Menden. Damit im Lockdown der Frust nicht zu groß wird, bekommen die Jugendspieler des BSV Menden prominente Unterstützung.

Motivation ist in diesen Tagen alles. Zwischen Homeworkout und Laufrunden durch die herbstlichen Wälder kann die Lust am Sport schon einmal nachlassen. Das Miteinander fehlt. Gerade für viele Jugendliche sind die derzeitigen Schutzmaßnahmen oft schwer. Auf der Instagramseite des BSV Menden hat der Verein nun Ansporn von prominenter Seite bekommen.

Lässig ist die Kapuze des Hoodies über den Kopf gezogen als der junge Mann mit akkurat gestutztem Vollbart in die Kamera spricht. Das Gesicht, das da einige Worte „an die Fußballfreunde vom BSV Menden“ richtet, ist kein Unbekannter. Der Kicker wurde Deutscher Meister und Pokalsieger mit Borussia Dortmund und spielte in der vergangenen Saison mit seinem aktuellen Verein Norwich City in der englischen Premier League gegen Liverpool, Chelsea und Manchester City.

Kopf nicht hängen lassen

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Moritz Leitner hat auf der Insel sein Glück gefunden. Der Vollblutkicker genießt bei den englischen Fans ein hohes Ansehen und ist auch in Deutschland noch bestens bekannt. In der knapp einminütigen Botschaft, die Leitner aufgenommen hat, gibt er dem Nachwuchs den Ratschlag, sich trotz der Corona-Pandemie nicht hängen zu lassen.

„Jungs, ich weiß, dass euch ohne den Fußballplatz, ohne die gemeinsame Zeit mit euren Jungs beim Kicken, ist die Welt da draußen nur noch halb so schön“, weiß Leitner, wie sehr den Jugendspielern derzeit das Mannschaftsgefühl fehlt. Entsprechend eindringlich sind seine Worte danach. „Bleibt dran, kickt daheim, habt Spaß und gebt weiterhin Gas. Die Zeit wird wieder kommen, in der wir zusammen wieder unserer Leidenschaft nachgehen können. Freut euch darauf, bleibt positiv, bleibt gesund und macht das beste aus der Situation“, rät Leitner.

E-Jugendtrainer stellt Kontakt her

Verantwortlich für das Video ist der E-Jugendtrainer des BSV Mende Lars Marx. „Lars arbeitet bei Sky und hat dort über ein paar Kollegen Kontakt zu einigen Spielern bekommen, wie zum Beispiel Moritz Leitner oder auch den Duisburger Kapitän Moritz Stoppelkamp“, erklärt Kai Murawski, Jugendvorsitzender des BSV Menden, wie der Kontakt zum ehemaligen Bundesligaspieler zustande kam.

In einem Gespräch fragte Marx dann an, ob Leitner seiner Mannschaft ein paar motivierende Worte geben könnte, damit sie im Lockdown nicht allzu traurig sind. Der 27-Jährige überlegte nicht lange, nahm das Video auf und schickte es an die Mendener. „Das ist einfach eine Weltklasseaktion von Moritz“, lobt auch Kevin Hines, Trainer der Landesligamannschaft des BSV Menden, das Video mit dem prominenten Gesicht.

Das Video, das am Mittwoch in den verschiedenen Social Media Kanälen der Mendener verbreitet wurde, schlug schnell hohe Wellen. „Damit habe ich gar nicht gerechnet. Plötzlich kamen Nachrichten und Anfragen aus dem gesamten Märkischen Kreis und darüber hinaus“, sagt Murawski staunend. Viele Vereine fragten auch nach, ob sie den Kontakt zu Leitner haben könnten, um ähnliche Videos für ihre Vereine zu bekommen.

Schnuppertraining geplant

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Auch bei den jungen Spielern kam das Video an. „Gerade im Kinderbereich schauen die Spieler ja nochmal ganz anders so solchen Spielern hinauf. Durch die direkte Ansprache ist das für die Kinder natürlich was besonderes. Es zeigt den Spielern auch, dass Moritz Leitner mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben ist. Trotz seines Erfolgs“, sieht Murawski in dem Kicker auch ein gutes Vorbild für die Jugend.

Geht es nach den Mendener Verantwortlichen, dann soll der Auftritt von Leitner nicht die letzte Grußbotschaft gewesen sein. „Wir haben auch bei Moritz Stoppelkamp und Jerôme Gondorf vom Karlsruher SC angefragt, ob sie was für uns machen würden“, verrät Murawski.

Bereits vor der Corona-Pandemie gab es Bestrebungen ein wenig Kicker-Prominenz für den BSV Menden zu gewinnen. „Wir hatten Pläne, die Jungs zu einer Schnuppertrainingseinheit ins Huckenohl zu holen, um dort mit unseren Jungs zu trainieren. Ich hoffe, dass wir das irgendwann mal noch nachholen können“, betont der Mendener Jugendleiter. Der Name BSV Menden ist den Berufsfußballern dann zumindest nicht mehr ganz unbekannt.