Menden/Balve. Die Politik verlängert den Corona-Lockdown bis zum 28. März. Der Jugendsport bereitet den Vereinen aus Menden und Balve Sorgen.

Die Sportler aus Menden und Balve müssen sich noch weiter gedulden. Die Bund/Länder-Kommission und Bundeskanzlerin Angela Merkel beschlossen jetzt eine Verlängerung des Lockdowns bis zum 28. März. Eine Entscheidung, die auch für die meisten der heimischen Sportler aufgrund der wieder gestiegenen Zahlen und einer Inzidenz von 119,2 in Menden und Balve keine große Überraschung darstellte. Was sich die Sportler jedoch erhofft haben, war eine Perspektive, wie es denn weitergehen könnte.

Strott: Keine Überraschung

"Ich hatte eigentlich auch nicht mit mehr gerechnet, bei den Zahlen. Es bleibt eine Perspektivlosigkeit", nahm Torsten Strott, der erste Vorsitzende des BSV Lendringsen, die Beschlüsse aus Berlin emotionslos zur Kenntnis. Der Polizeibeamte sieht jetzt einmal mehr den Fußballverband in die Pflicht genommen.

"Es fällt schwer daran zu glauben, dass wir im ersten Halbjahr noch einmal vor den Ball treten werden. Der Verband sollte die Saison annullieren. Und dann fangen wir halt im zweiten Halbjahr komplett neu an. Dann gäbe es zumindest für die Vereine eine Orientierung", sagt Torsten Strott, der auch um die Nachteile einer solchen Entscheidung weiß. "Klar ist, dass die Klubs, die sich Hoffnungen auf den Aufstieg machen, nicht begeistert wären. Bei uns wäre das ja auch der Fall mit der zweiten Mannschaft, die aufsteigen kann. Aber wenn die Saison annulliert wird, ist das dann halt so", sagt Strott schulterzuckend.

Mösta: Fußballern fehlen Kontakte

Der Vorsitzende des Fußballkreises Iserlohn, Horst Reimann, weiß um den Missmut bei den Vereinen aufgrund der aktuellen Lage. "In den vergangenen Tagen haben sich die Stimmen, die für eine Annullierung wären, gehäuft", berichtet der Kreischef. Der Iserlohner macht allerdings keinen Hehl daraus, dass er weiter auf ein sportliches Ende für die Spielzeit hofft. Der Funktionär würde gerne zumindest eine Halbserie spielen.

"Doch so langsam läuft uns die Zeit weg", sagt Reimann mit Blick auf eine Vorbereitung von vier bis sechs Wochen, um dann die restlichen Spiele der ersten Serie bis Ende Juni zu absolvieren. "Manni" Mösta, Geschäftsführer der Sportfreunde Hüingsen, führt noch einen weiteren Punkt an.

"Natürlich wünschen wir uns alle eine Perspektive. Aber in erster Linie sollten wir doch einmal an unsere Jugend denken. Denen fehlt doch etwas. Sie konnten nicht in die Schule und ihre Freunde treffen. Und jetzt haben sie nicht die Möglichkeit, sich auf dem Sportplatz auszutoben. Da wird unserer Jugend etwas genommen", sagt der Hüingser.

Tiemann: Handball fehlt Perspektive

Andreas Tiemann, Vorsitzender der Spielkommission des Deutschen Handballbundes, hatte sich von der Sitzung der Bund-/Länder-Kommission etwas mehr für seinen Sport erhofft. "Aber eigentlich konnte man nicht damit rechnen. Im Vorfeld ist ja schon gesagt worden, dass der Sport ganz am Ende kommt", beklagt der Funktionär aus dem ostwestfälischen Hille.

Er vermisst eine Perspektive für den Handball, zumal ja völlig offen ist, wann die Handballer wieder in die Hallen dürfen.Die Öffnungen der Sporthallen werden von Kommune zu Kommune unterschiedlich behandelt. So steht im Moment noch völlig in den Sternen, ob es auf Ebene des westfälischen Verbandes die geplanten Aufstiegsrunden und Pokalrunden geben wird.

Tiemann: Jugendhandball in Gefahr

"In der dritten Liga ist das ja so, dass die Vereine in die Hallen können, da sie Profisport betreiben. Das wird auf Landesebene aber ganz anders aussehen", betont Tiemann. Wobei der Funktionär aus Hille verdeutlicht, dass ihm eine andere Sache wichtiger ist. "Mir wäre es weitaus lieber, wenn wir unsere Jugend wieder in die Hallen kriegen. Es darf nicht sein, dass die Jugendlichen dem Handball den Rücken kehren", wünscht sich Tiemann einen Plan für den Handballnachwuchs.

So oder so müssen sich die heimischen Sportler und Funktionäre in sämtlichen Sportarten weiterhin gedulden. Ein Ende der Corona-Pandemie und ein Rückkehr in den normalen Alltag scheint noch in weiter Ferne zu sein.