Iserlohn. Die Iserlohn Roosters wollen nach dem Sieg gegen Köln im Heimspiel gegen Düsseldorf nachlegen. Doch Boss Wolfgang Brück ärgern zwei Themen.
Diese Bilder waren Balsam für die zuletzt arg strapazierte Seele der Iserlohn Roosters. Nach dem 7:3-Erfolg gegen die Kölner Haie jubelten die Spieler auf dem Eis nicht nur den Zuschauern auf den Tribünen zu – Stürmer Brent Aubin alberte zudem mit seinen Kindern herum, als hätte es die Ergebniskrise der vergangenen Wochen nicht gegeben. Doch taugt der Sieg als Wendepunkt? An diesem Dienstagabend (19.30 Uhr) müssen die Sauerländer im Heimspiel gegen die Düsseldorfer EG nachlegen. Roosters-Boss Wolfgang Brück stellt derweil zwei andere Forderungen auf.
Roosters: Cornel Mann des Spiels
Der Mann des Abends gegen Köln in den Reihen der Sauerländer war Eric Cornel, der drei Treffer selbst erzielte und eine Vorlage gab. „Wir haben bereits in den vergangenen Spielen gut gespielt“, sagte Cornel anschließend: „Aber die Ergebnisse fehlten.“
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Ausschlaggebend im Spiel zweier Mannschaften, die auf Augenhöhe agierten, waren zehn Minuten im zweiten Drittel. In diesen drehten die Roosters gegen Köln durch eine nahezu hundertprozentige Chancenverwertung einen 0:1-Rückstand in eine 5:1-Führung. Die Tore für die Roosters erzielten Eric Cornel (26., 27. und 30.), Sena Acolatse (30.), John Broda (36.), Brent Aubin (48.) und Casey Bailey ins leere Tor (59.). Für Köln trafen Sebastian Uvira (19.), Alexander Oblinger (45.) und Marcel Müller (57.).
Tapper: Energie kehrt zurück
„Es ist so, als ob die Energie bei allen zurückkehren würde“, sagte Roosters-Trainer Brad Tapper nach dem Sieg gegen Köln und vor der Partie gegen Düsseldorf. In dieser wird erneut Andy Jenike im Tor beginnen, da Hannibal Weitzmann auf Grund seiner Knieverletzung erst im kommenden Jahr wieder zum Einsatz kommen dürfte. Kris Foucault fehlt ebenso verletzt, aber der Rest des Iserlohner Kaders steht parat.
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Roosters-Boss Wolfgang Brück nutzte derweil eine Drittelpause im Heimspiel gegen Köln, um einerseits als Vereinschef, andererseits als Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Eishockey Liga zwei Themen zu platzieren. „Die Zehn-plus-Zwei-Regel hat mit Sport nichts zu tun“, sagte Brück ins Mikrofon von „MagentaSport“ und regte eine Debatte über diese Regel an.
Roosters leiden unter Regel
Hintergrund: So lange DEL-Klubs zehn Feldspieler und zwei Torhüter aufbieten können, müssen sie antreten, selbst wenn der Rest des Kaders in Corona-Quarantäne, verletzt oder gesperrt ist. Die Roosters erlebten solche Spiele und kämpften unter anderem in Mannheim und in Straubing von Beginn an auf verlorenem Posten. „Wir müssen darüber diskutieren“, sagte Wolfgang Brück, „denn wir tun auch den verbleibenden Spielern damit keinen Gefallen.“
Brück: Kritik in Richtung Süden
Außerdem monierte Brück die inflationäre Spielverlegung durch einige Klubs. „Das finde ich nicht lustig, was besonders zwei, drei Klubs aus dem Süden machen“, erklärte der Roosters-Boss. Er warnte davor, dass durch einen allzu lockeren Umgang mit dem Thema der sportliche Wettbewerb in Mitleidenschaft gezogen würde. Und das könne irgendwann Einfluss auf die Frage haben, ob der in dieser Saison erstmals wieder mögliche Abstieg aus der DEL noch Sinn mache.
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Wie dem auch sei: Die Roosters wollen sich nach ihrer Ergebniskrise mit Siegen aus der Gefahrenzone am Tabellenende bewegen. „Wir haben ja noch Zeit für eine Korrektur“, sagte Brück in der ersten Drittelpause des Spiels gegen Köln über den 0:1-Rückstand – und behielt Recht. Doch das Zitat trifft auch auf die Tabellensituation der Roosters und ihr Ziel Play-off-Teilnahme zu.