Düsseldorf/Iserlohn. Erneut zeigte Torwart Andy Jenike eine Top-Leistung. Warum die Iserlohn Roosters trotzdem in Düsseldorf mit 1:3 verloren.
Torsten Ankert fehlten bereits nach dem Spiel der Iserlohn Roosters gegen die Kölner Haie die Worte. "Phänomenal", sagte der Mannschaftskapitän der Sauerländer zur Leistung seines Torhüters. Und: "Über ihn haben wir in den vergangenen Tagen zu wenig geredet." Gegen die Düsseldorfer EG verloren die Roosters am Montagabend mit 1:3 - und doch gehörte Andy Jenike wieder zu den heißesten Gesprächsthemen.
Jenike hält bärenstark
"Wir müssen Andy helfen", sagte Brody Sutter in der zweiten Drittelpause ins Mikrofon von MagentaSport, "er ist bislang unser bester Spieler." Und mit dieser Einschätzung lag die Nummer 91 der Sauerländer goldrichtig. Die Roosters verdankten Jenikes Glanztaten, dass sie nur mit 0:1 zurücklagen.
Anders als im zurückliegenden Duell, das Düsseldorf mit 6:5 in der Verlängerung in Iserlohn gewann, setzten beide Teams dieses Mal anfangs auf die Defensive. Allerdings kamen vor allem die Gastgeber, die schneller und sicherer spielten, mit zunehmender Spielzeit auch zu guten Torchancen.
Vierminütige Überzahl
Doch ob Eugen Alanov, Alexander Karachun oder Alexander Barta - wer immer vor Jenike auftauchte: Der Goalie der Roosters parierte alle Schüsse. In der 13. Minute lenkte er einen des Düsseldorfers Daniel Fischbuch mit der Schulter an die Latte. Selbst eine Zwei-plus-Zwei-Zeitstrafe gegen Charlie Jahnke, der Iserlohns Taro Jentzsch unglücklich mit dem Schläger im Gesicht traf, brachte den Roosters keine nennenswerten Offensivaktionen.
Bailey verliert Puck
In der 25. Minute scheiterte Brent Aubin in aussichtsreicher Position, doch wenig später gelang den Gastgebern die verdiente 1:0-Führung - in Unterzahl. Nachdem Casey Bailey den Puck leichtfertig verlor, schaltete die DEG blitzschnell um und Eugen Alanov ließ Jenike keine Chance (26. Minute). Der Torwart sorgte allerdings in der Folge mit weiteren Paraden dafür, dass Iserlohn noch im Spiel blieb.
Ein Schuss von Alexandre Grenier ans Außennetz (37. Minute) und einer von Bailey in Überzahl, den DEG-Torwart Hendrik Hane abwehrte (40. Minute), waren die ersten Lebenszeichen der Sauerländer Offensive.
Whitney verkürzt auf 1:2
Jedoch präsentierte sich diese im Aufbau in der 44. Minute erneut zu ideenlos und verlor den Puck in der Vorwärtsbewegung. Daniel Fischbuch vollendete zum verdienten 2:0 für Düsseldorf. Dass Tim Fleischer in der 46. Minute die beste Chance der Roosters nicht nutzte, dass Sutter mit einem Schuss den Pfosten touchierte und dass Joe Whitney in der 52. Minute auf 1:2 verkürzte? All das war nicht mehr als ein Aufflackern der Roosters.
Roosters agieren ideenlos
In der 54. Minute stellte Jerome Flaake mit seinem Tor zum 3:1 den Abstand wieder her und die Weichen endgültig auf Sieg. Selbst eine zweiminütige doppelte Überzahl in den Schlussminuten nutzten die Sauerländer nicht zu erwähnenswerten Chancen.
Umso erstaunlicher, dass Verteidiger Dieter Orendorz nach der Niederlage sagte: "Wir hatten sehr viele Chancen im offensiven Drittel. Aber das Glück war nicht auf unserer Seite." Immerhin gab Orendorz zu: "Wir hätten aggressiver spielen müssen." Durch die Niederlage rutschten die Roosters in der Tabelle auf Rang drei ab.
Das sagt Jason O'Leary
"Wir konnten heute lernen, wie eine erfahrene Mannschaft mit einem breiten Kader Offensive kreieren kann", sagte Roosters-Trainer Jason O'Leary mit Blick auf die DEG. Und er ergänzte: "Wir konnte lernen, wie eine Top-Mannschaft arbeiten kann." In Richtung seiner Spieler kritisierte O'Leary: "Wir haben zu wenig Druck auf das Tor gemacht, im Powerplay und im Boxplay, und wir haben zu viele Fehler gemacht."