Menden. Er ist der neue Hoffnungsträger für die Drittliga-Handballer. Im Interview spricht Tim Brand über seine Ziele.

Der letzte Besuch von Tim Brand in der Kreissporthalle war nicht so erfreulich aus Sicht des jungen Handballers. Am 9. Oktober des vergangenen Jahres war Brand mit der Zweitvertretung des TSV GWD Minden zum fälligen Meisterschaftsspiel bei der SG Menden Sauerland zu Gast. Die heimischen Wölfe gewannen mit 27:19 (8:7) gegen das Team aus Ostwestfalen. Damals ahnte noch niemand, dass die Saison keine drei Wochen später mit dem Lockdown in der Corona-Pandemie sein vorzeitiges Ende finden würde.

Bis Tim Brand den Wolfsbau an der Werler Straße wiedersehen wird, dürfte noch einige Zeit vergehen. Doch dann wird der gebürtige Sunderner zum Team des heimischen Branchenführers gehören. Der Rückraum-Akteur und gelernte Mittelmann/Spielmacher wird in der kommenden Saison das Trikot der „Wölfe“ tragen und das Team von Ingo Stary verstärken. Die WP sprach mit dem neuen „Wolf“ über seine Zukunft bei der SG.

Tim Brand, zunächst noch einmal ein kurzer Blick zurück. Was lief am 9. Oktober des vergangenen Jahres falsch, dass Sie am Ende mit einer deutlichen Niederlage die Heimreise antreten mussten?
Tim Brand: Nach so langer Zeit muss ich erstmal kurz überlegen. Ich denke wir hatten große Probleme mit der Mendener Abwehr und immer wenn wir uns gute Chancen herausgespielt hatten, sind wir am Torhüter verzweifelt. Wir sind auf jeden Fall mit anderen Erwartungen nach Menden gereist.


Corona ist das beherrschende Thema in den vergangenen Monaten und auch noch jetzt. Ein Ende ist ja immer noch nicht zu sehen. Verliert man da nicht schon mal die Lust auf den Handball?
Natürlich ist Corona das beherrschende Thema aktuell. Dadurch, dass ich aber zum Bundesligakader von GWD Minden gehöre, darf ich ganz normal jeden Tag mit den anderen Profis trainieren und am Spielbetrieb der Bundesliga teilnehmen. Wir werden jede Woche cirka dreimal getestet und halten uns an die Hygiene-Vorschriften der HBL. Trotzdem wäre ein bisschen Normalität wieder ganz schön und das Verlangen vor vollen Rängen zu spielen ist enorm.


Wie kam es zu ihrem Wechsel nach Menden? Wobei Ihr Elternhaus ja unmittelbar in der Nachbarschaft in Sundern steht.
Menden war für mich als Verein in der Heimat schon immer interessant. Wir standen in der Vergangenheit schon einmal im Austausch. Umso mehr freue ich mich, dass es dieses Mal mit dem Wechsel funktioniert hat.


Neheim ist ja eigentlich eine Fußballstadt. Wie hat Tim Brand den Weg zum Handball gefunden?
Sportlich war ich früher breit aufgestellt. Von Radfahren, Schwimmen und Laufen war alles dabei. Dazu habe ich noch Handball beim HV Sundern gespielt. Fußball war nie ein Thema bei mir. Ich habe wohl lieber den Ball geworfen als zu treten.


Als Jugendlicher haben Sie sich ja dem Nachwuchs des Traditionsklubs TSV GWD Minden angeschlossen. Minden ist ja auch nicht gerade um die Ecke. Was war der Grund für diesen Schritt und haben sich da die Erwartungen erfüllt?
Absolut. Minden hat eine tolle Jugendarbeit und ich wollte damals einfach den nächsten Schritt bzw. den ersten Schritt machen in Richtung Profihandball. Die Verbindung zu einigen damaligen Teamkollegen hatte ich bereits durch die Westfalenauswahl. Natürlich war es für mich ein großer Schritt mit 15 Jahren Zuhause auszuziehen, bereue es aber keinesfalls und bin froh diesen Weg eingeschlagen zuhaben.

War denn ein Wechsel nach Menden in der Jugend kein Thema?
Menden war mir in der Jugend natürlich auch bekannt. Wie aber vorhin erwähnt, wollte ich den nächsten Schritt Richtung Profihandballer machen und diese Möglichkeit konnte mir GWD Minden bieten.


Was möchten Sie mit der SG Menden Sauerland in der kommenden Saison erreichen?
Mit der SG Menden Sauerland möchte ich mich im Mittelfeld der Liga etablieren.


Gibt es für Sie das perfekte Handballspiel? Wie würde das aussehen?
Ich denke durch eine starke Abwehr zu vielen einfachen Tempotoren gelangen. Vorne im Angriff einen schönen, schnellen Ball spielen und die gegnerische Abwehr auseinander ziehen.


Welche Schlagzeile möchten Sie am Ende der kommenden Saison gerne lesen?

SG Menden Sauerland schafft vorzeitigen Klassenerhalt und etabliert sich in der 3. Liga.