Iserlohn. Eine Sekunde vor Schluss kassierten die Iserlohn Roosters gegen Wolfsburg den entscheidenden Treffer zum 2:3. Gegen wen sich die Wut richtete.
Ein gellendes Pfeifkonzert, wütendes Hauen gegen das Plexiglas über der Bande und Becherwürfe auf die Eisfläche – die Fans der Iserlohn Roosters waren während dieser dramatischen Schlussphase auf der Zinne. Doch so sehr sich die Anhänger auch aufregten, am Ende ereilte ihre Mannschaft im Heimspiel der Deutschen Eishockey Liga gegen die Grizzlys Wolfsburg ein wahrhafter Sekunden-K.o.
Rech trifft in letzter Sekunde
Mit 2:3 verloren die Sauerländer das Spiel, weil Anthony Rech traf. Weil Anthony Rech eine Sekunden vor der Schlusssirene traf.
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Die Schuldigen für diese Niederlage hatten die Fans der Roosters bereits zuvor ausgemacht. „Schieber, Schieber“-Rufe gingen in Richtung der Schiedsrichter, da diese eine Minute und 18 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit Roosters-Goalie Andy Jenike mit einer Zeitstrafe wegen Beinstellens bedachten, die Jamie MacQueen absitzen musste. Wenige Momente vor dieser sehr strittigen Entscheidung bestraften die Referees ein sehr deutliches Trikotziehen von Wolfsburgs Mathis Olimb gegen Roosters-Verteidiger Daniel Weiß allerdings nicht – und heizten mit diesen Entscheidungen die Atmosphäre in der Halle auf.
Am Ende halfen alle Diskussionen und wütenden Proteste jedoch nichts. Mit dieser Niederlage wird eine Aufholjagd der Roosters in Richtung Platz zehn immer unwahrscheinlicher. Und vor allem im Schlussdrittel agierten die Sauerländer auch zu passiv.
Der Start in die Partie gelang ihnen hingegen bravourös. Bereits nach 26 Sekunden vollendete Alexandre Grenier in überragender Manier nach Vorarbeit von Julian Lautenschlager zur 1:0-Führung. Und Grenier war es auch, der nur vier Minuten und zehn Sekunden später ein Powerplay zum 2:0 ausnutzte.
Wolfsburg holt 0:2 auf
„So einen Start erhofft man sich immer. Schön, dass er uns dieses Mal gelungen ist“, sagte Lautenschlager später. Allerdings erholten sich die Gäste schnell und kamen zum 1:2-Anschlusstor durch Fabio Pfohl (22.). Mit dem Treffer zum 2:2-Ausgleich (57.) leitete Dominik Bitter eine dramatische und emotionale Schlussphase ein – nach deren bitteren Ende die Roosters wütend das Eis verließen und sich der Zorn der Fans über die Schiedsrichter entlud.
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„Wir sind sehr gut gestartet und haben schnelles Eishockey gespielt“, sagte Roosters-Trainer Jason O’Leary später. „Nach dem ersten Drittel waren wir etwas zu locker, Wolfsburg wurde offensiver, und das Spiel war ausgeglichen. Wir hatten Chancen, haben aber durch einen Fehler das 2:2 bekommen. Wir müssen bis zum Schluss konzentriert bleiben und nicht drei Sekunden vor dem Ende aufhören. Das war für 55 Minuten eine gute Leistung“, ergänzte er – und biss sich zu einem Thema lieber auf die Lippen.