Menden. Seit mehreren Jahren plant die Stadt Menden, die Sportstätte am Oesberner Weg zu sanieren. Das sind die neuesten Entwicklungen.

Wie geht es mit dem Huckenohl-Stadion weiter? Bereits im Dezember wurden Tribüne und einige Flutlichtmasten gesperrt, da sie eine Gefährdung darstellen würden. Mit Fördergeldern soll die Arena am Oesberner Weg saniert werden. Im Gespräch mit der Westfalenpost gab Bianca Wirths vom Team Sport der Stadt Menden Antworten zu den wichtigsten Fragen.

Die Stadt Menden ist als Eigentümerin der Sportanlagen zur Überwachung und Einhaltung der Verkehrssicherungspflichten verantwortlich. „Hierzu zählt eine regelmäßige umfassende Inspektion der Anlagen, die zuletzt Ende November 2021 durch ein entsprechendes Fachunternehmen durchgeführt wurde“, erklärt Bianca Wirths. Bei der Inspektion wurde ein sofortiger Handlungsbedarf festgestellt. Die Sperrung der Treppenanlage und der Tribüne waren die Folgen.

Errichtung eines Multifunktionsfeldes

Weiterhin plant die Stadt Menden die komplette Sportstätte zu sanieren. So sollen die Rundlaufbahn, die Leichtathletiksegmente sowie die Naturrasenfläche erneuert und die beschädigten Einbauten instand gesetzt werden. „Zudem werden schadhafte Tribünenteile erneuert und die Haupttribüne mit einer Teilüberdachung versehen. Es wird ein barrierefreier Zugang geschaffen. Für Trainingszwecke wird ein Werferfeld in dem nördlich angrenzenden Parkgelände errichtet“, fasst Bianca Wirths die Maßnahmen noch einmal zusammen. Auf einem bisher als Trainingsfläche genutzten Bereich wird ein Multifunktionsfeld errichtet, auf dem Sportarten wie Handball, Basketball, Soccer, Volleyball oder auch Badminton und Tennis ausgeübt werden können. Die daneben liegende Freizeitsportfläche lade dazu ein, den Körper mit Klettern oder Calisthenics zu trainieren. „Für alle, die es etwas ruhiger angehen wollen, wird die Möglichkeit für Spiel, Sport und Spaß in Form einer Fitnessfläche, von generationsübergreifenden Bewegungsgeräten und einem Boulespielfeld geboten“, sagt Bianca Wirths. Auch das bestehende Gebäude wird modernisiert und energetisch saniert. Die sanitären Anlagen werden barrierefrei angelegt. Ergänzend wird ein Anbau am Bestandsgebäude mit Kraft- und Fitnessraum als zusätzliches sportliches Angebot errichtet.

Schwierige finanzielle Kalkulationen

Doch das Projekt muss auch finanziert werden. Im Jahr 2019 wurden die verschiedenen Baumaßnahmen definiert und eine erste Kostenschätzung erstellt. Auf Grundlage dieser Kostenschätzung wurde ein Förderantrag gestellt und schließlich auch bewilligt. Danach wird die Sanierung des Stadions mit maximal 90 Prozent der Kosten, höchstens aber mit der Höchstfördersumme von 3,255 Millionen Euro über das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ gefördert. Mit der ersten Kostenschätzung in 2019 wurden Gesamtkosten von fast 3,68 Millionen Euro ermittelt. Der Rat der Stadt Menden hat die Sicherstellung des Eigenanteils beschlossen. „Aufgrund der aktuellen Preisentwicklungen in der Baubranche muss damit gerechnet werden, dass sich die seinerzeit geschätzten Kosten noch erhöhen werden. Da die verschiedenen Baumaßnahmen und -gewerke noch nicht ausgeschrieben und vergeben werden konnten, kann zurzeit noch keine Aussage zu den voraussichtlichen Kosten gemacht werden“, erklärt Bianca Wirths.

Ein weiteres Problem stellt sich derzeit auch beim Thema Licht. Bei einer Inspektion der Flutlichtbeleuchtung wurden so große Mängel an drei Flutlichtmasten festgestellt, dass sie vom Netz genommen werden mussten. Zur Instandsetzung der Flutlichtanlage wird voraussichtlich die Installation einer neuen Elektroverteilung und -verkabelung notwendig und sinnvoll sein. Die hierfür erforderlichen Tiefbauarbeiten können dann nur im Zusammenhang mit den Arbeiten im Stadion in 2023 durchgeführt werden.

Immer wieder Verzögerungen

Doch wie geht es jetzt weiter? Bis Ende letzten Jahres durften die Planungsarbeiten lediglich bis zur Genehmigungsplanung beauftragt werden. „Zurzeit wird die Ausführungsplanung erstellt und es werden die Vergaben vorbereitet. Der Beginn der eigentlichen Bauarbeiten ist abhängig von den Ergebnissen der jeweiligen Ausschreibungen und den zeitlichen Ressourcen der danach zu beauftragenden Fachunternehmen. Zurzeit gehen wir davon aus, dass mit den ersten Baumaßnahmen nach den Sommerferien begonnen werden kann“, sagt Bianca Wirths. Als erste Maßnahme ist die Sanierung der Treppen- und Tribünenanlage inklusive Tribünenüberdachung vorgesehen. Es folgen dann der Anbau und Umbau des Bestandsgebäudes sowie die Arbeiten rund um das Trainingsgelände. „In 2023 werden die Arbeiten an den Sport- und Freizeitsportflächen durchgeführt. Die Sanierungsmaßnahme muss bis Ende 2023 abgeschlossen sein.“

In den vergangenen Jahren kam es jedoch immer wieder zu Verzögerungen, was viele Sportler und Funktionäre in Menden ungeduldig machte. Dafür hat die Stadt Menden eine Erklärung. „Die Sanierungsmaßnahme wird über das Bundesprogramm ‘Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur’ vom Bundesinnenministerium gefördert. Das Förderverfahren sieht eine baufachliche Prüfung der kompletten Bauunterlagen durch die Oberfinanzdirektion Nordrhein-Westfalen (OFD NRW) vor. Bis zum Abschluss der Prüfung durften sämtliche Planungsleistungen lediglich bis einschließlich zur Entwurfs- und Genehmigungsplanung beauftragt und ausgeführt werden. Die Prüfung wurde Ende letzten Jahres abgeschlossen“, schildert Bianca Wirths. Damit soll bald Bewegung in die Sportstätte kommen.