Oesbern. Nach dem durchwachsenen Saisonverlauf soll nun ein neuer Trainer die Frauen wieder in die Spur bringen.

Marcus Potthoff ist nicht mehr Trainer der Landesliga-Fußballerinnen des SV Oesbern. Nach der 1:6-Pleite bei der SG Albaum/Heinsberg am sah der erfahrene Coach keinen Weg mehr für eine gemeinsame Arbeit mit den Kickerinnen vom Habicht. Für den Verein kam der Schritt Potthoffs überraschend. Ein Nachfolger soll aber kurzfristig bekannt gegeben werden.

„Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zur Mannschaft, da gibt es nichts zu kritisieren. Das große Problem sind die gravierenden Unterschiede zwischen Trainingsleistung und dem, was auf dem Platz in den Spielen passiert. Die Mädels trainieren wie die Weltmeister, können es aber nicht auf dem Platz umsetzen“, sagt Marcus Potthoff über den Grund für seinen Rücktritt. Am vergangenen Sonntag beim Spiel gegen den Tabellenachten war wieder so ein Tag. „Albaum/Heinsberg hat gegen uns mit 6:1 gewonnen, weil sie keinen Gegner auf den Platz hatten“, blickt er noch einmal auf seine letzte Partie als verantwortlicher Trainer zurück.

Keine Konstanz

Eine Geschichte, die sich im bisherigen Saisonverlauf bereits mehrfach wiederholt hat. So denkt Potthoff dabei an die Spiele gegen den FC Iserlohn oder das Kreispokalspiel gegen den VfL Platte Heide. „Aber auch in den vergangenen beiden Spielzeiten sind wir katastrophal in die Saison gestartet. Doch da gab es dann jeweils den Abbruch wegen Corona“, erinnert sich Marcus Potthoff. Doch Corona sorgte dafür, dass die Unterschiede zwischen Training und dem Spiel nicht in den Blickpunkt gerieten. Jetzt wurde es aber zu deutlich.

Aber auch die Mannschaft scheint sichtlich vom Rücktritt des Trainers geschockt zu sein. „Das konnte man beim Gespräch mit dem Mannschaftsrat schon feststellen“, sagt Matthias Schneider, der Sportlicher Leiter des Frauenfußballs beim SV Oesbern. So scheint man sich der gebotenen Leistung in Albaum durchaus bewusst gewesen zu sein. „Ich habe mich für meine Leistung geschämt“, war nach WP-Informationen von der ein und anderen Spielerin zu hören.

Mannschaft geschockt

Dass Matthias Schneider vom Rücktritt des Trainers überrascht war, dürfte niemanden verwundern. Denn der Oesberner hatte Potthoff im Sommer 2019 für ein zweites Engagement am Habicht gewinnen können. Groß war der Jubel bei den Spielerinnen damals, denn Marcus Potthoff war der absolute Wunschtrainer der Fußballerinnen vom Habicht. Und das Ansehen ist weiterhin hoch. „Wir müssen das akzeptieren. Marcus ist aber nicht nur ein Freund von mir, sondern des ganzen Vereines“, muss sich Schneider jetzt auf die Trainersuche begeben. Und der Neue soll am besten sofort einsteigen.

Einen Kandidaten soll es nach WP-Informationen geben. Die Möglichkeit, dass Marcus Potthoff bis zum Beginn der Winterpause weitermacht, wurde schnell verworfen. „Das hätte doch niemanden etwas gebracht. Es muss jemand her, der schnell den Schalter im Kopf der Mannschaft findet, damit sie ihre Trainingsleistungen auch im Spiel regelmäßig abrufen“, ist Marcus Potthoff von seiner nun ehemaligen Mannschaft weiterhin restlos überzeugt.

Rennebaum leitet Training

Dass er in seiner Analyse auch schon einmal deutliche Worte findet, stellt er bei seinem Abgang dann auch noch einmal fest. „Man sagt doch im Volksmund, der Fisch stinkt vom Kopf zuerst“, hofft er auf einen Wandel. Ob das zweite Engagement am Habicht ein Fehler war, sieht er nicht. „Nein, die Mannschaft ist schon sehr gut. Aber ein drittes Mal wird und darf es nicht geben“, ist das Kapitel Frauenfußball beim SV Oesbern endgültig geschlossen für ihn.

Das Training am Freitag wird von Dana Rennebaum geleitet. Am Sonntag beim Spiel beim SV Hohenlimburg 10 wird Matthias Schneider das Team coachen. „Es wird aber noch jemand vom Trainerstab der U17 mit dabei sein“, erklärt Schneider. Passend das Schlusswort von Marcus Potthoff: „Ich hoffe, die Mädchen zeigen eine tolle Leistung und gewinnen 5:0.“