Menden. Bei Vereinen aus Menden sorgt das Coronavirus für Spielabsagen. Halten sich die Teams dafür anders fit?

Die Spitzenreiter des Mendener Handballs und Fußballs legen ihren Spielbetrieb nieder. Eine mit Coronavirus infizierte Frau hatte Kontakt zu SG- und BSV-Spielern. Vorsorglich legen beide Vereine den Trainings- und Spielbetrieb daher nieder. Aber wie halten sich die Drittligisten der Wölfe trotzdem für die Saison fit? Und muss nicht auch der BSV weitertrainieren?

Ergebnis liegt noch nicht vor

Der Hintergrund – in Kürze

Am Mittwochabend wurde die Freundin (nicht aus der Gegend) eines Spielers des BSV Menden positiv auf das Coronavirus getestet. Donnerstag ließ sich auch ihr Freund testen.

Wegen Kontakts mit der betroffenen Person sind die Spiele folgender Mannschaften abgesagt: SG Menden Sauerland (alle Spiele des Vereins), BSV Menden I und BSV Menden II.

Nach den Spielabsagen der SG Menden Sauerland Wölfe am Donnerstag entscheidet sich auch der BSV Menden gegen die Wochenendspiele der ersten und zweiten Mannschaft, wie Staffelleiter Ernst Moos erklärt. „Das ist in dieser Situation das einzig sinnvolle.“

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Der sportliche Teil hat bei den Vereinen zunächst an Priorität eingebüßt. Vielmehr geht es den Sportlern darum, mit dem Verdacht auf den Corona-Virus im Verein mit Ruhe umzugehen.

BSV-Junioren trainieren wieder

Alles wartet auf das Untersuchungsergebnis der betroffenen Person. Und dabei ist Geduld gefragt: „Momentan verdichten sich die Hinweise darauf, dass ein Ergebnis erst am Samstag kommen könnte. Die Labore sind überlastet“, schildert BSV-Vorsitzender Dirk Henneböhl.

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Der Trainingsbetrieb bei den Junioren des Vereins sei wieder aktiviert, der der Senioren bis auf Weiteres abgesagt.

Hallen meiden

SG-Chefin Birgit Völker-Albrecht stellt ganz bewusst klar, dass der aktive Sport nebensächlich ist: „Es zählt einfach nur die Gesundheit. Es soll nichts riskiert werden. Wir werden erst einmal einige Tage die Hallen meiden. Training und Spiele sind absolute Nebensache.“

Schon gestern musste sie den ganzen Tag besorgte Eltern beruhigen. Am Montag entscheide dann der Vorstand neu über Training und Co.

Joggen als Trainingsersatz

Kompletten Stillstand kennen die Wölfe aber nicht. „Die erste Mannschaft geht normal laufen – nach ihrem Trainingsplan“, erklärt Völker-Albrecht. Weil die Einheiten draußen stattfänden, müsse man sich keine großen Sorgen machen. „Ich würd’ jetzt aber nicht grad ins Fitnessstudio gehen.“

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Bei den Landesliga-Fußballern des BSV Menden ist das für Sonntag angesetzte Spiel bei Rot Weiß Erlinghausen ebenfalls abgesagt. Aber auch davor war dem Trainer Kevin Hines die Partie quasi egal: „Da hat im Moment keiner seine Gedanken. Selbst wenn wir da gespielt und 0:6 verloren hätten, hätte es keine Kritik gegeben.“

Über das Training sind die Fußballer ähnlicher Meinung: „An eine vernünftige Aufarbeitung des letzten Spiels gegen Wenden war nicht zu denken. Uns war wichtiger, denjenigen zu unterstützen, bei dem es den Verdacht gibt“, erzählt Hines von Telefonaten mit dem Pechvogel. Die Berufstätigen seiner Mannschaft sind indes so lange freigestellt, bis der Verdacht geklärt ist.

Jungs leiden mit

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Und bei den BSV-Spielern wird wirklich kaum ein Gedanke ans Fit halten verschwendet: „Ich bin nicht glücklich damit, dass wir nicht trainieren, aber der Fußball ist im Moment einfach im Hintergrund“, erklärt Hines. „Klar hätte ich gern, dass die Jungs was machen.“ Mehr als Joggen sei aber sowieso nicht möglich.

„Wenn sie ins Fitnessstudio gehen, können wir auch gleich trainieren.“ Kontakt zu Menschen soll ja gemieden werden. Doch prinzipiell beschäftigen den Trainer gerade andere Dinge – und die Spieler natürlich auch. „Die Jungs sind grad mit sich selbst beschäftigt. Die leiden ja auch mit!“ – in der Tat, manchmal gibt es wichtigere Dinge als Handball und Fußball.

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