Ingolstadt. Eine bittere 1:2-Niederlage nach Verlängerung kassierten die Iserlohn Roosters in der DEL in Ingolstadt. Außerdem wurden zwei Personalien publik.
Bobby Raymond drehte genervt und enttäuscht ab. Andy Jenike ging es unmittelbar neben ihm ebenso. Mit 1:2 nach Verlängerung verloren die Iserlohn Roosters ihr Auswärtsspiel in der Deutschen Eishockey Liga beim ERC Ingolstadt – und das entscheidende Tor erzielte ausgerechnet ihr Kapitän.
Die vierte Niederlage in Folge
Exakt zwei Minuten und 56 Sekunden waren in der Overtime gespielt, als der Puck von Raymonds Schlittschuh abprallend ins eigene Netz rutschte. Da Ingolstadts Brandon Mashinter die Scheibe vor das Tor gebracht hatte, wurde ihm der Treffer zugerechnet. Die Roosters ergatterten damit zwar einen Punkt, kassierten aber die vierte Niederlage in Folge und bleiben mit 16 Punkten Rückstand auf Rang zehn Tabellendreizehnter.
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Roosters-Manager Christian Hommel lobte nach der Partie vor allem eins: „Die Mannschaft hat nach dem Spiel gegen Düsseldorf eine Reaktion gezeigt. Das war positiv.“ Im zurückliegenden West-Derby gegen die DEG (1:5) hatten die Roosters arg enttäuscht und sich auch Kritik von Wolfgang Brück, dem Geschäftsführenden Gesellschafter, anhören müssen.
„Unsere defensive Leistung war okay“, ergänzte Hommel und lobte zudem Torwart Andy Jenike. Allerdings: „Wir hätten ein Powerplay-Tor benötigt. Es ist so eng und die Mannschaften, die hinten in der Tabelle stehen, sind nicht ohne Grund da“, sagte er. Besonders an das Powerplay seines Teams von der 52. Minute bis zur 54. Minute während einer Strafe gegen Ingolstadts Matthew Bailey dürfte er bei dieser Aussage gedacht haben.
Jenike muss in Überzahl retten
Statt eigene Chancen zu kreieren, gerieten die Roosters mehrfach in die Bredouille. Jenike parierte zweimal brillant und besaß beim Schuss von Wayne Simpson zudem das Glück des Tüchtigen, da der Puck erst an die Latte und von dort an den Pfosten ging.
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„Es war kein schlechtes Spiel, wir haben besonders in der Defensive besser agiert“, sagte auch Stürmer Jamie MacQueen nach der Partie gegenüber „MagentaSport“, „aber wir haben unsere Chancen nicht genutzt – das war der Unterschied.“
Tim Wohlgemuth brachte Ingolstadt in einer Partie mit einer kämpferischen statt spielerischen Note in der 9. Minute mit 1:0 in Führung. Diese glich Alexandre Grenier erst in der 50. Minute aus und die Roosters durften sich auch in der Zwischenzeit bei Jenike bedanken, nicht höher in Rückstand geraten zu sein. Sie vergaben zwar auch die eine oder andere Chance, agierten aber insgesamt zu unkonzentriert.
Das sagt Trainer O’Leary
Nachdem Jenike seine Mannschaft in die Overtime gerettet hatte, drehte sich das Blatt gegen die Sauerländer. 13 Sekunden nach einer Zeitstrafe gegen Julian Lautenschlager machte Pechvogel Raymond die Niederlage perfekt. „Ingolstadt hat stark gespielt und viele Chancen kreiert. Aber wir haben gut gekämpft, ich bin daher zufrieden mit den Jungs“, sagte Roosters-Trainer Jason O’Leary. „Das Ergebnis ist keine Enttäuschung für uns, obwohl wir auch unsere Möglichkeiten hatten und sie nicht genutzt haben. Beide Torhüter waren heute sehr stark“, ergänzte er.
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Apropos Lautenschlager: Vor der Partie der Roosters in Ingolstadt verkündete Kooperationspartner Herner EV, dass er sich mit Lautenschlager und Erik Buschmann verstärkt habe. Beide seien ab sofort für den Oberligisten spielberechtigt.
Ein Roosters-Duo für Herne
Vorerst gehen die beiden aber weiter für Iserlohn auf das Eis. „Stand jetzt werden sie Herne nur in den Play-offs unterstützen“, sagte Christian Hommel. Und auch Hernes Coach Danny Albrecht erklärte: „Wir geben den jungen Spielern die Möglichkeit, dass ihre Saison weitergeht, sollte Iserlohn die Playoffs der DEL verpassen. Unser Dank geht an die Roosters für die tolle Unterstützung. Wir wünschen ihnen im letzten Abschnitt der Saison natürlich alles Gute.“