Bösperde. . Vor Anpfiff gegen die Gäste des ASC Dortmund sieht vor allem Lea Seeling rot. Das Spiel entscheidet am Ende vor allem die Erfahrung der Gastgeber.
„Das war ein Spiel auf Verbandsliga-Niveau“, sagt Jörg von Estorff, Trainer der DJK Bösperde, nach dem Spiel gegen die Damen des ASC Dortmund. Die Teams der Landesliga präsentierten beim 28:25 (15:12) Sieg des heimischen Tabellenführers aus Bösperde ein temporeiches Spiel, bei dem am Ende klar wurde, dass der jungen Mannschaft aus Dortmund noch ein bisschen die Erfahrung fehlt. Bösperde bleibt damit weiterhin das Maß der Dinge.
„Wir treffen nicht immer die besten Entscheidungen und verwerfen auch wichtige Strafwürfe. Da sind die Spielerinnen ein bisschen nervös, weil sie unbedingt gewinnen wollen“, erklärt Siegfried Motzki-Biele, Trainer der Dortmunderinnen, die Gründe für den Leistungsunterschied in der Partie.
Angriff auf drei Schultern verteilt
Die 25 kassierten Tore sind für den Trainer der DJK definitiv zu hoch, zumal das Team gerne auf die eigene starke Verteidigung setzt. Aber auch so freut sich der Trainer über die Leistung seiner Schützlinge. „Das waren wirklich gewonnene Punkte. Dortmund wird in der Rückrunde sicher nicht mehr viele Spiele verlieren“, sagt Jörg von Estorff. Der Trainer konnte in dieser Partie auf einen Dreizack bestehend aus Kathrin von Estorff, Kerstin Vogel und Lea Seeling setzen, die zusammen 25 Tore erzielten. „Kerstin bringt eine gute Beinarbeit und hohe Spielintelligenz mit. Das zeigt sich sowohl im Angriff, als auch in der Verteidigung jedes Mal“, lobt von Estorff.
Siegfried Motzki-Biele war vor der Partie bekannt, dass von Estorff im Angriff eine Menge Tore macht. „Sie ist einfach sehr schnell und wir wollten unbedingt die erste Angriffswelle unterbinden, weil sie im Tempogegenstoß so gut sind. Aber ganz abschalten lässt sich das einfach nicht.“
Gefühlte Provokation vor dem Spiel
Abschalten ließ sich auch Lea Seeling nicht, die mal wieder zehn Tore erzielte und maßgeblichen Anteil am Sieg hatte. Mit ihrem Flachwurf stellte sie die Torhüterin immer wieder vor Probleme. Mitbekommen hat das die 21-Jährige aber laut eigener Aussage nicht. „Ich war total geladen. Meine Mitspielerinnen haben mir hinterher gesagt, dass ich gut gespielt habe, aber das ist an mir vorbeigegangen.“
Schon zu Beginn der Partie sah die Spielerin rot, als die Gäste mit „wir begrüßen die Königinnen von Bösperde“ eine Anspielung auf einen Artikel der WESTFALENPOST von sich gaben. „Das pushte uns alle nochmal zusätzlich und kam uns hochnäsig vor. So haben wir alle ein gutes Spiel gemacht“, erklärt Seeling freudig. Die Spielerin, die im halblinken Rückraum zu finden ist, war froh, dass sich die offensiven Bemühungen auf mehrere Schultern verteilen ließen. „Das macht auch einfach mehr Spaß. Die gute Mannschaftsleistung mag ich mehr, als ein gutes Spiel von mir alleine.“ Sie freut sich jetzt vor allem auf die Erholungspause und die Weihnachtsfeier „Das wird bestimmt ein süffiges Erlebnis.“
DJK Bösperde: Seeling M., Tsamatos, Seeling L. (10), Hellwig, Vogel (6), Voss (2/2), Daus, von Estorff (9), Novak (1).