Menden. Die SG Menden hat ihre Spiele fürs Wochenende abgesagt. Was unternehmen andere Mannschaften in Hinblick auf den Verdacht auf Coronavirus?

Der Handball-Drittligist SG Menden Sauerland Wölfe hat aufgrund eines unbestätigten Verdachts auf den Coronavirus alle Spiele und Trainingseinheiten vorerst abgesagt. Einige Vereinsmitglieder hätten Kontakt zur betroffenen Person gehabt. Die gleiche Person sorgt auch beim BSV für Unruhe.

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Doch der Reihe nach: Bislang ist allerdings noch nicht bestätigt, dass es überhaupt einen Verdacht gibt. Das entsprechende Untersuchungsergebnis soll es heute geben. „Wir haben eine Empfehlung ausgesprochen und gehen davon aus, dass auch die Kreisspiele abgesagt werden“, sagt Andreas Tiemann, Drittligaspielleiter.

Telefon steht nicht still

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Die SG gab per Pressemitteilung bekannt, dass die Absage nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt des Märkischen Kreis vorsorglich vorgenommen wurde. Der Märkische Kreis hat den Verdacht bislang nicht bestätigt.

Für SG-Chefin Völker-Albrecht ist der aktuelle Sport in dieser Situation erstmal Nebensache. „Es geht darum, dass wir alle die Ruhe behalten.“ Denn sie weiß um die Sorgen vieler Eltern. Das Telefon stand gestern bei ihr nicht mehr still, als die SG mit der Nachricht des möglichen Verdachtes an die Öffentlichkeit ging.

BSV: Trainingsausfall

Auch bei den Fußballern des BSV Menden hat man aufgrund des aktuellen Sachverhaltes den kompletten Trainingsbetrieb ausgesetzt. Es handle sich um eine vorläufige Maßnahme des Landesligisten.

Auch die Landesligisten vom BSV Menden verzichten zunächst aus Vorsorge auf ihr Training.
Auch die Landesligisten vom BSV Menden verzichten zunächst aus Vorsorge auf ihr Training. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

„Die Person ist entsprechend untersucht worden. Heute soll das Ergebnis vorliegen. Dann sehen wir weiter“, erklärt Dirk Henneböhl. Der Verein hat sich zudem mit dem Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen, dem Fußballkreis Iserlohn und den zuständigen Behörden wie dem Gesundheitsamt des Märkischen Kreises in Kontakt gesetzt.

„Wenn das Ergebnis heute vorliegt, wissen wir mehr. Dann wird über die weitere Vorgehensweise entschieden. Aber wie es weitergeht, liegt ja dann nicht mehr in unserer Hand“, sagt Henneböhl. Ob das Sonntagsspiel bei Rot-Weiß Erlinghausen stattfindet, ist für den Vereinschef absolute Nebensache.

Sportfreunde Hüingsen trainieren

Manfred Mösta von den Sportfreunden Hüingsen warnt in erster Linie vor dem Ausmaß einer Panikmacherei. „Wir sollten die Leute nicht noch mehr verunsichern und erstmal den Ball flachhalten“, erklärt Mösta.

Ob es Spielabsagen gibt? „Nein, null! Ich war grad noch auf dem Platz, alle trainieren normal“, erklärt der Verantwortliche. Den Trainingsbetrieb würden die Sportfreunde keinesfalls einstellen. „Solange wir spielen dürfen, spielen wir.“ Die Entscheidung der Wölfe kann er aber verstehen – schließlich stehe die Gesundheit nach wie vor an erster Stelle.

Reimann: Gesundheit hat Priorität

Ähnlich sieht es auch Horst Reimann, der Vorsitzende des Fußballkreises Iserlohn. „Der Kreis und der Verein haben das unternommen, was nötig ist. Wichtig ist, dass man die Ruhe behält“, sagt der Iserlohner.

Der Spielbetrieb gerät in den Hintergrund: „Das ist doch unerheblich, ob gespielt wird oder nicht. Spiele können abgesetzt und auch wieder angesetzt werden.“ Für Reimann steht die Gesundheit klar an oberster Stelle.

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Auch bei den Handballern ist der Spielbetrieb aktuell nur eine nebensächliche Sache. „Eigentlich sollte die Partie des Drittliga-Teams der Wölfe bis spätestens Ostern nachgeholt werden“, sagt Andreas Tiemann. „Aber wir sollten erst einmal sehen, was die Untersuchungen ergeben. Da ist es viel wichtiger, dass sich der Verdacht nicht bewahrheitet“, so der Funktionär aus dem ostwestfälischen Hille.

Tanzveranstaltung verlegt

Einen Ausfall gibt es auch in den balllosen Sportarten. Der 35. Elliot Dance der Witch Hunters Menden am Wochenende ist gecancelt. „Nach Rücksprache mit dem Dachverband und allen Beteiligten so wie den Callern hat sich der Vorstand dazu entschlossen, die Veranstaltung abzusagen“, teilt der Verein mit.

Da beim Squaredance stets Handberührungen stattfänden und Tänzer vielen Bundesländern zu erwarten seien, sei das Risiko einer weiteren Virus-Ausbreitung hoch. Ein Ersatztermin wird im September besucht, Karten behalten ihre Gültigkeit oder werden erstattet.

Spielbetrieb im Hintergrund

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Und wenn sich der Verdacht bei der SG und dem BSV als begründet herausstellen sollte, würde die Zahl der Spiel- und Terminausfälle noch größer. „Doch das ist im Moment einfach unerheblich“, findet Andreas Tiemann.

Für die Sportvereine und Funktionäre ist die sportliche Situation mit Training und Spiel im Moment nur Nebensache.

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