Menden. Die Sportvereine können den Hauptplatz in den Abendstunden nicht mehr nutzen. Die Flutlichtanlage ist komplett außer Betrieb genommen.

Wie geht es im Huckenohl-Stadion weiter? Nach der Sperrung der Tribüne vor wenigen Monaten, sind nun auch alle Flutlichtmasten abgeschaltet.

Zappenduster ist es derzeit, wenn die Leichtathleten der LG Menden oder die Läufer des Marathonclubs Menden ihre Runden in der Sportstätte am Oesberner Weg drehen wollen. In den vergangenen Monaten mussten die Vereine bereits Einschnitte hinnehmen.

Anfang Dezember wurde die Tribüne, sowie die Treppenaufgänge gesperrt, drei der sechs Flutlichtmasten wurden außer Betrieb genommen - zu groß waren laut Erkenntnissen der Stadt Menden die Gefahren, die von der seit Jahren maroden Tribüne ausgehen würden. Seitdem heißt es abwarten, denn immer noch nicht ist klar, wann die Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten im Stadion beginnen können.

Sommerzeit kann helfen

Zu allem Überfluss wurden nun auch noch die drei verbliebenen Flutlichtmasten vom Netz genommen. „Das ist natürlich keine leichte Situation. Wir haben uns mit Scheinwerfern aus dem Baumarkt beholfen, aber das ist nicht die optimale Lösung“, erklärt Hans-Jürgen Kasselmann, Vorsitzender des Marathonclubs Menden, der jetzt auf den Faktor Zeit setzt. „Wenn die Sommerzeit erst einmal begonnen hat, wird sich die Lage wieder ein bisschen entspannen, weil es später dunkel wird. Wir haben das Training der Erwachsenen jetzt eine halbe Stunde vorverlegt, was natürlich bei dem ein oder anderen Berufstätigen schon echt knapp wird“, weiß Kasselmann.

Der Mendener sieht aber weiterhin Probleme auf den Trainingsbetrieb zukommen. „Da die Arbeiten im Stadion ja wohl erst 2023 beginnen werden, werden wir im nächsten Winter wieder vor Problemen stehen, wenn nicht jetzt mal an Lösungen gearbeitet wird“, befürchtet Kasselmann.

Teile des Huckenohlstadions sind von der Stadt Menden wegen Sicherheitsbedenken gesperrt worden. 
Teile des Huckenohlstadions sind von der Stadt Menden wegen Sicherheitsbedenken gesperrt worden.  © Tim Cordes

Leichtathleten haben keine Probleme

Ähnlich geht es auch den Leichtathleten der LG Menden. „Unser Leichtathleten trainieren bis spätestens 20 Uhr, so dass wir in den kommenden Monaten wohl keine Probleme bekommen werden. Wir haben aber auch angeregt, sich Lösungen für den kommenden Winter zu überlegen“, betont Geschäftsführerin Christina Geiseler.

Auch für die angedachten Wettkämpfe, die die LG in diesem Jahr ausrichten möchte - aber noch nicht beim Verband angemeldet hat - sieht die Mendenerin keine Probleme. „Die sind ja alle tagsüber, sodass wir die auch ausrichten können“, erklärt Geiseler.

Die Sorgen der Vereine sind auch bei der Stadt Menden vernommen worden. „Wir wissen um die Probleme für die Vereine und sind gerade dabei Lösungen zu finden“, verspricht die Beigeordnete der Stadt Menden, Henni Krabbe.

Umfassende Arbeiten geplant

Neben den Flutlichtmasten und der Tribüne gibt es auch in den anderen Bereichen der Sportstätte umfassende Arbeiten. Die Stadt erklärt hierzu auf ihrer Homepage: „Auf einem bisher als Trainingsfläche genutzten Bereich wird ein Multifunktionsfeld errichtet, auf dem Sportarten wie Handball, Basketball, Soccer, Volleyball oder auch Badminton und Tennis ausgeübt werden können. Die daneben liegende Freizeitsportfläche lädt dazu ein, den Körper mit Klettern oder Calisthenics zu trainieren. Für alle, die es etwas ruhiger angehen wollen, wird die Möglichkeit für Spiel, Sport und Spaß in Form einer Fitnessfläche, von generationsübergreifenden Bewegungsgeräten und einem Boulespielfeld geboten.“

Finanziert werden wird das Projekt durch Fördergelder des Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Hier wurden der Stadt 2019 3,25 Millionen Euro zugewiesen, die (noch) für die Sanierung zur Verfügung stehen. Seitdem warten die Vereine gespannt darauf, dass die Arbeiten endlich beginnen.

Bis Ende des Jahres 2023 müssen diese Gelder abgerufen werden und die Baumaßnahmen aufgenommen werden, bevor die Förderungen verfallen.