Iserlohn. An diesem Samstag treten die Iserlohn Roosters zum entscheidenden dritten Spiel im Play-off-Viertelfinale in Berlin an. So gehts Torsten Ankert.

Torsten Ankert wäre nicht Torsten Ankert, würde er sich nicht auch nach solchen Spielen stellen. Mit 0:6 verloren die Iserlohn Roosters im zweiten Spiel des Play-off-Viertelfinales der Deutschen Eishockey Liga gegen die Eisbären Berlin überaus deutlich. Neben der mentalen Last plagten Ankert nach einem Check, der sein Mitwirken früh beendete, sehr reale Schmerzen. Doch er stand Rede und Antwort und versprach: „Wenn es eben zu verantworten ist, werde ich im dritten Spiel aufs Eis gehen.“ Als der Bus der Roosters aber am Freitagvormittag losfuhr gen Berlin, wo an diesem Samstag ab 17.30 Uhr (MagentaSport) die Entscheidung über den Einzug ins Halbfinale fällt, saß der Mannschaftskapitän nicht auf seinem Platz.

Roosters: „Eisen-Anki“

Daraus automatisch zu folgern, dass die mit Taro Jentzsch, Dieter Orendorz und Steven Whitney ohnehin prominent besetzte Verletztenliste der Sauerländer um Torsten Ankert ergänzt werden muss, wäre voreilig. Denn der 32-jährige Verteidiger reiste nach einer ärztlichen Untersuchung nach.

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„Anki ist einer, der spielt eigentlich mit allem, was so geht an Verletzungen“, sagte Christian Hommel, Sportlicher Leiter der Roosters, und ergänzte mit Blick auf den einstigen Nationalverteidiger Andreas Renz: „Früher hat man den Eisen-Renz erwähnt, jetzt gibt es den Eisen-Anki.“

Ob Ankert allerdings tatsächlich auflaufen wird, entscheidet sich vor Ort erst kurzfristig. Wie wichtig er gegen die Eisbären wäre, machte Brad Tapper unmissverständlich klar: „Er blockt ja nicht nur Schüsse und hält die Defensive zusammen. Er ist einer unserer Führungsspieler“, sagte der Trainer. „Sein Ausfall war und wäre ein großer Verlust.“

Die Wichtigkeit der Specialteams

Trotz der 0:6-Pleite änderte sich das Ziel der Roosters nicht: Sie wollen mit einem zweiten Sieg die Serie für sich entscheiden und zum ersten Mal in ihrer Geschichte ins Play-off-Halbfinale der DEL einziehen. „Wir haben in den vergangenen Wochen gezeigt, dass wir eine gute Auswärtsmannschaft und eine eingeschworene Truppe sind, in der jeder für jeden kämpft“, sagte Roosters-Stürmer Marko Friedrich.

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Auf Herzblut, auf Leidenschaft wird es ob der dünnen Personaldecke an diesem Samstag mehr denn je ankommen – und auf den Start in die Partie sowie auf die so genannten Specialteams. „Wenn wir zum Beispiel in Überzahl keine Tore erzielen, wird es schwierig“, erklärte Christian Hommel.

Iserlohn Roosters- Brad Tapper ist einer von uns

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    Einer brachte die Ausgangslage nüchtern betrachtet, aber treffend auf den Punkt: „In Berlin stehen doch beide Mannschaften mit dem Rücken zur Wand – und diese Situation hatten wir weiß Gott öfter in dieser Saison als die Berliner“, sagte, na wer wohl? Torsten Ankert. Und „Eisen-Anki“ ergänzte schmunzelnd: „Wir müssen etwas regenerieren – dann sind wir wieder voll dabei in Berlin.“

    Die Halbfinalserie der Play-offs startet bereits am Montag. Die Iserlohn Roosters träfen auf das bestplatzierte Team der Staffel Süd, also auf die Adler Mannheim oder den bereits qualifizierten ERC Ingolstadt.