Menden. Wenn die Regeln nicht mehr eingehalten werden, dann kommt das Kreissportgericht ins Spiel. Mancher Angeklagte lässt sich jedoch nicht belehren.

Es sind Begegnungen, die sich beide Seiten gerne ersparen würden, wenn sich Sportler und Funktionäre mit dem Kreissportgericht auseinandersetzen müssen. Die Fälle, die das früher als Spruchkammer bekannte Gremium verhandelt, sind dabei unterschiedlich: Mal rastet eine ganze Mannschaft aus und verursacht einen Spielabbruch. Ein anderes Mal werden die Instanzen getäuscht. Und dann gibt es noch Spieler, die eigentlich nichts auf einen Sportplatz verloren haben. Da leider Tätlichkeiten, Beleidigungen und Obszönitäten gegenüber Gegenspielern, Schiedsrichtern oder auch Zuschauern für diese Balltreter zum Alltag gehören.

Das Iserlohner Sportgericht besteht aus dem Vorsitzenden Kai Schmücker (SV Oesbern), seinem Stellvertreter Mike Nitschke (SSV Kalthof), sowie den Beisitzern Guiseppe Centorrino (Italia Menden), Klaus Schero (SC Hennen), Lothar Schmidt (TSV Ihmert) und Eyüp Yilmaz (Vatanspor Hemer). Sie sanktionieren Fällen mit allen ihnen zur Verfügung stehenenden Mitteln. Lange Sperren sind im Fußballkreis Iserlohn nicht selten und mittlerweile zeigt diese Linie auch Wirkung. Auch wenn es immer wieder neue Arbeit für die Rechtsinstanz gibt.

Harte Linie bleibt bestehen

„Wir werden unsere klare und harte Linie weiter beibehalten. Sie hat ja schon Wirkung gezeigt“, sieht Sportgerichts-Vorsitzender Kai Schmücker das Iserlohner Rechtsorgan auf den richtigen Weg. Dass es dem Gremium nicht an Arbeit mangelt, sieht der Lendringser auch in der aktuellen Spielergeneration. „Leider muss man feststellen, dass der rüde, beleidigende und obszöne Ton an der Tagesordnung ist. Das ist schon eine ganz traurige Entwicklung unserer Gesellschaft“, gibt Kai Schmücker zu bedenken.

Der Hönnestädter hat für die WP in den Akten des vergangenen Jahrzehnts geblättert und einige „besondere“ Fälle herausgesucht. „Was auffällig ist, dass es einige Akteure gibt, die immer wieder dabei sind“, betont Schmücker. So wie der Spieler eines Hönnestädter Klubs, der innerhalb von 36 Monaten eine Gesamtsperre von sage und schreibe 21 Monaten absitzen musste.

Spielabbruch in der Halle

Gerade Hallenturniere sind „beliebte“ Gelegenheiten für einige Mannschaften, um sich daneben zu benehmen. So provozierte der MSV Iserlohn bei den Hallenstadtmeisterschaften 2012 einen Spielabbruch als die Mannschaft das Spielfeld verließ und sich weigerte, weiterzuspielen. Die Kammer verhängte eine Geldstrafe in Höhe von 300 Euro.

14 Wochen für Schiri-Attacke

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Doch auch bei den Mendener Hallenstadtmeisterschaften ging es nicht immer nur friedlich zu, wie sich nur eine Woche nach dem Vorfall in Iserlohn zeigte. Hier sorgte ein Spieler von Menden Türk für einen Eklat und attackierte den Schiedsrichter. Für sein grob unsportliches Verhalten gegenüber dem Unparteiischen gab es eine Spielsperre von 14 Wochen.

Obszöne Beleidigungen

Nicht nur unter dem Hallendach, auch auf dem Sportplatz kommt es immer wieder zu Vorfällen. Mit Beleidigungen aus dem Bereich der Obszönitäten beschimpfte ein Spieler des BSV Lendringsen in der Saison 12/13 Schiedsrichter und Gegenspieler. Dafür bekam der Übeltäter eine Denkpause von sieben Monaten.

Massenrangelei

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In der Spielzeit 2013/2014 kam es zwischen dem GFV Olympos Menden und Vatanspor Hemer nach einer Massenrangelei zu einem Spielabbruch. Beide Mannschaften mussten eine Ordnungsstrafe von 500 Euro zahlen. Die beteiligten Spieler wurden mit langen Sperren belegt. „Rekordhalter“ wurde ein Hemeraner, der für 22 Monate aus dem Verkehr gezogen wurde.

Zwölf Monate nach Kopfstoß

Im Januar 2014 war mal wieder die Kreissporthalle Menden der Schauplatz einer groben unsportlichen Attacke. In einem Spiel der Hallenstadtmeisterschaft Menden leistete sich ein Spieler von Menden Türk eine Tätlichkeit gegen einen Spieler der Sportfreunde Hüingsen. Für seinen Kopfstoß gab es einen Spielsperre von zwölf Monaten gegen den Türk-Kicker.

Nachahmer für ein Jahr raus

Ebenfalls 2014 kassierte ein Spieler von Internationale Menden für einen Kopfstoß gegen einen Gegenspieler eine Sperre von zwölf Monaten.

Termin verpasst

In der Saison 2015/2016 erschien Internationale Menden trotz Ladung nicht vor dem Sportgericht. Das Nichterscheinen brachte eine Ordnungsstrafe von 300 Euro.

Betrugsversuch

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Die Saison 2015/2016 bescherte dem Sportgericht eine Irreführung der Instanzen. Die SG Grüne hatte damals einen Spieler ohne Spielberechtigung gleich in drei Partien eingesetzt. Das Sportgericht verhängte eine Ordnungsstrafe von insgesamt 1500 Euro. Dem Spieler konnte nachgewiesen werden, dass er ohne Spielberechtigung war (er war bereits gesperrt). Dafür gab es eine zusätzliche Spielsperre von sechs Monaten.

Aus Fehler nichts gelernt

In der Saison 2015/2016 sorgte ein Spieler von Internationale Menden für Aufsehen. Er leistete sich eine Tätlichkeit gegenüber dem Schiedsrichter. Neun Monate Sperre waren fällig. Der gleiche Spieler hatte 2014 eine Sperre von 12 Monaten wegen einer Tätlichkeit bekommen.

Gegenspieler angegriffen

In der Saison 2017/2018 war erneut ein Akteur von Internationale Menden vor dem Sportgericht. Für seinen tätlichen Angriff gegen einen Gegenspieler gab es eine Spielsperre von zwölf Monaten.

Schiedsrichter geschlagen

In der gleichen Spielzeit gab es für einen Spieler der dritten Mannschaft der Sportfreunde Hüingsen wegen eines tätlichen Angriffs gegen den Schiedsrichter eine Spielsperre von 7 Monaten.

Acht Monate aussetzen

In der Saison 2018/2019 gab es für einen Akteur vom GFV Olympos Menden wegen eines tätlichen Angriffs gegenüber dem Gegenspieler eine Spielsperre von acht Monaten.

Sportfreund greift Gegner an

Auch in der gleichen Saison gab es für einen Spieler der Sportfreunde Hüingsen wegen tätlichen Angriffs gegen seinen Gegenspieler eine Spielsperre von sechs Monaten.