Iserlohn. Nach zwei Niederlagen in Folge gelang den Iserlohn Roosters ein 2:0-Heimsieg gegen die Adler Mannheim. Und wieder entschied die Disziplin.

Die Situation hätte für Pavel Gross nicht unglücklicher sein können. Während der Trainer der Adler Mannheim auf das obligatorische Interview bei „MagentaSport“ wartete, braute sich etwas zusammen – sowohl vor ihm als auch hinter ihm. Gross stand im Schmelztiegel zwischen den jubelnden Fans der Iserlohn Roosters auf der Stehplatztribüne und der Mannschaft der Sauerländer auf dem Eis. Den Sturz seines Teams von der Tabellenspitze der Deutschen Eishockey Liga durch die 0:2-Niederlage bei zuvor zweimal in Folge sieglosen Roosters kommentierte er mit umso beeindruckenderen Worten.

Roosters diesmal diszipliniert

„Iserlohn war aggressiver. Wir haben das gewusst vor dem Spiel in dieser Halle mit den wahrscheinlich besten Fans. Die machen immer Rambazamba“, sagte der Mannheimer Trainer. Und tatsächlich machten sowohl Fans als auch Mannschaft der Roosters in diesem Moment wieder Rambazamba, indem sie ihren Erfolg mit einer LaOla feierten. Gross aber analysierte tapfer und fair weiter: „Wir sind nicht ins Spiel gekommen und haben unnötige Strafen genommen. Der Iserlohner Sieg geht in Ordnung.“

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Er musste Worte wählen, die zuletzt auch bei den Roosters an der Tagesordnung waren. „Unnötige Strafen“ – zum Beispiel. Unter anderem die Heimniederlage gegen die Kölner Haie lag darin begründet und sorgte für eine Disziplin-Debatte am Seilersee. Doch die mahnenden Worte unter der Woche fruchteten. Acht Strafminuten bekamen die Sauerländer im Duell mit Mannheim aufgebrummt. Die Gäste sammelten am Ende satte 16 Minuten.

Roosters: Whitney trifft zur Führung

Das dritte Powerplay nutzte Joe Whitney, um die als krasser Außenseiter in das Spiel gegangenen Roosters in der 15. Minute mit 1:0 in Führung zu bringen. Insgesamt agierten die Sauerländer geduldig, taktisch diszipliniert, aber bissig – und zogen Mannheim mit einer starken Defensive den Zahn. „Wir haben in den letzten Spielen nicht unser Hockey gezeigt“, sagte Iserlohns Torwart Andy Jenike nach der Partie bei „MagentaSport“: „Es war immens wichtig, endlich wieder unser Roosters-Hockey zu zeigen.“

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Einziges Manko: Erst in der 55. Minute trafen die Roosters zum 2:0. Dieser Treffer allerdings verzückte Fans wie Experten. Im Fallen, quasi auf den Knien liegend, passte Kris Foucault auf Nick Schilkey und dieser hämmerte den Puck mit einem perfekten Schuss unhaltbar für Adler-Goalie Felix Brückmann ins Mannheimer Tor. Die folgenden gut fünf Minuten stemmte sich Iserlohn erfolgreich gegen die Attacken des Top-Teams. Und dann: Startete die Jubelorgie am Seilersee wie bereits nach dem Triumph gegen die Spitzenmannschaft aus München.

Das sagt Brad Tapper

„Ich bin sehr, sehr froh, dass wir über 60 Minuten Konstanz und Disziplin gezeigt haben“, sagte Brad Tapper. Cheftrainer der Roosters, nach der Partie. „Tapper hat uns perfekt eingestellt“, gab Andy Jenike, der zum ersten Mal in dieser Saison ohne Gegentreffer blieb, das Lob an seinen Coach zurück. Tapps, wie Brad Tapper in Iserlohn nur genannt wird, jubelte ebenso mit den Fans und gab dann den Feierbefehl für einen Abend: „Für heute Abend ist es erlaubt, ein bisschen zu feiern. Aber dann schauen wir nach vorne, denn es warten noch viele Partien auf uns.“