Menden. Das Derby in der Handball-Landesliga zwischen der SG Menden Sauerland II und DJK Bösperde ist äußerst populär. Doch Sonntag sehen es nur wenige.
Die Situation ist Fluch und Segen zugleich: Wenn das Stadtduell in der Handball-Landesliga zwischen der SG Menden Sauerland II und DJK Bösperde am Sonntag um 18 Uhr beginnt, wird die Sporthalle am Habicht aus allen Nähten platzen. Unter normalen Umständen wären es jedoch noch deutlich mehr Zuschauer gewesen.
Für die SG Menden Sauerland ist die Situation schon fast tragisch. Lange Zeit mussten sie warten, bis sie endlich wieder vor einer angemessenen Zuschauerzahl spielen durften. In der vergangenen Saison waren in der Kreissporthalle - bei den wenigen Heimspielen, die es gab - nur maximal 300 Zuschauer zugelassen. Nach der aktuellen Corona-Schutzverordnung hätten in dieser Saison wieder alle Sitzplätze der großen Halle an der Werler Straße belegt werden können.
1000 Zuschauer möglich gewesen
Doch das Hochwasser im Juli machte auch diese Pläne auf einen Schlag zunichte. Da auch die zweite Halle am Walram Flutschäden aufwies, musste eine Alternative her. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir überhaupt die Möglichkeit haben, die Halle am Habicht mal wieder nutzen zu können“, sagt SG-Vorsitzender Frank Schlücking. Gleichwohl merken die Wölfe auch den Unterschied. „Am Sonntag wären unter den Umständen, dass kein anderes Handballspiel stattfindet, sicherlich an die 1000 Leute in die Kreissporthalle gekommen, um sich das Derby anzusehen“, ist Schlücking sicher. Am Habicht wird es maximal ein Drittel dieser Zahl sein.
In den bisherigen Heimspielen mussten die Wölfe schon einige Einbußen hinnehmen. „In der Kreissporthalle haben wir auch die Atmosphäre, die die Spieler gewohnt sind. Das familiäre, dass viele Eltern mit ihren Kindern auf der Tribüne sitzen, die Kleinen in der Halbzeit aufs Spielfeld gehen können und spielen. Das sind alles so Dinge, die jetzt in der kleinen Halle fehlen. In der Kreissporthalle hätten wir wahrscheinlich das drei- bis vierfache an Zuschauern gehabt, wie bisher. Das ist natürlich auch wirtschaftlich schwierig für uns“, weiß Schlücking. Und das nicht nur wegen der fehlenden Eintrittsgelder. Auch die Sponsoren haben in der großen Halle an der Werler Straße ganz andere Präsentationsmöglichkeiten.
Raum bestmöglich genutzt
Die Auslastung kommt doch häufig an die Grenzen und das obwohl die Wölfe sich einiges haben einfallen lassen, um den Raum in der Halle optimal zu nutzen. So gibt es unmittelbar am Spielfeldrand eine Bestuhlung und auch einen Getränkeverkauf. „Uns haben schon ein paar alte Lendringser nach den Spielen angesprochen die gesagt haben, dass sie nicht schon vor 20 Jahren auf die Idee gekommen wären, das so zu machen“, sagt der Wölfe-Vorsitzende schmunzelnd.
Was den Wölfen auch anfangs Kopfzerbrechen bereitet hat, war die Verteilung der Trainingszeiten. „Vorher hatten wir alle Jugendmannschaften auf verschiedene Hallen verteilt, jetzt müssen sie alle in einer Halle untergebracht werden“, betont Schlücking. Doch auch dieses Problem haben die Wölfe gut gelöst.
Trotz der herausfordernden Situation ist die SG Menden Sauerland froh, dass sie in Lendringsen eine Unterkunft gefunden haben. „Wir können uns nur bei der Stadt bedanken, dass wir die Möglichkeit haben, dort zu spielen. Andere Vereine haben ihre Hallen verloren und stehen nun ohne da. Da geht es uns ja noch sehr gut. Wir sehen die Situation daher mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, erklärt Schlücking abschließend.
Läuft alles nach Plan, dann wird die Kreissporthalle den Wölfen wieder ab Februar zur Verfügung stehen.