Menden. Erst gibt es ein Wortgefecht, dann wird es physisch: Das Spiel zwischen dem Iserlohner TS und Olympos Menden eskaliert.

Tritte, Schläge und Kopfstöße: Das Kreisligaspiel zwischen der Iserlohner TS und Olympos Menden erhitzt die Gemüter. Nach 80 Minuten und zwei Roten Karten bricht der Schiedsrichter die Partie ab. Der Fußballkreis zieht beide Beteiligten vorerst aus dem Verkehr.

„Das ist doch sowas von unnötig. Wir führen hier 3:1 und dann gibt er ihm einfach eine Kopfnuss“, schimpfte ein Zuschauer nach dem Vorfall gut hörbar im Livestream des A-Ligaspiels, das die Szenen dokumentiert hat, über die nun das Kreissportgericht entscheiden wird. Es beginnt mit einem harmlosen Foulspiel im Mittelfeld. Olympos-Spieler Antonio Scapolaro bringt ITS-Akteur Lirim Gashi zu Fall. Die Pfeife des Schiedsrichters bleibt stumm.

Foulspiel oder kein Foulspiel?

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„Der Spieler von denen reklamiert dann Foul, unser Spieler sagt ihm, dass nichts gewesen sei und plötzlich gehen die Spieler aufeinander los“, schildert Kosta Tzortzos, Vorsitzender von Olympos Menden und Augenzeuge der Szene, den Moment, als die Geschehnisse ihren Lauf nehmen. Es folgte ein Kopfstoß des Mendener Spielers, für den sich der Iserlohner mit einem Faustschlag revanchierte.

Nachdem Spieler beider Mannschaften in die Auseinandersetzung einstiegen, zückte der Schiedsrichter die Rote Karte und verwies die beiden beteiligten Spieler des Feldes. „Aus unserer Sicht waren die Roten Karten korrekt“, sagte Luciano Feio, Sportlicher Leiter der ITS.

Vor der Kabine fliegen Fäuste

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Doch als beide Spieler nebeneinander vom Feld runter in Richtung Kabinen gehen, sollen die Auseinandersetzungen wohl erst richtig los. „Beide Spieler gingen in Richtung Kabinen. Dort startete ein Olympos-Spieler, der eigentlich schon ausgewechselt wurde ein Wortgefecht, auf das sich unser Spieler einließ und sich dem Spieler näherte“, drückte es Feio aus.

Als weitere Spieler von beiden Mannschaften hinzu kamen, wurde es unübersichtlich. Es fielen Beleidigungen, Schläge und weitere Handgreiflichkeiten. „Einige Spieler sind dann aufeinander losgegangen, es kam zu einer kurzen Schlägerei“, erklärt Tzortzos. Laut Augenzeugen sollen sich auch noch Zuschauer eingemischt haben.

Schiedsrichter bricht sicherheitshalber ab

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Der Schiedsrichter hatte beste Sicht auf die Szene und entschied sich nach den Turbulenzen, die Partie nicht mehr fortzusetzen, sondern abzubrechen. „Er hat mir gesagt, dass er keinen Ordnungsdienst gesehen hätte und ihm eine Fortsetzung des Spiels zu unsicher gewesen wäre“, sagt der Olympos-Vorsitzende.

Ein Sonderbericht über die Entwicklungen in der Schlussphase wird dem Staffelleiter erreichen, das Sportgericht des Fußballkreises Iserlohn hat von den beteiligten Vereinen eine Stellungnahme angefordert und wird dann zur Verhandlung laden. „Bis dahin bleiben die beiden Spieler vorläufig gesperrt“, verkündet Dieter Woltermann, Staffelleiter der Kreisliga A Iserlohn, der die Stellungnahmen am Montagmorgen noch nicht vorliegen hat.

ITS entscheidet über interne Strafen

Nachdem die Mannschaften am Sonntag den Weg in die Kabine gefunden hatten, beruhigte sich die Lage schnell. „Wir haben geduscht und uns umgezogen und dann sind wir schnell gefahren. Es ist nichts mehr passiert“, betont Tzortzos.

Wie die Vereine nun mit den vermeintlichen Randalierern umgehen, ist noch offen. „Wir werden in dieser Woche noch eine Entscheidung treffen und die dann auch mitteilen. Was dort geschehen ist, ist auf jeden Fall alles andere als gut gewesen“, verrät Thomas Schreiber, Vorsitzender der Iserlohner Turnerschaft, der das Spiel nicht vor Ort, sondern im Livestream im Kreta-Urlaub verfolgte.