Iserlohn. Beim Tabellenführer der DEL sind die Iserlohn Roosters krasser Außenseiter. Trotzdem äußert sich Trainer Jason O’Leary überraschend über München.
Zehn Spiele, 30 Punkte – so erfolgreich wie der EHC RB München startete in den vergangenen 25 Jahren keine Mannschaft in die Deutsche Eishockey Liga. Umso erstaunlicher äußert sich Jason O’Leary, Trainer der Iserlohn Roosters, vor dem Gastspiel der Sauerländer am Sonntag (14 Uhr) beim Startrekord-Halter: „Das ist keine Mannschaft, bei der ich sage: wow!“
Begeisterndes, mitreißendes Eishockey habe er im Videostudium nicht gesehen. „Aber sie machen eben auch alle kleinen Sachen gut, spielen sehr konsequent, diszipliniert, jeder kämpft für jeden – und“, erklärt der Roosters-Coach voller Respekt, „sie bringen all das über 60 Minuten auf das Eis.“
Für die Roosters türmt sich deshalb am Sonntag bei dem Versuch, einen Auswärtssieg zu holen, eine derart hohe Hürde auf, die sie eigentlich nicht überwinden können.
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Zumal die Sauerländer erneut mit einem schmalen Kader gen München reisen. Zwar kehrt Erik Buschmann aller Voraussicht nach in die Mannschaft zurück, allerdings fällt Daniel Weiß weiterhin aus. „Darüber hinaus haben wir mehrere Spieler mit kleineren Problemen, bei denen wir schauen müssen, wie sich diese bis Sonntag entwickeln“, sagt O’Leary. Auch mit Blick auf die demnächst anstehenden Belastungen mit mehreren Spielen pro Woche erhofft sich der Coach eine personelle Verstärkung des Kaders.
Hommel auf Sichtungstour
Manager Christian Hommel sichtet aktuell in Finnland Kandidaten. „Unser Augenmerk liegt auf der Verteidigung“, erklärt O’Leary, der sich jedoch auch einen weiteren Stürmer erhofft. Um die Belastung der aktuellen Spieler zu dosieren und die Verletzungsgefahr möglichst gering zu halten, strich der Trainer in der kommenden Woche sogar schon zwei Trainingseinheiten. „Ryan O’Connor zum Beispiel war in den bisherigen Spielen im Schnitt fast 27 Minuten auf dem Eis – das ist im Grunde Wahnsinn“, sagt O’Leary.
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Doch auch in München wird „OC“, wie ihn sein Coach nennt, wieder eine wichtige Rolle einnehmen müssen. Wer hinter ihm das Roosters-Tor hüten wird? Das entscheidet O’Leary erst noch, sowohl Andreas Jenike als auch Anthony Peters sind fit. Sicher ist: Wer zwischen den Iserlohner Pfosten steht, wird sich über mangelnde Beschäftigung nicht beklagen können.
Eine Motivationshilfe – falls nötig
Mit der bisherigen Punktausbeute seiner Mannschaft ist der Coach übrigens nur bedingt zufrieden, obwohl die Roosters als Mittelfeldteam mit 13 Zählern in das Wochenende gehen, an dem sie am Freitag spielfrei hatten. „Fünf Punkte mehr hätten es sein können, sein müssen“, sagt der 41-jährige Coach.
Holen die Sauerländer überraschend drei weitere in München? „Die Serie zu knacken, wäre eine coole Sache“, sagt O’Leary und nimmt das auch als Motivationshilfe für seine Spieler – falls nötig.