Iserlohn. Es gibt Baustellen, an denen die Iserlohn Roosters nach dem Start der DEL arbeiten müssen. Eine hat Boss Wolfgang Brück mittlerweile erledigt.
Neal Samanski rang sich wenigstens für einen kurzen Moment ein Lächeln ab. „Ja, ich habe sogar noch den richtigen bekommen“, antwortete der Youngster der Iserlohn Roosters. Er hatte bei der 1:3-Niederlage der Sauerländer gegen die Krefeld Pinguine seinen ersten Treffer in der Deutschen Eishockey Liga erzielt – und sich anschließen den Puck gesichert. Doch dieses Erfolgserlebnis steigerte seine Laune nur bedingt.
Denn durch die Niederlage in Krefeld rutschten die Roosters auf den letzten Tabellenplatz ab. „Das Tor zu erzielen, hat sich ganz gut angefühlt, aber natürlich wäre es mit einem Sieg noch schöner gewesen“, sagte der 20-Jährige nach der Partie. Wie sein Trainer Jason O’Leary in der Pressekonferenz nannte auch Samanski die aktuell umfassendste Baustelle der Roosters beim Namen: „Das größte Problem ist, dass wir keine Tore schießen“, sagte er.
Sieben Treffer gelangen den Roosters bislang. Weniger haben nur die Kölner Haie mit sechs Toren auf dem Konto. „Daran müssen wir arbeiten“, kündigte O’Leary an.
Umso schmerzhafter wirkt die Sturm-Flaute bei einem Blick auf die Tabelle der zurückliegenden Spielzeit. Am vierten Spieltag feierten die Iserlohner im September 2018 einen 8:3-Heimtriumph gegen den damals amtierenden Meister EHC RB München. „Entfesselte Roosters deklassieren den Meister“ war nur eine der Schlagzeilen über die Mannschaft, die nach vier Spieltagen bereits 19 (!) Tore erzielt hatte.
Roosters: Vor einem Jahr bereits 19 Tore
19 stehen in der aktuellen Saison sieben gegenüber. „Wir hatten genug Chancen, aber wir nutzen sie nicht“, sagte O’Leary. Torgefährliche Spieler wie in der vergangenen Spielzeit Jonathan Matsumoto oder Anthony Camara fehlen im aktuellen Kader. Oder sie benötigen noch Zeit, um sich im neuen Mannschaftsgefüge herauszukristallisieren.
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Übrigens: In den vergangenen fünf Jahren starteten die Roosters einmal sogar mit noch weniger Treffern. Fünf Tore standen nach vier Spielen im September 2017 zu Buche. Am Ende der Hauptrunde schafften es die Sauerländer als Tabellenachter in die Pre-Play-offs.
Geduld ist deshalb gefragt – und auch das, was Wolfgang Brück, Geschäftsführender Gesellschafter der Roosters, bereits vor der Saison einforderte. „Ich würde es fair und gut finden, wenn wir alle auch bei ein paar Niederlagen in Folge die Ruhe bewahren“, sagte Brück und ergänzte: „Wir wollen etwas aufbauen und das dauert eben.“ Spieler wie Samanski stellen das Versprechen in die Zukunft da.
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Torgefahr, Special Teams – das sind die Baustellen, an denen die Roosters arbeiten müssen. Eine andere hat Wolfgang Brück abgearbeitet. „Ich habe eine Einigung mit ihm, aber zu Inhalten möchte ich nichts sagen“, antwortete Brück auf Nachfrage, ob der Vertrag mit Ex-Trainer Rob Daum aufgelöst worden sei. Daum war im November 2018 freigestellt worden. Vermutlich einigten sich beide Seiten jetzt auf eine Abfindungszahlung.
Daum offen für neue Angebote
Nach unseren Informationen hielt sich der Kanadier sowohl während der vergangenen Spielzeit als auch während der Vorbereitungsphase auf die aktuelle Saison in Iserlohn auf, da sein Vertrag noch bis 2020 Gültigkeit besaß. Mittlerweile ist Daum wieder in Kanada.
Daum selbst wollte sich auf Nachfrage ebenfalls nicht zu seinem Vertrag äußern. Das Kapitel Iserlohn Roosters ist für ihn aber abgehakt. „Ich bin offen für jede legitime Möglichkeit, die sich bietet“, sagte er. Zu den Roosters war der 61-Jährige nach erfolgreichen Jahren in Österreich gewechselt. Wie zu hören ist, will Daum in Kürze nach Salzburg ziehen, um schneller vor Ort zu sein, wenn sich in Europa eine Chance auf eine neue Trainerstelle ergibt.