Oesbern. Sechs Tore, ein Platzverweis und ein verschossener Elfmeter: Am Habicht bekommen die Zuschauer alles zu sehen, was ein Stadtduell ausmacht.

Auf solche Spiele mussten die Zuschauer lange verzichten: In einem typischen Lokalderby trennten sich am zweiten Spieltag im Iserlohner Fußball-Oberhaus der SV Oesbernund der GFV Olympos Menden am Ende leistungsgerecht mit 3:3 (1:1).

Sechs Tore, viel Kampf und Leidenschaft, ein Elfmeter und ein Platzverweis sorgten für einen kurzweiligen Nachmittag am Lendringser Habicht. Und dennoch war es nach dem Schlusspfiff dieses Derbys ein wenig anders - beide Trainer konnten Ergebnis sehr gut leben.

Schiedsrichter im Fokus

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„Das Unentschieden entspricht schon dem Spielverlauf. Beide Mannschaften hatten guten Phasen im Spiel, beide hatten aber auch ihre Fehler“, seufzte SVÖ-Trainer Thomas Sinapidis nach dem Schlusspfiff des Hemeraner Schiedsrichters Julien Wache. „Der Schiedsrichter hatte Fehlentscheidungen auf beiden Seiten“, hatte nicht nur für Olympos-Trainer Orgel Kakiris der glücklos agierende Unparteiische seinen Anteil an der - vor allem in der zweiten Halbzeit größer werdenden - Hektik auf dem Kunstgrün.

So entschied der Schiedsrichter in der 50. Minute auf Foulelfmeter für die Hausherren, als GFV-Keeper Huckschlag den SVÖ-Angreifer Hagenhoff gelegt haben sollte. Dessen Teamkamerad Mahmoud konnte diese Chance allerdings nicht nutzen. Nur wenige Minuten später ist Oesberns Routinier Stefan Weßelborg allein auf dem Weg zum Olympos-Gehäuse und wird umgerissen.

Eine Reaktion des Schiedsrichters blieb aus. „Da hatte ich mit einer Roten Karte gerechnet“, gestand Orgel Kakiris. Diese sollte es dann in der 74. Minute geben, als der eingewechselte GFV-Kicker Zaki Gahir sich nach einem Foulspiel arg im Ton vergriffen hatte.

In Unterzahl Punkt geholt

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„Das meine Mannschaft dann in Unterzahl noch einmal zurück gekommen ist, war schon stark. Vor allem wenn man nach unserer schlechten Vorbereitung unsere konditionelle Verfassung sieht“, schien eigentlich alles für den Gastgeber zu sprechen.

Vor allem, weil der SVÖ bis zu diesem Zeitpunkt mit 2:1 führte. Kevin Mahmoud hatte Oesbern früh in Führung gebracht (4.). Allerdings sollte dieser Treffer zunächst eine Belastung darstellen, denn der GFV Olympos bekam in der ersten Halbzeit mit fortlaufender Spielzeit immer mehr Oberwasser.

Kastriot Veseli sorgte für die Belohnung und glich zum 1:1 aus (33.). Damit ging es dann auch in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel schien zunächst wieder der SVÖ das Zepter in die Hand zu nehmen. Zwar konnte man die Elfmeterchance nicht nutzen, doch Louis Bongard sorgte nach feiner Einzelleistung für die Führung zum 2:1. (64.). Dann war Olympos nach dem Platzverweis (74.) in Unterzahl. Die Schützlinge von Orgel Kakiris blieben im Spiel und konnten durch Kadir Bayhan (86.) zum 2:2 antworten. Nur 60 Sekunden später schien die Oesberner Welt wieder in Ordnung, der eingewechselte Sodenkamp traf zum 3:2. Doch der Sieg flutschte der Sinapidis-Elf wiederum keine Minute später wieder aus den Händen - Schwarzenberg trifft zum 3:3. Durchatmen war angesagt.