Menden. Die Hürden für einen Wiedereinstieg ins Training sind hoch. Vor allem das Thema Tests ist heikel und kostspielig.

Die Hoffnungen schwinden: Nach der letzten Corona-Schutzverordnung erahnen viele Vereine, dass es mit der Saison wohl nicht mehr weitergehen wird. Auch Horst Reimann, Vorsitzender des Fußballkreis Iserlohn, sieht die Chancen auf eine Fortsetzung der Saison schwinden.

Am Donnerstag ab 18 Uhr soll ein wenig Licht ins Dunkel kommen. Dann lädt das Präsidium des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen die Vorsitzenden seiner Mitgliedskreise zur Videokonferenz ein. Auf der Tagesordnung stehen neben der neuen Corona-Schutzverordnung auch die Frage, wie es mit der Saison weitergehen kann. „Ich höre von immer mehr Vereinen, die inzwischen der Meinung sind, dass man es lassen soll und die Saison annulliert werden muss. Ich kann mir auch nicht mehr vorstellen, dass die Saison noch in irgendeiner Form fortgesetzt “, hat Reimann eine klare Meinung, was die Chancen auf eine Fortsetzung der Saison angeht.

Frühestens am 22. März zurück

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Nach der neuen Schutzverordnung dürfen frühestens ab dem 22. März Mannschaften wieder ins kontaktfreie Training einsteigen. Aber nur, wenn der Inzidenzwert unter 100 liegt, was im Märkischen Kreis derzeit nicht der Fall ist. Ist der Wert höher als 50, dann gilt außerdem Testpflicht - jeder Spieler, der am Training teilnehmen möchte, muss einen tagesaktuellen, negativen Selbsttest vorlegen. Allein das sei schon ein Hindernis, weiß Reimann.

„Wer soll das denn bezahlen? Ich habe mal gelesen, dass es ungefähr 150 Euro kosten würde, um eine Mannschaft zu testen. Bei drei Trainingseinheiten in der Woche können sich das dann nur noch wenige Mannschaften leisten. Andere haben ja schon Probleme damit, ihre Hygienemaßnahmen umzusetzen. Die Frage ist auch, ob die Kommunen das überhaupt mitmachen und die Sportstätten freigeben werden“, gibt der Iserlohner zu bedenken.

Vorbereitungszeit wäre zu kurz

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Was auch gegen eine Fortsetzung der Saison spricht, ist die immer kürzer werdende Vorbereitungszeit. „Ich bin ja der Meinung, dass vier Wochen Vorbereitungszeit schon hart an der Grenze sind. Sechs Wochen wären angemessener. Und wir kennen ja alle die Meinung von Manfred Schnieders, dem zwei Wochen ausreichen. Das halte ich für viel zu wenig. Auch wenn die meisten Trainer fleißig ihre Pläne verteilen, werden ja nicht alle Spieler direkt in der Lage sein, mit Vollgas zu trainieren. Ich kann mir schon vorstellen, dass die Bäuche mancher Kreisliga C-Spieler deutlich runder geworden sind in der langen Pause“, sagt Reimann schmunzelnd.

Auch die unterschiedlich hohen Inzidenzzahlen, die eine Vorbereitung unter gleichen Bedingungen unmöglich machen, bereiten Reimann Kopfzerbrechen. „Wie sollen wir so denn noch auf ein faires Saisonende kommen, mit einer gleichen Anzahl von Spielen bei allen Mannschaften, so dass wir nicht nach der Quotientenregel urteilen müssen?“, fragt sich Reimann. So könnte es sein, dass die Mannschaften in Kreis X bereits vier Wochen trainieren können, die Teams aus Kreis Y aber erst wenige Tage vor dem ersten Spiel eine Freigabe bekommen.

Lockerungen zur falschen Zeit

Unverständnis zeigt der Kreisvorsitzende auch, wenn es um den Plan der Bundesregierung geht, in der jetzigen Phase Lockerungen zu erlauben. „Man weiß ja nicht mehr, was dahintersteckt. Die Zahlen steigen wieder, man weiß nicht, wie sich die Mutationen entwickeln und ob die Impfstoffe alle dagegen wirken, aber dennoch gibt es die Lockerungen. Ich bin mal gespannt, wie sich das nach Ostern entwickeln wird. Denn wenn wir dann nicht ins Training starten, dann mache ich mir Sorgen, was die Fortsetzung der Saison angeht“, weiß Reimann, dass die Zeit langsam eng wird.