Iserlohn. Die Iserlohn Roosters spielen in der DEL mit, wenn die Saison vermutlich im Dezember startet. Das sagt Trainer Jason O’Leary zu der Entscheidung.
In dem Moment, als die Iserlohn Roosters eine weitreichende Entscheidung veröffentlichen, denkt ihr Trainer Jason O’Leary weder an den Klub noch an Eishockey. Er ist natürlich im Vorfeld informiert worden, dass die Sauerländer an der Saison in der Deutschen Eishockey Liga teilnehmen , wenn diese voraussichtlich kurz vor Weihnachten startet. Das sagt der Coach in einer ersten öffentlichen Reaktion.
O’Leary: „Freut uns“
„Es freut uns sehr, dass wir starten werden“, erklärt O’Leary auf Nachfrage dieser Zeitung aus seiner Heimat Kanada. Dorthin war er wieder geflogen, nachdem der Saisonstart zum zweiten Mal verschoben wurde . Und dort repariert er just in dem Moment das Dach seines Hauses, als die Roosters ihre Fans mit der Nachricht vom grünen Licht aus Iserlohn erfreuen.
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O’Leary ergänzt mit Blick auf die sportliche Situation jedoch: „Es wird schwierig sein, aber wir schaffen das.“ Was er damit meint, liegt auf der Hand.
Seine Spieler absolvierten in der überwiegenden Mehrzahl das letzte professionelle Eistraining zum Ende der Hauptrunde der vergangenen Saison. Es liegt also Monate zurück. Der eine oder andere mietete sich wie Torwart Andy Jenike mal privat eine Eisfläche , doch Kurzarbeit und die Corona-Beschränkungen ließen ein geregeltes Training nicht zu.
Entscheidung am Donnerstag
Wenn nun am Donnerstag beim entscheidenden Treffen der DEL-Klubs festgelegt wird, dass die Saison nach welchem Modus auch immer am 18. Dezember startet, bleiben keine vier Wochen mehr zur Vorbereitung. „Üblicherweise dauert die Vorbereitung sechs Wochen“, sagte Roosters-Manager Christian Hommel vor einiger Zeit und ergänzte: „Doch davon spricht aktuell niemand mehr.“ Es geht nur noch darum, starten zu können.
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Hommel schweigt momentan komplett zu all den sportlichen Fragen und wartet auf die Entscheidung am Donnerstag. Dann klärt sich auch, wann O’Leary zurück ins Sauerland kommt, wann das Training startet – und mit welchen Spielern. Ob alle bisher zum Kader zählenden Akteure dem enormen Gehaltsverzicht zustimmten? Auch dazu sagten weder Hommel noch Wolfgang Brück als geschäftsführender Gesellschafter der Roosters etwas.
Friedrich sieht Risiko
„Acht Monate sind eine lange Zeit. Ich bin einfach nur froh, wenn es wieder los geht“, sagte Roosters-Verteidiger Dieter Orendorz dem Iserlohner Kreisanzeiger. „Die Spieler mussten schon schmerzhafte Zugeständnisse machen, und du fragst dich manchmal, ob es das bei allem Risiko, das die Sportart mit sich bringt, wirklich wert ist“, erklärte Marko Friedrich, der in der vergangenen Saison nach einer Gehirnerschütterung fast komplett ausfiel.
Mit Blick auf die kommende Spielzeit beschäftigt Friedrich auch, ob ein reibungsloser Spielbetrieb in Corona-Zeiten überhaupt möglich ist. Aber im Moment, so der 29-Jährige, überwiege die Freude, dass überhaupt gespielt werden soll. „Es ist unglaublich wichtig, dass die Sportart endlich wieder in den Fokus rückt.“