der Dreier im Abstiegskampf immens wichtig. Taro Jentzsch erklärte aber: „Was heißt Abstiegskampf? Unser Ziel ist trotzdem noch, die Pre-Play-offs zu erreichen.“ Mit einem Heimsieg am Freitag gegen Augsburg würde dieses Ziel – in noch greifbarere Nähe rücken.