Menden/Balve. Das zuständige Ministerium erteilt den Plänen des Verbandes eine Absage. Es darf weiterhin nicht trainiert werden.

Die Verbände sind in die Offensive gegangen: In der vergangenen Woche haben die Präsidenten der Fußballverbände und der Deutsche Fußballbund in einer Videokonferenz gemeinsam dafür gestimmt, die Möglichkeit einer Wiederaufnahme für den Trainingsbetrieb durchzusetzen. Nun gibt es für die Pläne eine Absage.

Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und bald auch Thüringen machen es vor. In diesen Bundesländern soll der Trainingsbetrieb für die Fußballer im Jugendbereich bald wieder unter Auflagen erlaubt sein. In Nordrhein-Westfalen wird das nicht der Fall sein, wie das zuständige Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales nun gegenüber unserer Mediengruppe erklärte.

Keine Änderungen geplant

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„Bislang sind keine Änderungen bei den rechtlichen Vorgaben für den Kontaktsport geplant. Gleichwohl ist klar, dass das Ministerium den Verlauf des weiteren Infektionsgeschehens weiterhin aufmerksam verfolgen wird“, erklärt Axel Birkenkämper, Sprecher des Ministeriums.

Auch der Verweis auf die bestehenden Hygienekonzepte ist für das Ministerium kein Argument, denn die Zahlen sind noch nicht wieder in einen Bereich gesunken, in dem Trainingseinheiten unbedenklich seien. „Trotz aller bisherigen Maßnahmen sowie der Hygiene- und Infektionsschutzkonzepte, auch im Amateur- und Breitensport, ist die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in Nordrhein-Westfalen erheblich angestiegen. Daher ist die Reduktion der Kontakte in allen Bereichen des Lebens das Gebot der Stunde“, betont Birkenkämper.

Lieber Pause als Risiko

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Nachrichten, die bei den Vereinen an der Basis unaufgeregt aufgenommen werden. „Es ist alles eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Die Kinder sitzen in der Schule gemeinsam mit vielen anderen in einem Klassenraum zusammen. Da könnten sie auch in gleicher Stärke auf dem Fußballplatz zusammen trainieren“, findet Hans-Peter Drilling, Jugendleiter der SG Balve/Garbeck, die gemeinsam mit Rot-Weiß Mellen, dem SuS Beckum, TuS Langenholthausen und Vereinen aus dem angrenzenden Neuenrade die größte Jugendspielgemeinschaft im Stadtgebiet bildet.

Den Spielbetrieb würde der Balver jedoch nicht wieder aufnehmen. „Das Infektionsrisiko ist ja ungleich höher, wenn durch die anderen Mannschaften immer neue Kontakte hinzukommen. Das sollten wir nicht machen. Aber es gibt ja Kompromisse, wie das Training in kleinen Gruppen“, erklärt Drilling. Dennoch kann er den Schritt nachvollziehen, das Training einzustellen.

Wohl kein Spielbetrieb mehr 2020

„Die Hallensaison wurde ja auch schon frühzeitig abgesagt. Wir sollten jetzt alles unternehmen, um die Zahlen so schnell wie möglich zu senken, damit wir im Februar wieder weiterspielen können“, rät der Jugendleiter. Eine Meinung, der sich auch Axel Birkenkämper anschließt: „Es ist dabei allen bewusst, dass die nun ergriffenen Maßnahmen auch für den Amateur- und Breitensport schwer sind. Sie treffen viele. Wir sind aber überzeugt, dass auch für den Sport der Schaden um ein vielfaches schlimmer ausfallen wird, wenn es uns jetzt nicht gelingt, das Virus durch einen Akt entschlossenen Handelns einzudämmen.“

Innerlich können sich die Jugendmannschaften wohl schon auf die Winterpause einstellen, auch wenn sich der Verband offiziell noch nicht geäußert hat.