Menden. Kurz vor dem Saisonstart schiebt das Coronavirus den Basketballern einen Riegel vor. Jetzt ist Geduld gefragt.
Eigentlich wollten die Basketballer des SV Menden am kommenden Wochenende wieder auf Korbjagd gehen. Doch nun ist die Saison auf unbestimmte Zeit verschoben. In diesem Jahr wird wohl kein Ball mehr fliegen.
Eine Videokonferenz wie ein Ameisenhaufen: Mehr als 170 Teilnehmer kamen am Montagabend auf Einladung des Westdeutschen Basketballverbandes zusammen, um zu beraten, wie mit der Saison 20/21 verfahren wird. Unter den Teilnehmern war auch Wolfgang Reutlinger, Abteilungsleiter des SV Menden und Staffelleiter im Märkischen Basketballkreis.
Saisonende nach hinten verschoben
„Den Spielplan kann ich wohl neu zusammenstellen“, ist der Mendener sicher. Die Meinungen der Teilnehmer gingen weit auseinander. Von dem Start am kommenden Wochenende bis zur Absage der kompletten Saison waren alle Meinungen vertreten. Die Tendenz ist aber eindeutig. „Der Spielleiter hat gesagt, dass die Saison frühestens im Januar stattfinden wird, ich denke, dass man das schon als Grundtenor werten kann“,ist Reutlinger sicher, dass in diesem Jahr kein Ball mehr geworfen wird.
Der Deutsche Basketballverband (DBB) hat dem WBV zugesichert, dass die Saison um vier Wochen verlängert werden darf. Ursprünglich ist der 31. Mai das offizielle Saisonende, doch in diesem Jahr dürfen die Korbjäger ihre Meister und Absteiger bis zum 30. Juni melden. „Das ist für uns ein langer Zeitraum. Selbst wenn wir erst im Februar starten dürften, könnten wir die Saison noch durchspielen, wenn wir in den Ferien durchspielen würden. In der Regel dauert eine Basketballsaison in den unteren Klassen ca. 14 Wochen mit Hin- und Rückspiel. Das würde dann immer noch zeitlich passen“, erklärt der Mendener Basketballfunktionär.
Verlegung der richtige Schritt
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Dass die Saison verlegt wird, das ist für Reutlinger absolut nachvollziehbar. „Angesichts der weiter ansteigenden Zahlen gibt es keine Alternative. Die Gesundheit von Spielern, Trainern und Schiedsrichtern muss im Vordergrund stehen. Das ist mal sicher“, betont der Abteilungsleiter, der sich vor allem vor einem Szenario fürchtet: einer Hallenschließung.
„Es gäbe für uns nichts schlimmeres als wenn wieder die Hallen geschlossen würden und wir unseren schönen Sport nicht mehr ausüben könnten. Das wäre wirklich schlimm“, weiß Reutlinger. Eine Meinung, die der Hönnestädter nicht exklusiv hat. „In der Konferenz sagte eine Funktionärin aus Frechen, dass eine Hallenschließung für die Sportart schlimme Folgen haben könnte“, erklärt Wolfgang Reutlinger.
Trainingsbetrieb läuft weiter
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Doch so weit ist es noch nicht. Der Trainingsbetrieb läuft erstmal weiter bei den Mendener Basketballern. „Wir haben unser Hygienekonzept und setzen das auch konsequent um. In unseren Trainingsgruppen sind wir ja auch unter uns, da kommen keine Gäste oder Vereine von außerhalb, insofern ist das Risiko dort gering“, weiß Reutlinger um die verhältnismäßig sichere Umgebung beim Training.
Den Schritt des Verbandes, die Vereine mitentscheiden zu lassen, wie mit der Saison verfahren wird, begrüßt Reutlinger. „Es ist auf jeden Fall vorbildlich, dass der Verband ein Stimmungsbild bei den Vereinen einholt, bevor er eine Entscheidung trifft.“
Auch, wenn ein späterer Saisonstart für den Staffelleiter Wolfgang Reutlinger neue Arbeit bedeutet. „Wenn erst sehr spät gestartet wird, dann muss ich auch die Besetzung der Ligen noch einmal überdenken und die Staffeln eventuell noch einmal neu zusammenstellen.“ Aber auch diesen Aufwand nimmt der Mendener für seinen Sport gerne in Kauf.