Iserlohn. Es war ein Spektakel, doch diesmal verloren die Iserlohn Roosters mit 5:6 in der Overtime gegen die Düsseldorfer EG. So lief das Spiel.
Nachdem ausgerechnet Joe Whitney den Puck verloren hatte, ging es ganz schnell. Und wenige Augenblicke später stand die erste Niederlage der Iserlohn Roosters auf heimischem Eis in dieser Saison der Deutschen Eishockey Liga fest. Mit 5:6 verloren die Sauerländer gegen die Düsseldorfer EG in der Overtime. Dem Dreier gegen die Eisbären Berlin am Dienstagabend folgte ein Zähler im West-Derby. Nur ein Zähler?
Roosters liegen 1:4 hinten
Nach dem ersten Drittel sah es so aus, als müssten sich die Fans der Roosters auf eine herbe, eine bittere Pleite einstellen. Mit 4:1 führten die Gäste aus Düsseldorf, weil die Sauerländer all das vermissen ließen, was sie in den vorherigen Spielen, mit Ausnahme dem in Bremerhaven, so stark machte. "Wir sind immer einen Schritt zu spät gekommen", haderte Taro Jentzsch in der Drittelpause am Mikrofon von MagentaSport, "wir lassen ihnen zu viel Platz - es passt alles nicht zusammen."
Von Beginn an agierte die DEG überlegen. Die 1:0-Führung der Roosters durch einen Treffer von Brent Aubin (6. Minute) fiel eher überraschend. Doch Düsseldorf ließ sich nicht aus dem Konzept bringen und schlug zurück. Matthew Carrey (9./in Überzahl), Alexander Barta (12.) und Daniel Fischbuch mit einem Doppelschlag (14./17.) drehten die Partie zum 4:1 für die DEG.
Roosters: Debüt für Schwendener
Janick Schwendener, Torwart der Roosters, der statt Andy Jenike zwischen den Pfosten stand und seine Premiere in der DEL feierte, wurde dabei von seinen Vorderleuten mehrfach im Stich gelassen. Mit der einen oder anderen Parade hielt er den Rückstand sogar noch in Grenzen.
"Für die Zuschauer war das ein Spektakel, für die Torhüter war das Spiel keine Feinkost", sagte Schwendener nach der Partie. Denn das, was ihm im ersten Drittel widerfuhr, erlebte im zweiten sein Düsseldorfer Gegenüber Mirko Pantkowski. Weil die Roosters wie verwandelt aus der Kabine kamen.
Das lief in der Kabine
Casey Bailey (21./27.), Joe Whitney (29.) und erneut Bailey (36.) schossen die Roosters bis zur nächsten Drittelpause mit 5:4 in Führung. "Die Garderobenansprache war kein Geschrei", verriet Schwendener bei MagentaSport, "die Fehler wurden sachlich angesprochen - wir wissen ja wie wir Eishockey spielen müssen."
Und die Roosters wussten ebenso wie die DEG, dass man sich auf Grund der Powerplay-Stärke des Gegners möglichst wenig Strafzeiten leisten darf. Als Bailey auf der Strafbank saß, nutzte Mathias From die Überzahl der Gäste aus, um zum 5:5 auszugleichen (43.).
Erstmals in der Overtime
Es folgte ein offener, schneller Schlagabtausch, in dem Julian Lautenschlager und Marko Friedrich kurz vor Schluss für die Roosters beste Torchancen nicht nutzten, während auf der Gegenseite ein Schuss von Fischbuch im letzten Moment über das Iserlohner Tor abgelenkt wurde. Und es folgte für die Sauerländer zum ersten Mal die Overtime in dieser Saison, in welche sie in Unterzahl starteten, da Alexandre Grenier knapp eineinhalb Minuten vor der Schlusssirene eine Zeitstrafe kassiert hatte.
Schwendener "stolz auf die Jungs"
Zwar überstanden die Roosters diese Phase, allerdings traf wenig später Fischbuch mit seinem dritten Tor an diesem Abend zum Sieg für die DEG (63.). "Ich bin stolz auf die Jungs, wie sie zurückgekommen sind, wie sie mir geholfen haben", resümierte Janick Schwendener: "Der Fighting-Spirit war klasse - und ein Punkt ist auch ein Punkt."