Menden. Turbulent verläuft die spielfreie Zeit bei der SG Menden Sauerland. Personell werden an verschiedenen Stellen die Stühle gerückt.

Es wird noch einige Zeit dauern, bis die Spiele der Staffel Nord-West der 3. Handball-Bundesliga mit der SG Menden Sauerland die Diskussionen der heimischen Handballfreunde bestimmen werden. Die Corona-Krise sorgt weiterhin für eine lange Zeit der Ungewissheit. Trotzdem können sich die Verantwortlichen der Wölfe über Arbeit nicht beklagen. Denn es gibt noch einiges zu klären für eine weitere Spielzeit in der dritten Liga. Sei es der finanzielle Rahmen oder die sportliche Zusammensetzung des Kaders. So hat es kurzfristig noch einen Abgang gegeben. Ein Überblick der aktuellen Situation:

Der Kader

Auch interessant

Wenn es im Herbst des Jahres hoffentlich wieder um Punkte geht für den heimischen Branchenführer, wird ein Name im Kader fehlen. Matthias Zimny hat sich kurzfristig von den Wölfen verabschiedet. „Das bedauere ich natürlich sehr“, mochte Birgit Völker-Albrecht ihre Enttäuschung über den Abgang des Rechtshänders nicht verbergen.

Gegenüber der Sportlichen Leiterin und der Mannschaft soll Matthias Zimny geäußert haben, dass er sportlich erstmal kürzer treten wollte. Allerdings scheint nach WP-Informationen ein anderes sportliches Ziel möglich. So könnte Oberligist HSG Gevelsberg/Silschede ein Ziel sein. Denn dort ist mit Sascha Simec ein sportlicher Ziehvater des Rechtshänders als Trainer tätig. Birgit Völker-Albrecht mag aber nicht lange zurückschauen. „Wir machen uns auf jeden Fall noch Gedanken. Denn wir können von den zahlreichen jungen Leuten - Butzek, Wiesemann, Jünger, Hinzpeter (die Redaktion) - in unseren Team nicht verlangen, dass sie die Liga sofort schaffen“, sieht Völker-Albrecht sich auch in der Verantwortung für die Nachwuchsspieler.

Allerdings sind die Möglichkeiten der Wölfe begrenzt. Spekulationen um Spieler wie die Schalksmühler Frenzel und Hecker sorgen bei der Mendener Offiziellen nur für ein Schmunzeln. „Wir haben mit keinem Spieler aus Schalksmühle gesprochen. Die sind alle mit langfristigen Verträgen ausgestattet und für uns nicht darstellbar“, betont Völker-Albrecht.

Die Liga

Auch interessant

Die Saison 20/21 in der dritten Handball-Liga geht in der Maximalstärke von 72 Mannschaften in die Saison. Das bedeutet, dass auf die Wölfe in der Staffel Nord-West insgesamt 17 Gegner warten. Neben den Teams der abgebrochenen Spielzeit 2019/2020 - ausgenommen Aufsteiger HV Wilhelmshaven - bereichern auch einige neue Gesichter die Liga. Das wären neben dem Meister der Oberliga Westfalen ASV Hamm II, auch mögliche Nachrücker wie zum Beispiel der TV Cloppenburg und die westfälischen Klubs von den Sportfreunden Loxten und der TSG Altenhagen-Heepen.

Hinzu käme möglicherweise die HSG Krefeld, der man für die zweite Liga die Lizenz verweigert hat. Auch der Leichlinger TV strebt eine Saison in Liga drei an. Denn die Betriebsgesellschaft der Leichlinger hat erst nach der Meldung für die Dritte Liga Insolvenz angemeldet. „Das wird eine richtige Herausforderung“, sagt Völker-Albrecht. Denn nach 34 Spielen kann es bis zu sechs Absteiger geben.

Die Verantwortlichen der SG

Eigentlich sollten ja bereits im März die Weichen für eine Neuordnung im Vorstand der SG Menden Sauerland geben. Denn Birgit Völker-Albrecht hatte bereits im Herbst erklärt, dass sie sich nicht noch einmal zur Wahl stellen würde. Doch Corona sorgte für eine Absetzung der geplanten Jahreshauptversammlung, die in naher Zukunft nachgeholt werden soll. „Nach zwölf Jahren brauche ich mehr Zeit für mein Privatleben“, sagt die aktuelle SG-Chefin, die ihren Rückzug bereits vor kurzem mit ihren Ausscheiden als Co-Trainerin der ersten Mannschaft eingeläutet hat. Als Sportliche Leiterin wird sie aber weiterhin agieren.

Nach WP-Informationen soll es mit Frank Schlücking, dem bisherigen Co-Vorsitzenden, einen Kandidaten für den Vorsitz geben.

Die finanzielle Lage

Auch interessant

Die Meldung für die Dritte Liga ist von Seiten der SG Menden Sauerland bereits erfolgt. Bis zum 30. Mai kann diese noch ohne jegliche Folgen zurückgezogen werden. Ein Rückzug nach diesem Datum hätte zum einen eine satte finanzielle Ordnungsstrafe im vierstelligen Bereich zur Folge. Hinzu käme die Tatsache, dass man der erste Absteiger in der Dritten Liga wäre und damit auch nicht in einer anderen Liga an den Start gehen könnte. Die Wölfe arbeiten zurzeit mit Hochdruck daran, die finanziellen Rahmenbedingungen zu schaffen. „Und wir werden nur machen, was transparent und ehrlich ist“, sagt Tobias Schulte.

Auch interessant

Auf Experimente will man sich auf keinen Fall einlassen. Zumal die Situation durch die Corona-Pandemie keinesfalls einfacher geworden ist. „Wir wissen doch alle nicht, wie es weitergeht“, sieht Tobias Schulte den heimischen Branchenführer nicht allein in einer kritischen Situation. Es hat zwar schon einige wichtige Zusagen von langjährigen Partnern gegeben, doch die aktuelle Situation rund um Corona und den Weg der Wirtschaft macht das nicht leichter. „Das ist alles gerade nicht so einfach“, weiß Schulte.

Am Montagabend stand dann die sportliche Situation im Mittelpunkt. In einer Video-Konferenz gab es die ersten Kontakte zwischen dem neuen Trainer Ingo Stary und seiner zukünftigen Mannschaft. Und auch da wurde deutlich, dass spannende Zeiten vor den Wölfen liegen.