Menden. Fast 70 Minuten spielt der BSV Menden in der Fußball-Landesliga beim SC Berchum/Garenfeld in Unterzahl. Dann schlägt Rejan Zekovic zu.

Als Trainer ist Kevin Hines nie um ein Wort verlegen. Doch am Sonntag sorgte Fußball-Landesligist BSV Menden dafür, dass ihrem Übungsleiter nach dem 1:1 (0:1) beim SC Berchum/Garenfeld zunächst die Worte fehlten.

Es war aber nicht die Enttäuschung darüber, dass seine Mannschaft bei den ambitionierten Hagener Vorstädtern nicht über ein Remis hinaus kam. Es war vielmehr die Begeisterung über eine glänzende Leistung seiner Mannschaft, die sprachlos machte. Der BSV spielte 60 Minuten in Unterzahl.

Hines: „Eigentlich unfassbar“

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„Es war eigentlich unfassbar, was da passiert ist. Wenn man das nicht selbst gesehen hat, lässt es sich auch schlecht erklären“, war der Mendener Trainer auch noch lange nach dem Schlusspfiff beeindruckt. Dabei begann die Partie für den Hönnestädter Landesligisten äußerst schlecht.

Die Gastgeber zeigten schnell, dass sie nicht umsonst von vielen Experten in der Liga weit vorne erwartet werden. „Und dann war es auch noch ihr erstes Saisonspiel“, kommentierte Kevin Hines die bessere Startphase der Gastgeber. Es kam, wie es kommen musste: Eine erste Unachtsamkeit in der Mendener Defensive und prompt gingen die Gastgeber mit 1:0 in Führung (24.).

„Da haben wir schlecht verteidigt“, kritisiert Hines. Den Treffer markierte übrigens mit Mohammad El Gattass ein alter Bekannter - in der Saison 2019/2020 trug er das BSV-Trikot. Als dann elf Minuten später Marcel Hoffmann die Rote Karte nach einem Foulspiel in der gegnerischen Hälfte sah, schien sich der Himmel über den Rot-Weißen zu verdunkeln. „Die Rote Karte ist berechtigt. Das weiß Marcel allerdings auch. Eigentlich sollte ihm das nicht passieren“, weiß Hines.

Gegenwehr statt Absturz

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Wer jetzt mit einem Absturz der Rot-Weißen rechnete, wurde schnell eines besseren belehrt. Denn fortan spielte im Waldstadion nur noch der BSV Menden. „Wir sind mit einem Plan in diese Partie gegangen“, erklärte Hines. Ein Plan, der nach 33 Minuten Makulatur war. Allerdings reagierte seine Mannschaft mit einer unglaublichen Einstellung.

Taktisch diszipliniert, kämpferisch vorbildlich bekam der BSV die Partie in den Griff. „Da war nichts davon zu sehen, welche Mannschaft in Unterzahl war“, freute sich Hines über die Reaktion seiner Mannschaft. Und es ergaben sich einige Torchancen.

Spätes Glück

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Doch Rejhan Zekovic, Joel Hauser und Paul Schmöle fehlte bei ihren Aktionen noch das Glück. „Normalerweise hebt man in solchen Spielen keinen hervor. Doch Moritz Kickermann und Tim Kießler haben der Mannschaft die Richtung vorgeben. Sie haben unglaubliche Meter gemacht“, sah Hines in dem erfahrenen Duo eine Ursache für den starken Auftritt.

Das Dilemma war, dass sich der BSV erst einmal nicht mit Toren für den Aufwand belohnte. Wenig verwunderlich, dass die Gastgeber zu der ein oder anderen Möglichkeit kamen. Aber Mendens Keeper Felix Hacker war zur Stelle-

So dauerte es bis zur fünften Minuten der Nachspielzeit, ehe es den verdienten Lohn für eine Mendener bärenstarke Leistung gab. Rejhan Zekovic markierte mit seinen dritten Saisontreffer noch das umjubelte 1:1.