Menden. Nach dem Unwetter in Menden sind die Kreissporthalle und die Walramhalle geschlossen. Diese Folgen könnte das für den Sauerlandcup haben.
Auch die Kreissporthalle in Menden ist von den unwetterartigen Regenfällen des Tiefs „Bernd“ betroffen und wird voraussichtlich mehrere Wochen lang geschlossen bleiben. Die gute Nachricht ist: der größte Teil der Hallenteile, die zuletzt saniert wurden, darunter auch die Umkleidekabinen, ist intakt geblieben. Betroffen ist die Sporthalle selbst und vor allem der Kraftraum. Es gibt zwar kein stehendes Wasser auf dem Schwingboden, allerdings hat sich unter dem Boden Wasser gesammelt.
Dadurch sind am Donnerstag Wölbungen entstanden, die zum Glück am Freitag schon zurückgegangen sind. Die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk (THW) waren im Einsatz. „Über die Schadenshöhe können wir noch keine Angaben machen. Auch nicht darüber, ob der Boden drin bleiben kann oder ausgetauscht werden muss. Das wird in den nächsten Tagen geprüft“, erklärt Alexander Bange, Pressesprecher des Märkischen Kreises. Zunächst einmal sollen die Halle und der Boden getrocknet werden.
Handball wird zur Nebenrolle
Das wiederum könnte ernsthafte Konsequenzen für die Handballer der SG Menden Sauerland nach sich ziehen, die in der Kreissporthalle trainieren und ihre Spiele austragen. Die „Wölfe“ wollen zudem am 14. und 15. August den Sauerlandcup-Sieger des Jahres 2021 küren. 40 Mannschaften der weiblichen und männlichen A- und B-Jugend bewerben sich um den begehrten Wanderpokal. Nicht nur die drei amtierenden Deutschen Meister im Teilnehmerfeld garantieren auch diesmal, dass das Motto dieses traditionsreichen Jugendturnieres „Hier spielen die Besten“ mit Leben erfüllt wird. Umfangreiche Maßnahmen im Rahmen der Corona-Pandemie waren auch erarbeitet worden.
Doch jetzt meldet sich ein Gegner, den man bei den „Wölfen“ nicht auf den Zettel hatte: Die Überschwemmungen nach dem Dauerregen in dieser Woche. So droht aktuell der Ausfall der Walramhalle und der Kreissporthalle für das Handballfest in rund vier Wochen. „Bei beiden Hallen hat es Wasserschäden gegeben. Jetzt ist zu klären, ob sie genutzt werden können“, sagt SG-Vorsitzender Frank Schlücking. Der oberste „Wolf“ macht aber auch deutlich, dass man bei der SG die Situation nach der Überschwemmung richtig einzuschätzen weiß. „Angesichts der Schäden und der persönlichen Schicksale mit den vielen Toten, die wir alle in den vergangenen Tagen erlebt und gesehen haben, spielt der Handball eine völlige Nebenrolle“, sagt der Mendener Funktionär. Trotzdem ist die SG noch ein ganzes Stück davon entfernt, den Sauerlandcup 2021 zu stornieren. Das dürfte auch davon abhängen, was der Immobilienservice Menden (ISM) in den kommenden Tagen bei seiner Bestandsaufnahme an den Mendener Hallen herausfindet. „Die Sporthallen werden da angesichts der vielen Schäden sicherlich nicht oben auf der Liste stehen“, gibt sich Schlücking recht realistisch.
Mehrere Hallen als Alternative
Deswegen bemühen sich die „Wölfe“ um Alternativen außerhalb der Stadtgrenzen. „Wir sind noch ein ganzes Stück davon weg, den Sauerlandcup abzusagen. Denn das wäre eine Entscheidung, die sehr weh tut. Das werden wir aber sicherlich nicht drei Tage vorher machen“, kündigt Schlücking intensive Gespräche für die kommenden Tage an. Neben der Kreissporthalle und der Walramhalle planen die Organisatoren der SG noch mit der HGG-Sporthalle, der Habicht-Sporthalle, der Bonifatiushalle und der Sporthalle Bösperde als Spielstätte an. Eine Alternative könnte möglicherweise die Sporthalle in der Gerkenschule in Wickede sein. „Der TV Wickede hat schon vor dem Turnier seine Hilfe angeboten“, freut sich Schlücking über die Signale jenseits der Ruhr. Die Mehrzweckhalle in Halingen steht nicht zur Verfügung, da dort ein neuer Boden verlegt wird.
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Die kommenden Tagen werden Aufklärung bringen. Durch das Hallenproblem geraten die sportlichen Dinge ein wenig in den Hintergrund. Und das ist schon bedauerlich, denn in diesen Jahr wollen wieder Top-Teams in die Hönnestadt kommen. So haben mit den Füchsen Berlin (Meister bei der männlichen A- und B-Jugend) und dem weiblichen A-Jugend-Meister HC Leipzig gleich drei amtierende Champions ihr Kommen angekündigt. Mit dem Vizemeister Bayer Dormagen (männliche A-Jugend) und Bayer Leverkusen bei den A-Mädels wird das ausgewählte Teilnehmerfeld untermauert. Ein Beleg dafür, dass der Wechsel des Termins vom ersten Wochenende im Januar auf den August goldrichtig war für die „Wölfe“. Denn gerade im Januar fanden zuletzt die Top-Teams durch die Belastung in der Bundesliga und bei den diversen Auswahllehrgängen und Landespokalspielen nicht mehr den Weg ins Sauerland. „Mehr geht im Teilnehmerfeld nicht. Das Turnier war zuletzt in die Breite gegangen“, sagt Raimund Giacuzzo, der das Teilnehmerfeld zusammengestellt hat.