Bamenohl. Fußball-Oberligist unterliegt der SG Wattenscheid 09 nach 2:0-Führung noch 2:3. Marvin Schulz feiert Debüt.
Das ging nach hinten los: Fußball-Oberligist SG Finnentrop/Bamenohl geht mit einem Fehlstart ins neue Jahr hinein. Gegen die SG Wattenscheid 09 gab es eine 2:3 (1:0)-Niederlage.
Es waren Bilder, die die Anhänger der SG Finnentrop/Bamenohl eigentlich nicht sehen wollen. Während die Spieler ihrer Mannschaft mit gesenkten Köpfen enttäuscht vom Feld schlichen, feierten nebenan die Wattenscheider mit ihren zahlreich angereisten Fans den Last Minute-Erfolg. Für die Gäste ein wichtiges Lebenszeichen im Abstiegskampf, für die Hausherren ein Warnsignal. „Man hat den Jungs angemerkt, dass die Vorbereitung nicht optimal gelaufen ist. Uns fehlte die Spielpraxis und gewisse Abläufe waren noch nicht da“, redete SG-Trainer Ibou Mbaye Klartext. Nur ein Vorbereitungsspiel hatte die SG, drei weitere Spiele wurden jeweils vom Gegner abgesagt.
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Entsprechend zäh kam die heimische SG vor 450 Zuschauern ins Spiel hinein. Gefahr strahlten die Gastgeber lediglich bei Standardsituationen aus. So landete nach 15 Minuten ein Freistoß von Phillip Hennes auf dem Tornetz. Auf der anderen Seite sorgten die Wattenscheider immer wieder über ihre linke Außenbahn für Gefahr. Umut Yildiz war nach 20 Minuten nicht zu halten, flankte quer durch den Strafraum, wo am zweiten Pfosten der ehemalige Siegener Arda Nebi lauerte, dessen Schuss jedoch verrutschte und weit drüber ging.
Fünf Minuten später erklang dann erstmals Jubel am Bamenohler Schloss. Wieder war es Phillip Hennes, der sich auf halblinker Position einen Freistoß zurechtlegte. Der Ball segelte scharf in den Strafraum, wo Verteidiger Max Humberg richtig stand und die Kugel über die Linie bugsierte. Danach kamen die Hausherren besser ins Spiel hinein, schafften es jedoch nicht, sich gute Torchancen zu erspielen. Die Wattenscheider hatten aus den Fehlern im Hinspiel gelernt, in dem sie sich drei Kontertore fingen, weil die Absicherung nach hinten fehlte. Dieses Mal stand der Tabellenletzte, der im Winter ein Facelifting bekommen hat, deutlich tiefer und bot der Mannschaft von Ibou Mbaye weniger Räume an. „Da ist im Grunde nicht passiert, wir hatten alles unter Kontrolle“, resümierte Mbaye.
Perfekter Start in Halbzeit zwei
Die zweite Halbzeit startete dann spektakulär. Vom Anstoß weg spielte Danielle Werlein den Ball zurück auf Christopher Hennes, der einen langen Ball auf Daniel Tews schlug. Tews leitete den Ball wieder auf Werlein weiter, der frei vor SG-Torhüter Niklas Lübcke stand. Der Wattenscheider wehrte den Ball an den Strafraum ab, wo Julian Scheppe es mit einem Heber probierte, den die Wattenscheider in höchster Not auf der Torlinie klärten - vor die Füße von Bernie Lennemann, der aus drei Metern keine Probleme hatte, die Kugel zum 2:0 zu versenken. Genau 28 Sekunden lagen zwischen Anstoß und Tor. „Sowas kannst du natürlich nicht planen. Wir haben das aber gerne mitgenommen. Unser Plan war es, geduldig zu spielen und Wattenscheid erst einmal kommen zu lassen. Uns war bewusst, dass sie durch den Rückstand unter Zugzwang standen“, betont Ibou Mbaye.
Doch dieser Plan sollte nur kurz aufgehen, denn bereits zwei Minuten nach dem Bamenohler Treffer, lag der Ball auf der Gegenseite im Tor. Nach einem Wattenscheider Einwurf kam der Ball über zwei Stationen zu Umut Yildiz, der aus 16 Metern einfach mal aufs Tor schoss und Armend Shaqiri auf dem falschen Fuß erwischte. Die SG-Abwehr blieb in dieser Szene mit drei Spielern gegen den Wattenscheider viel zu passiv.
Auch der zweite Wattenscheider Treffer war vermeidbar. Nach einem Freistoß aus der eigenen Hälfte kam die Kugel wieder zu Umut Yildiz, der den Ball weiterleitete zu Felix Casalino, der aus 16 Metern platziert, aber nicht unhaltbar ins rechte Eck schoss - 2:2. „Der Anschlusstreffer war schon der Knackpunkt, das darf uns so schnell nicht passieren. Damit haben wir Wattenscheid stark gemacht“, kritisierte Mbaye.
Siegtreffer nach Sonntagsschuss
Zwar versuchten die Bamenohler noch weiter nach vorne zu spielen und selbst das Spiel wieder zu drehen, doch die Wattenscheider waren deutlich galliger und erhöhten den Druck. Der Siegtreffer in der 90. Minute passte ins Bild: Ein langer Abschlag von Niklas Lübcke wurde von Jamal El Mansoury angenommen und dann von der Strafraumkante in den rechten Torwinkel geschossen. Wieder war Shaqiri machtlos. „Das war ein Sonntagsschuss. Man merkte Armend bei den Gegentoren an, dass er noch nicht richtig fit ist. Ein fitter Armend hätte die alle gehalten“, ist Mbaye sicher.
Am Ende durfte Zugang Marvin Schulz noch seinen Einstand im SG-Trikot feiern, konnte die Niederlage aber auch nicht verhindern. „Ich freue mich sehr, dass er zu uns gekommen ist. Er wird noch eine große Hilfe für uns werden“, erklärt Mbaye.
SG Finnentrop/B. - SG Wattenscheid 09 2:3 (1:0).
SG Finnentrop/Bamenohl: Shaqiri, Humberg, Lennemann, Christopher Hennes, Scheppe (86. Herrmann), Meyer (80. Schmitt), Tews, Kümhof, Phillip Hennes, Dettmer, Werlein (75. Schulz).
Tore: 1:0 Humberg (25.), 2:0 Lennemann (46.,), 2:1 Yildiz (48.), 2:2 Casalino (61.), 2:3 El Mansoury (90.).
Schiedsrichter: Fabian Bierau (Biedenkopf).
Zuschauer: 411.