Bösperde. Mit einer schmackhaften Idee haben die Handballerinnen dem Verein Einnahmen in den schweren Zeiten beschert.

Waffeln heiß und weich sind ein beliebter Snack auf den Sportplätzen. In Zeiten, in denen die Fans nicht in die Sportstätten kommen, um ihre Teigtafeln zu konsumieren, müssen die Gebäcke halt den Weg zu den Fans finden. Dieser Gedanke hat die Handballerinnen der DJK Bösperde zu einer besonderen Idee inspiriert: dem DJK-Waffeltaxi.

Um gute Ideen sind sie im Mendener Norden nie verlegen. Und so nahmen die Damen von Trainer Eckhard Küppers am Sonntag die Waffelproduktion in die Hand. Zuhause und im Bekanntenkreis wurden sich die Waffeleisen ausgeliehen, Teig am Fließband produziert und dann gebacken, gebacken, gebacken. „Unsere Kapitänin Anna Wergen kam auf die Idee, das durchzuführen. Die Damen waren von der Idee direkt begeistert“, erzählt Eckhard Küppers, Trainer der zweiten Mannschaft, wie das Waffeltaxi geboren wurde. „Das war schon der Hammer, was die Mannschaft da auf die Beine gestellt hat“, staunte Max Wergen, zweiter Vorsitzender der DJK Bösperde, über das Engagement der Handballerinnen.

Logistische Herausforderung

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Logistisch war das Projekt während der Pandemie gar nicht so einfach umzusetzen. „Die Mädchen haben zuhause Backstationen eingerichtet, um die Waffeln zu backen. Dabei waren maximal zwei Haushalte zusammen und haben sich auch an die geltenden Maßnahmen gehalten“, erklärt Küppers.

Die notwendigen Waffeleisen haben sich die Spielerinnen im Bekanntenkreis geliehen, um möglichst viele Waffeln parallel herstellen zu können. Zuvor wurde noch der Teig in rauen Mengen produziert. „Wir haben ein Rezept in unserer WhatsApp-Gruppe geteilt, damit alle die gleichen Voraussetzungen haben“, verrät Küppers. Samstags ging es dann zum Großeinkauf. Mehl, Zucker, Eier, Milch… alles was in eine leckere Waffel gehört fand den Weg in die Einkaufswägen der Bösperder Spielerinnen und ihrer Helfer. „Die Zutaten haben wir aus der Mannschaftskasse bezahlt“, sagt Küppers.

Massenproduktion

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Gekauft werden musste einiges. Bis Samstag konnten die Backwerke vorbestellt werden und das Verlangen nach den Waffeln war riesig. 650 Stück wurden vorbestellt. Da wurde aus der kleinen Idee fast schon die Produktion einer Großbäckerei. Motiviert von der nicht für möglich gehaltenen Resonanz legten die Handballerinnen los.

„Wir haben die Waffeln am Sonntag recht zeitnah gebacken, damit sie auch noch frisch bei den Leuten ankamen. Es hätte ja keinen Sinn ergeben, wenn wir das schon am Samstag vorbereitet hätten, wären die Waffeln am Sonntag trocken und nicht mehr so gut gewesen. Das hat auch super geklappt, ich habe auch welche bestellt und als sie ankamen, waren sie noch warm“, lobt der Trainer.

Bis nach Balve geliefert

Drei Taxis waren unterwegs, um die Waffeln zu verteilen und dabei sammelten die Fahrer einige Kilometer. „Wir haben die Fahrer nach Bereichen aufgeteilt. Neben Menden und Fröndenberg sind wir auch bis nach Wickede und Balve gefahren, um die Waffeln zu verteilen“, erklärte Max Wergen, der für seine WG gleich 20 Stück orderte. Die Rückmeldungen, die die Spielerinnen auf ihre Aktion bekamen, waren durchweg positiv, so dass eine Wiederholung nicht ausgeschlossen ist. „Geplant haben wir noch nichts, aber es kann natürlich gut sein, dass es noch einmal eine Neuauflage geben wird“, sagt Küppers.

Der Erlös kommt der DJK Bösperde zugute, die - wie alle anderen Vereine auch - unter der Corona-Pandemie zu leiden hat. Einnahmen brechen weg, jeder eingenommene Euro sichert auch die Zukunft des Klubs. „Wir wollten etwas für den Verein tun. Die Gemeinschaft ist groß und wir sind froh, wenn wir sie so unterstützen können“, betont der Handballtrainer.

Einen netten Nebeneffekt hat die Aktion auch noch: In Zeiten, in denen die Handballerinnen weder spielen, noch trainieren können, haben sie so die Möglichkeit, gemeinsam Zeit zu verbringen. Wenn auch nur in kleinen Gruppen. „Der Teamgeist ist super bei uns und wird durch solche gemeinsamen Aktionen auch noch weiter gefördert“, findet Küppers noch weitere positive Effekte am gemeinsamen Backen.