Langenholthausen. Bei einer Routineaktion knickt Jannik Hülsmann das Standbein weg. Mit schmerzhaften Folgen.
Bruchteile von Sekunden entscheiden oft über Glück und Unglück. Diese Erfahrung musste auch Jannik Hülsmann am Sonntag machen. Im Kreispokal-Halbfinale traf der Fußballer mit dem TuS Langenholthausen bei der SG Herdringen/Müschede an. Doch nach 50 Minuten war das Spiel für den großgewachsenen Hülsmann bereits beendet. Auf schmerzhafte Art und Weise.
Ein simpler Einwurf. Eine Situation, die in 90 Minuten Fußball dutzendfach vorkommt. Die SG Herdringen/Müschede wirft kurz hinter der Mittellinie den Ball ein. Jannik Hülsmann steht hinter seinem Gegenspieler, der den Einwurf annehmen will. „Ich habe dann versucht, den Ball mit meinem rechten Fuß zu bekommen“, schildert Hülsmann die Situation aus seiner Sicht. Dann passierte es.
Als er mit dem rechten Fuß den Ball wegspitzeln wollte, knickt das linke Standbein weg. Hülsmann stürzte und der Schmerz schoss durchs linke Bein. „Ich hatte große Schmerzen und guckte direkt auf mein Knie“, erklärt der 23-Jährige. Was er dann sah, erschreckte ihn im ersten Moment. „Die Kniescheibe stand deutlich weiter links als es normalerweise der Fall ist“, sagt Hülsmann am Montag. Patellaluxaktion nennt der Mediziner das Phänomen, wenn die Kniescheibe „rausspringt“.
Als Betreuer, Mitspieler und Trainer Uli Mayer zum Neheimer eilten, um sich nach seiner Gesundheit zu erkunden sahen sie direkt das Ausmaß von dem verunglückten Zweikampf des Neheimers.
Im Krankenwagen eingerenkt
Auch interessant
Die Müscheder riefen den Krankenwagen, der wenige Minuten später die Lütkewiesen befuhr. „Ich hatte starke Schmerzen, als ich in den Krankenwagen geladen wurde“, erklärt Hülsmann. Der Transport zum Krankenhaus drohte die Schmerzen noch zu verstärken. „Bei jeder Unebenheit im Boden nahmen die Schmerzen zu. Die Sanitäter haben dann einen Notarzt hinzu gerufen, der die Kniescheibe noch im Krankenwagen wieder eingerenkt hat“, gibt der Neheimer an, was danach passierte.
Schnell war die Luxaktion behoben. „Der Notarzt war nach einer Minute wieder raus.“ Zu weiteren Untersuchungen ging es dann für Hülsmann ins Hüstener Hospital. „Nach drei Stunden konnte ich das Krankenhaus wieder verlassen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich auch keine Schmerzen mehr im Knie. Über Nacht ist es dann noch dick geworden“, betont der junge Spieler, der seit Sommer 2019 Langenholthausen spielt.
MRT soll Aufklärung bringen
Am Dienstag soll ein MRT klären, ob weitere Bereiche des Knies in Mitleidenschaft gezogen wurden. „Danach weiß ich dann auch, wie lange ich ausfallen werde“, weiß Hülsmann. Sicher ist nur: Für das Kreispokalfinale am Sonntag wird es nicht reichen. „Das ist äußerst schade“, bringt der Mittelfeldspieler seine Enttäuschung zum Ausdruck. Kein Wunder, geht es in der Partie gegen TuRa Freienohl doch gegen seinen Ex-Verein.
„Ich arbeite im Unternehmen vom ehemaligen TuRa-Vorsitzenden Gustav Zacharias. Die letzten Wochen haben wir schon immer geflachst, dass wir uns ja bald im Finale sehen würden. Jetzt haben sich beide Mannschaften tatsächlich qualifiziert und ich bin verletzt“, hätte der Langenholthausener schon gerne im Endspiel gestanden. Dass es sein Ex-Verein ins Finale schafft, war schon überraschend. „Der TuS Sundern trainiert ja schon lange wieder. Die haben ja direkt angefangen, als es wieder erlaubt war. Da habe ich schon damit gerechnet, dass sie das Spiel gewinnen. Aber umso mehr freut es mich für Freienohl“, wäre es für Hülsmann das Traumfinale gewesen.
Noch kein Saisonziel formuliert
Auch interessant
Die Patellaluxaktion ist die zweite große Verletzung in der noch jungen Laufbahn des Mittelfeldspielers. „Bevor ich nach Freienohl gewechselt bin, habe ich mir das Kreuzband im rechten Knie gerissen“, erklärt Hülsmann. Das passierte noch in der Jugend des SC Neheim, die er durchlief. Trotz der schweren Verletzung folgte der Transfer an die Küppel-Kampfbahn. „Ich war insgesamt drei Jahre dort, konnte aber nur 1,5 spielen“, wurde die Zeit unfreiwillig verkürzt.
Am Düsterloh fühlt sich Hülsmann wohl und freut sich auf die kommende Saison. „Über konkrete Ziele haben wir noch gar nicht gesprochen. Ich hoffe, dass wir uns noch verbessern können“, sagt der Neheimer, der qua Herkunft natürlich ein persönliches Ziel für die neue Saison hat: „Ich will unbedingt vor dem SV Hüsten landen.“