Menden/Balve. Die Lockerungen der Landesregierung sollten die Sportvereine eigentlich freuen. Doch es gibt auch Bedenken.
Die nächste Stufe der Lockerungen für Sportvereine ist beschlossen. Ab sofort gibt es wieder mehr Spielraum für alle Aktiven und Zuschauer, sowohl auf den Sportplätzen, als auch in den Sporthallen.
Was ist erlaubt?
Das ist eine gute Nachricht für die Handballer. Ab sofort dürfen wieder bis zu 30 Personen in den Sporthallen trainieren. Bislang lag das Maximum bei zehn Personen. Abstands- und Hygieneregeln haben dabei jedoch weiterhin Bestand. Die Rückverfolgbarkeit muss sichergestellt sein. Auf Sportplätzen dürfen nun bis zu 300 Zuschauer empfangen werden, was den Fußballern entgegenkommen wird. Zuvor durften nur 100 Zuschauer beim Spiel anwesend sein.
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Auch hier gelten weiterhin die bekannten Regeln, was Abstand und Rückverfolgbarkeit angeht. Für Fitnessstudios ändert sich erst einmal nichts. Interessant sind die neuen Verordnungen auch für die Reitvereine. Das Betreten der Anlage ist nun ebenfalls für bis zu 300 Personen zulässig, wenn geeignete Vorkehrungen zur Hygiene, zum Infektionsschutz, zur Steuerung des Zutritts und zur Gewährleistung des Mindestabstands (1,5 Meter, gilt auch in Warteschlangen) eingehalten werden können.
Das gibt den Organisatoren des Balve Optimums, das im September stattfinden soll, wieder mehr Hoffnung, dass das Turnier nicht als „Geisteroptimum“ stattfinden muss, sondern Zuschauer teilweise erlaubt sein werden.
Der Deutsche Fußballbund (DFB) hat für seine Mitgliedsvereine eine neue Broschüre erstellt mit dem Titel „Zurück ins Spiel“. Darin enthalten sind Tipps, wie die Rückkehr in den Spielbetrieb unter den geltenden Vorschriften sicher gelingen soll, ohne dass es zu weiteren Vorfällen kommt.
Was ist verboten?
Was Festivals und Großveranstaltungen im kulturellen Bereich sind, gilt für Sportfeste und ähnliche Sportgroßveranstaltungen. Das Verbot bis zum 31. Oktober bleibt hier bestehen.
Was sagen die Vereine?
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In Menden wurden die Lockerungen sowohl mit Wohlwollen und Skepsis aufgenommen. „Grundsätzlich begrüßen wir das, es ist ein weiterer Schritt in Richtung Normalität. Der aktuelle Verlauf der Pandemie gibt diese moderaten Lockerungen zu. Dadurch dass wir 300 Zuschauer auf den Platz lassen dürfen, bedeutet das für uns auch, dass wir keinen Zuschauer vor verschlossener Tür lassen müssen. Wir haben immer zwischen 150 und 180 Zuschauern bei Meisterschaftsspielen, da sind wir in einem Bereich, in dem alle Zuschauer egal ob von uns oder von den Gästen kommen dürfen“, freut sich Manfred Mösta, Geschäftsführer des Fußball-Bezirksligisten Sportfreunde Hüingsen über die Möglichkeit, mehr Zuschauer aufs Gelände lassen zu dürfen.
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Skeptisch sieht Klaus-Jürgen Sieberg, Trainer der Budoabteilung des SV Menden, die Lockerungen. „Wir haben da als Budoabteilung relativ wenig von, weil wir nur diese Woche noch trainieren. Danach benötigt die Stadt die Halle für die OGS. Wir hoffen natürlich, danach recht schnell wieder in die Halle zu dürfen“, sagt Sieberg, der auch vor den Auswirkungen der Sommerferien warnt.
„Das mit den Lockerungen ist ja gut und schön, aber wir müssen aufpassen. In den Ferien reisen auch viele Menschen ins Ausland und in Risikogebiete. Da müssen wir zusehen, dass es nicht zu neuen Fällen kommt. Wir haben alle Vorkehrungen getroffen, sind aber immer noch davon abhängig, dass die Eltern der Kinder auf den Anmeldebögen die richtigen Angaben machen und ihre Kinder nicht krank zu uns schicken. Davor habe ich ein bisschen Angst“, erklärt der Mendener.
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Für die Handballer sind die Lockerungen ein Schritt nach vorne, wenn auch für viele noch weit weg. „Wir sind derzeit zweimal pro Woche draußen und arbeiten im athletischen Bereich. Einmal waren wir bislang in der Halle. Ob die Lockerungen für uns Auswirkungen haben werden, wird sich zeigen. Erstmal muss die Stadt Menden entscheiden, inwieweit die Lockerungen umgesetzt werden“, sagt Joshua Schefers, Männerwart der DJK Bösperde.