Iserlohn. Noch haben die Iserlohn Roosters kein endgültiges Okay für einen Start in der DEL gegeben. Torwart Andy Jenike setzte aber ein klares Zeichen.

„Einerseits habe ich mich mega gefreut, dass es im professionellen Eishockey weitergeht. Andererseits ist es bitter. Du drückst auf den Aus-Knopf, sitzt zu Hause auf dem Sofa – und bist eben nicht dabei.“ Das sagt Andy Jenike über die Spiele des MagentaSport-Cups, der ohne die Iserlohn Roosters ausgetragen wird. Wie der Torwart fühlen auch seine Mannschaftskollegen. Dass die Roosters aber an einer eventuellen Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) teilnehmen werden , wird zwar immer wahrscheinlicher, ist jedoch noch nicht verbrieft. Jenike kennt den aktuell heiß diskutierten Punkt gut.

Roosters: Thema Gehaltsverzicht

Es geht um die Kosten des Spielerkaders, heißt: um einen Gehaltsverzicht seitens der Akteure. „Die Karten liegen auf dem Tisch“, sagt der 32-jährige Familienvater Andy Jenike: „Wir reden gerade über richtig krasse Paycards.“ Auch Ligarivale Düsseldorfer EG, der vor kurzem erklärte, für eine eventuelle DEL-Saison zur Verfügung zu stehen, teilte in der Erklärung mit: „Nahezu alle Spieler haben einem enormen Gehaltsverzicht für die kommende Spielzeit zugestimmt.“

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Für Jenike ist das nach positiven Signalen von Sponsoren und Gesellschaftern auch in Iserlohn eine notwendige Maßnahme, um zum einen die Zukunft des Klubs zu sichern und zum anderen in dieser Saison noch spielen zu können. „Es geht ja keiner Seite darum, irgendwo noch einen Euro herauszuholen“, sagt der Roosters-Torwart auf Nachfrage: „Ich möchte spielen und deshalb habe ich zugestimmt.“ Nun hoffe er, dass viele seiner Mannschaftskollegen auch so handeln, „aber jeder hat seinen eigenen Rucksack zu tragen, deshalb kann ich nur für mich sprechen“, ergänzt er.

Doch wie fit ist der Goalie aktuell und wie viel Trainingsarbeit stünde ihm bevor, wenn bei der Versammlung der DEL-Klubs am Donnerstag ein Ligastart mit den Roosters am 18. Dezember verkündet würde ?

Jenike- Vertrag bis 2024

Im Februar dieses Jahres verlängerte Andy Jenike (32) seinen Vertrag bei den Iserlohn Roosters bis 2024 . Der Torhüter war vor der vergangenen Saison aus Nürnberg an den Seilersee gewechselt. Der gebürtige Hamburger Jenike kehrte damals zurück zu den Roosters , für die er bereits als Nachwuchsspieler in der Saison 2008/2009 (ohne DEL-Einsatz) aktiv war.

Auf dem Eis war Jenike schon lange nicht mehr. „Ich hatte mir unter anderem mit Lean Bergmann mal privat Eis gemietet“, sagt er: „Aber professionelles Eistraining? Das hatte ich in der vergangenen Saison.“ Anschließend hielt er sich natürlich so gut es bei allen Beschränkungen und im Rahmen der Kurzarbeit ging in Form. „Ein professioneller Athlet benötigt ein professionelles Umfeld. Das Fitnessstudio um die Ecke reicht dafür ebenso wenig wie Joggen im Wald. Für Freizeitsport ist das okay, für einen Profi ist das großer Käse“, sagt er.

Jenike fordert Demut

Gleichwohl will der Goalie nicht zu laut klagen. „Es gibt ganz, ganz viele Leute, denen geht es sehr viel schlechter“, erklärt er und ergänzt: „Für Vereine und Spieler ist die Saison eine finanzielle Katastrophe. Aber ich finde, wir müssen auch ein bisschen Demut zeigen.“