Iserlohn. Nachdem die Abstiegsdebatte geklärt war, hätten die Iserlohn Roosters gegen Nürnberg drei Punkte holen können. Doch sie verloren in der Overtime.

Er ließ sich feiern, wie er sich bereits das eine oder andere Mal in der Eishalle am Seilersee feiern ließ. Allerdings spielt Tim Fleischer in der Deutschen Eishockey Liga nicht mehr für die Iserlohn Roosters, sondern für die Nürnberg Ice Tigers. Und diesen sicherte der gebürtige Sauerländer mit dem Tor zum 5:4 in der Verlängerung den Auswärtssieg. Die Roosters ergatterten im Abstiegskampf immerhin einen Punkt, wenngleich es drei hätten sein müssen. Warum der eine Zähler seit Freitag wichtiger denn je ist und was Roosters-Boss Wolfgang Brück damit zu tun hat.

DEL und DEL2 einigen sich

Seit Freitag steht bekanntlich fest, dass die DEL in der laufenden Saison nur einen Absteiger ermittelt. Der zweite Absteiger wird ausgesetzt. Erst in der kommenden Spielzeit greift die ursprüngliche Regel und bei einem Aufsteiger aus der DEL2 gibt es zwei Absteiger aus der DEL. In der Saison 2023/2024 spielt die Deutsche Eishockey Liga dann wieder mit 14 Klubs.

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Mit am Tisch bei den Verhandlungen saß Wolfgang Brück, geschäftsführender Gesellschafter der Iserlohn Roosters und DEL-Aufsichtsratmitglied. Peter Merten, Aufsichtsratsvorsitzender der DEL2, sagte: „Ich möchte mich für die konstruktiven und zielorientierten Gespräche mit den Vertretern des PENNY DEL Aufsichtsrates, Jürgen Arnold und Wolfgang Brück, bedanken. Wir sehen die besondere Situation der PENNY DEL in der aktuellen Saison und haben eine Möglichkeit gefunden zu unterstützen, ohne dabei den Auf- und Abstieg erneut auszusetzen. Im Gegenzug zeigte sich die PENNY DEL ebenfalls entgegenkommend bei der Neugestaltung der zukünftig gesplitteten Bürgschaftserbringung möglicher Aufsteiger aus der DEL2.“

Kleinendorst positiv getestet

Umso wichtiger ist jetzt jeder einzelne Punkt für die Roosters, die zu Beginn ihres Nachholspielmarathons auf Grund des zweimaligen Corona-Ausbruchs innerhalb der Mannschaft noch im Abstiegskampf stecken. Deshalb beantragten sie auch nicht nur die Lizenz für die kommende Saison in der DEL, sondern dürften wohl zu den acht DEL-Klubs gehören, die vorsichtshalber einen Antrag auf Spielgenehmigung für die DEL2 stellten.

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Gegen Nürnberg verschlief die Mannschaft der Roosters, die mindestens an diesem Wochenende ohne ihren positiv auf das Coronavirus getesteten Cheftrainer Kurt Kleinendorst auskommen muss, allerdings erneut das erste Drittel. Ausgerechnet Ex-Roosters-Spieler Marko Friedrich traf in der 4. Minute zum 1:0 für die Gäste. Tim Bender erhöhte in der 25. Minute sogar auf 2:0. Nach dem 0:2-Rückstand kämpften sich die Gastgeber aber zurück ins Spiel, glichen durch Tore von Eric Cornel (27.) und Nick Schilkey (38.) jeweils in Überzahl zum 2:2 aus. Eugen Alanov brachte die Sauerländer sogar mit 3:2 (47.) und 4:3 (55.) in Führung, jedoch glichen die Gäste durch Tyler Sheehy (55.) und Christopher Brown (58.) postwendend wieder aus.

Bartman sieht andauerndes Manko

Deshalb ging es mal wieder in die Verlängerung, in der Iserlohn zwar eine Unterzahl überstand, in der 64. Minute aber Tim Fleischer viel zu viel Platz ließ. Diesen nutzte er zum Siegtreffer. „Wir müssen nach dem 2:0 cleverer spielen“, sagte Marko Friedrich nach der Partie: „Aber es war ein toller Tag.“

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Den sah Jamie Bartman, Co-Trainer der Roosters und aktuell erster Kleinendorst-Vertreter, nicht. „Es ist sehr schade. Wir haben uns über das ganze Spiel zurückgekämpft. Im zweiten und letzten Drittel haben wir besser gespielt“, analysierte er. Und dann beschrieb Bartman ein Problem, das sich durch die Saison zieht: „Der Start war sicherlich nicht optimal. Wir brauchen einen besseren Start.“ Am besten bereits im Auswärtsspiel am Sonntag gegen die Kölner Haie (16.30 Uhr).