Oesbern. Doxasci Balmadaci ist neuer Trainer der Fußballerinnen des SV Oesbern. Seine Tochter Alina ist Kapitänin und freut sich darüber.

Bei den Landesliga-Fußballerinnen des SV Oesbern weht seit wenigen Tagen ein neuer Wind. Der langjährige Trainer Marcus Potthoff hat sein Amt niederlegt. Sein Nachfolger ist Doxasci Balmadaci. Beim Namen Balmadaci werden Fußballkenner am Habicht stutzen. Denn mit Alina Balmadaci trägt die Kapitänin den selben Nachnamen. Kein Wunder, denn der neue Trainer ist ihr Vater. Im WP-Gespräch verrät sie, wie sie das findet.

Gemeinsame Entscheidung

Vor zwei Wochen hatte Marcus Potthoff der Mannschaft bekanntgegeben, dass er sein Amt niederlegen möchte. „Natürlich haben wir dann sofort nach einer Alternative gesucht. Mein Vater hatte das Training schon einmal zwischendurch für eine Woche übernommen, als Marcus Potthoff im Urlaub war. Und das hat uns ganz gut gefallen“, erzählt Alina Balmadaci. Der Vorschlag, dass ihr Vater der neue Trainer der SVÖ-Damen werden sollte, kam allerdings nicht von ihr. „Meine Teamkollegin Atanasia Skoupra hat meinen Vater gefragt, ob er sich das vorstellen könnte, uns zu trainieren. Auch der komplette Mannschaftsrat und auch Matthias Schneider aus dem Vorstand waren der Meinung, dass das eine gute Idee ist. Und so haben wir beschlossen, dass mein Vater unser neuer Trainer wird“, erklärt Alina Balmadaci.

Dass Alina Balmadaci von ihrem Vater trainiert wird, ist für sie aber keineswegs Neuland. „Mein Vater hat mich schon häufiger trainiert, zuletzt bei meiner Station in Iserlohn. Ich habe meinen Papa eigentlich schon seit kleinauf immer dabei“, erklärt die Lüdenscheiderin. „Natürlich gibt es dann bei uns zuhause immer wieder heitere Diskussionen über Fußball, aber im Großen und Ganzen kommen wir eigentlich sehr gut miteinander zurecht“, schildert die 21-Jährige die Situation. Im Hause Balmadaci hat der Fußball dementsprechend einen hohen Stellenwert. „Meine Mutter muss sich damit abfinden, dass es bei uns eigentlich jeden Tag um Fußball geht. Trotzdem ist sie damit zufrieden. Wir finden eigentlich immer ein Thema, dass sich um Fußball dreht“, sagt Alina Balmadaci mit einem Augenzwinkern. Ihre Schwester hingegen interessiert sich nicht so sehr für Sport und hält sich aus den Debatten ihres Vaters und ihrer Schwester heraus. Alina und Doxasci Balmadaci sind fußballtechnisch auch nicht immer einer Meinung, allerdings komme es nur selten zu größeren Streitereien.

Obere Plätze als Saisonziel

Generell sieht Alina Balmadaci den SV Oesbern aber auf einem guten Weg. „Beim letzten Spiel hat man gesehen, wer wir sind und wie wir spielen wollen“, findet sie. Und auch beim Training harmoniert die Mannschaft. „Die Stimmung bei uns ist wieder besser. Als wir zuletzt mehrere Niederlagen hintereinander kassiert haben, war die Stimmung doch etwas angespannt, aber das ist ja auch logisch, wenn die Ergebnisse nicht stimmen. Aber im Moment geht es bei uns in der Kabine wieder bergauf.“ Dass Marcus Potthoff aufgehört hat, ist auch an Alina Balmadaci nicht spurlos vorbeigegangen. „Als Mensch fehlt er uns definitiv. Ich habe mich mit ihm auch immer sehr gut verstanden. Trotzdem bin ich auch seiner Meinung, dass unsere Mannschaft jetzt einmal frischen Wind gebraucht hat. Wir brauchen einfach neue Impulse“, schildert Alina Balmadaci. Für den Rest der Saison hat sich die Mannschaft vorgenommen, die oberen Plätze in der Landesliga anzugreifen. „Aber noch wichtiger ist, dass wir als Team wieder zusammenfinden und dann auch wieder vernünftigen Fußball spielen. Ein Problem ist natürlich, dass wir in dieser Saison einen extrem kleinen Kader haben. Wenn das Konkurrenzgefühl etwas größer wäre, würden einige noch ein paar Prozent mehr aus sich herausholen“, glaubt Alina Balmadaci.