Iserlohn. Die eigenen Erfolge – nebensächlich. Das Drama um einen Torwart in Österreich beschäftigt auch die Iserlohn Roosters. Einen Coach besonders.

Jason O’Leary lebt Eishockey. Deshalb verbringt der Trainer der Iserlohn Roosters auch Tage wie diesen Montag und Dienstag, an denen er seiner Mannschaft frei gegeben hat, überwiegend in der Eishalle und vertieft sich in die Videoanalyse. Doch die Nachrichten aus Österreich vom gewaltsamen Tod des Torwarts Florian J. ließen auch O’Leary inne halten. Noch betroffener zeigte sich allerdings aus sehr nachvollziehbaren Gründen einer seiner Vorgänger.

Eifersuchtsdrama in Kitzbühel

Bei einem Eifersuchtsdrama im noblen Ski-Ort Kitzbühel wurden fünf Menschen erschossen. Unter den Opfern der Tat am vergangenen Wochenende war auch der erst 24-jährige Torwart Florian J. vom österreichischen Klub EC Kitzbühel aus der zweitklassigen Alps Hockey League (AlpsHL).

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    „Das ist so traurig. So ein junger Kerl“, sagte Jason O’Leary auf Nachfrage, erklärte aber, dass er den Goalie persönlich nicht gekannt habe. Der jetzige Roosters-Trainer arbeitete zwar als Cheftrainer einer Eishockey-Akademie im österreichischen St. Pölten und war sogar Cheftrainer der österreichischen U18- und U20-Nationalmannschaft, doch der Torwart begegnete ihm in dieser Zeit nicht. Später wechselte O’Leary als Trainer in die Schweiz.

    Rob Daum trainierte vor seiner Zeit bei den Iserlohn Roosters etliche Jahre erfolgreich den EHC Linz in Österreich.
    Rob Daum trainierte vor seiner Zeit bei den Iserlohn Roosters etliche Jahre erfolgreich den EHC Linz in Österreich. © Falk Blesken

    Rob Daum, O’Learys Vor-Vorgänger als Cheftrainer in Iserlohn, hingegen kannte den 24-Jährigen sehr gut und war dementsprechend betroffen. „Ich habe ihn einige Jahre in Linz trainiert. Das alles ist sehr, sehr traurig“, erklärte der Kanadier gegenüber dieser Zeitung. Bis zu seinem Wechsel ins Sauerland im Oktober 2017 arbeitete Daum jahrelang erfolgreich als Coach des österreichischen Erstligisten EHC Linz. In dessen Jugend startete J. seine Karriere.

    Auch der DEB kondoliert

    Im Nachruf auf der Homepage des EBEL-Klubs heißt es: „Er arbeitete sich über den Nachwuchsbereich der Stahlstädter ins damalige Zweitligateam und wurde 2013/14 erstmals auch als Backup Torhüter in der Erste Bank Eishockey Liga eingesetzt. 2016 feierte er schließlich sein Debüt in der EBEL und absolvierte insgesamt 21 Spiele in der höchsten Spielklasse.“ Trainer der Black Wings damals war: Rob Daum.

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    Auch Alex Petan, Brett Findlay (beide HC Bolzano) und Roosters-Kapitän Bobby Raymond (EC Salzburg) spielten mindestens in der vergangenen Saison in der ersten Liga in Österreich und wechselten im Sommer ins Sauerland.

    „Wir sind zutiefst schockiert über die Nachrichten aus Kitzbühel. Unser Mitgefühl gilt den Familien und Angehörigen der fünf Verstorbenen (darunter Eishockey-Goalie Florian J.) und dem EC Kitzbühel. Wir und die gesamte deutsche Eishockeyfamilie wünschen euch viel Kraft! #RIP“, schrieb am Montag auch der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) auf Twitter.