Schwenningen/Iserlohn. Ein Lebenszeichen im Abstiegskampf? Das gelang den Iserlohn Roosters bei der 3:4-Pleite in Schwenningen nicht. Eher wurden die Sorgen größer.

Er sagte es kurz und knapp, aber treffend: „So gewinnen wir kein Spiel.“ Taro Jentzsch verlor mit den Iserlohn Roosters in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bei den Schwenninger Wild Wings mit 3:4 – und war sauer. Auf sich selbst, auf seine Mannschaftskollegen, auf einfach alles. Denn statt den erhofften Befreiungsschlag zu erreichen, verharren die Sauerländer auf dem letzten Tabellenplatz, dessen Inhaber am Ende der Saison in die DEL2 absteigt. Etwas besorgte Jentzsch besonders.

Roosters liegen schnell zurück

Bereits nach 99 Sekunden traf Tomas Zaborsky zur 1:0-Führung der Gastgeber. Zum sechsten Mal in Serie mussten die Sauerländer deshalb zu Beginn eines Spiels einem Rückstand hinterher laufen. „Es ist ja nicht das erste Mal, dass wir den Start verschlafen“, haderte auch Taro Jentzsch. Und der Rückstand vergrößerte sich sogar, weil Daniel Pfaffengut und Tylor Spink weitere Tore für Schwenningen erzielten (9./16.).

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Das Kellerduell, in welchem die Roosters im Kampf gegen den Abstieg ein Lebenszeichen senden wollten, verlief also bis zur ersten Drittelpause – und darüber hinaus – nach dem Muster, nach dem die vergangenen Spiele der Sauerländer auch verloren gingen. „Wir laufen einem Drei-Tore-Rückstand hinterher“, sagte Taro Jentzsch, „da kannst du kein Spiel gewinnen.“

Whitney und Jentzsch treffen

Tatsächlich verkürzten Joe Whitney (21.) während eines Powerplays und eben Taro Jentzsch (25.) mit ihren Treffern auf 2:3, doch trotz einer etwas besseren Leistung in Drittel zwei gelang die Wende nicht. Tomas Zaborsky schloss einen Bilderbuchangriff vorbildlich ab und stellte in der 45. Minute den Zwei-Tore-Abstand wieder her. Der Treffer von Casey Bailey zum 3:4 für die Roosters, die nun zwar viel Scheibenbesitz, aber kaum Torchancen hatten, kam 129 Sekunden vor Schluss viel zu spät. „Wir kämpfen uns immer ins Spiel zurück“, erklärte Jentzsch, „aber so holen wir keine Punkte.“

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Eben diese benötigen die Roosters im Kampf gegen den Abstieg aus der Deutschen Eishockey Liga. Jentzsch selbst wurde anderthalb Minuten vor dem Spielende zum Iserlohner Unglücksraben, weil er in einem Zweikampf mit seinem Schläger einen Gegner im Gesicht traf und auf die Strafbank musste. Die Überzahl durch den aus seinem Tor geeilten Andreas Jenike war dahin. Zu allem Überfluss leisteten sich die Sauerländer 22 Sekunden vor Schluss eine weitere Zeitstrafe auf Grund eines Wechselfehlers.

Das fordert Bartman

„Wieder haben wir mit einem Tor verloren. Wenn man nach dem ersten Drittel mit 0:3 hinten liegt, wird es schwer. Schwenningen ist stark, die geben einem nicht viel Platz auf dem Eis. Wir brauchen jetzt unbedingt bessere Leistungen im ersten Drittel“, sagte Co-Trainer Jamie Bartman nach der Niederlage. Er vertrat erneut Cheftrainer Kurt Kleinendorst, der vor etwa einer Woche positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Die nächsten Gegner: Adler Mannheim (Auswärtsspiel am Freitag) und Grizzlys Wolfsburg (Heimspiel am Sonntag). Vielleicht hilft den Roosters der Blick auf die Tabelle, um sich gegen den aktuell Dritten und den Zweiten zu motivieren – von der ersten Minute an.