Gerlingen. Der Verein lebt die Inklusion vor und ist ein gutes Beispiel für andere Klubs im Kreis.

Der Bieberg, die Heimspielstätte des Fußball-Landesligisten FSV Gerlingen, gehörte am Samstag den Fußballerinnen und Fußballern, der im letzten Jahr ins Leben gerufenenInklusionsmannschaft. Inklusion bedeutet, dass niemand ausgeschlossen wird. Aussehen, Sprache oder eine Beeinträchtigung sind völlig egal. Die Message ist klar: Fußball ist für alle da.

Bereits am Freitag wurde mit den Vorbereitungen begonnen. Es heißt: Durchschnaufen, entspannen, Akkus aufladen vor diesem besonderen Fußball-Turnier. Aufbauarbeit, das bedeutet Getränke anliefern, für das leibliche Wohl sorgen, ein Zelt aufbauen. Der FSV Gerlingen hatte gut gewählt. Es war ein Tag wie gemalt.

Nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz wurde an alles gedacht: Von der Hüpfburg für die kleinen Besucher, bis zum Einlagespiel der Mini-Kicker des FSV Gerlingen und FC Möllmicke. Das Team bestehend aus Anna Klopries, Michael Bange und Carina Sandt gründete vor wenigen Jahren die Inklusionsmannschaft und hatte zum großen Fußball-Event eingeladen. Hier stand das Motto „Fußball verbindet“ im Mittelpunkt.

Fair-Play-Gedanke im Mittelpunkt

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Beim Fußball ging es nicht um Tore und Punkte. „Beim ersten Spiel war kein Schiedsrichter vor Ort. Der Fair-Play-Gedanke spielte eine große Rolle, denn die Tore hatten keine Bedeutung , sondern der Spaß sollte im Vordergrund stehen“, weiß Anna Klopries, eine der Trainerinnen der Inklusionsmannschaft zu berichten. Für alle teilnehmenden Mannschaften gab es einen Pokal und die Spielerinnen und Spieler erhielten Erinnerungsmedaillen. „Später griff noch Christoph Brüser, ein erfahrener Schiedsrichter, ins Geschehen ein, seine Aufgabe war nur der Anpfiff und der Abpfiff“.

So ließ es sich Peter Niklas, Vorsitzender des Gemeindesportverbandes Wenden und stellvertretender Vorsitzender des Kreissportbundes Olpe, nicht nehmen, die Auftaktveranstaltung durch seinen Besuch aufzuwerten und gemeinsam mit Sebastian Stracke, Vorsitzender der Jugendabteilung des FSV Gerlingen, sowie Anna Klopries, Michael Bange und Carina Sandt das Turnier zu eröffnen. „Der Gemeindesportbund Wenden, sowie der Kreissportbund Olpe unterstützen gemeinsam diese tolle Veranstaltung“, sagte Peter Niklas in seiner Eröffnungsrede. Als kleine Unterstützung gab es ein Flachgeschenk.

Tolles Kinderprogramm

Der Renner war der Auftritt von Prinzessin Amira, die der Veranstaltung einen zusätzlichen Farbtupfer mit ihrem Kinderprogramm verpasste. Es gab von ihr bunte Tattoos für die kleinen Fußball-Fans. Dominik Dapprich, Trainer der Landesligamannschaft des FSV Gerlingen, war ebenfalls vor Ort und sehr angetan: „Solche Fußball-Turniere finde ich wichtig. Es geht nicht nur um Bundesliga-Fußball, solche Veranstaltungen an der Basis haben einen hohen Stellenwert.“

Die beiden Trainer Anna Klopries und Michael Bange sind bei ihrer anspruchsvollen Aufgabe voll motiviert. Beide Übungsleiter haben die C-Lizenz. Anna Klopries hat sie bereits 2015 erworben und Michael Bange in diesem Jahr. „Für uns ist es eine gute Hilfe. Man hat eine andere Sichtweise auf Spielformen oder teambildende Prozesse innerhalb des Teams, aber auch die Übungsformen passen sich den Kindern und Jugendlichen an“, gibt Anna Klopries zu verstehen.

Viele Einladungen erhalten

Sie ist auch Mutter eines Kindes mit sprachlicher Beeinträchtigung. Weiter erklärte Anna Klopries: „Wir haben hier im Verein eine ganz große Unterstützung, denn seit diesem Jahr gibt es im Vorstand eine Stelle für Inklusion und die wird von mir eingenommen.“

Einen ganz wichtigen Faktor nimmt auch Carina Sandt ein. Sie ist ein Kind des Fußballes und des Biebergs. „Carina ist das Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainerteam“, erklärt Anna Klopries. „Wir haben uns im Frühjahr Gedanken über ein solches Turnier gemacht und wie wir es organisieren. Wir hatten im letzten Jahr eine Einladung von den Sportfreunden Hüingsen, anschließend gab es im Winter eine Einladung von unserem Verein mit einem Hallenturnier in Hillmicke und einer anschließenden Weihnachtsfeier“, erinnert sich Anna Klopries. „Deshalb auch die Idee für dieses Turnier, damit die Öffentlichkeit mehr über Fußball und Inklusion erfährt, denn im ganzen Kreis Olpe gibt es keine Angebote dieser Art.“

Am Rande des Turniers gab es noch eine kleine Verlosung, um die Veranstaltung zu unterstützen. Der Hauptgewinn war ein Trikot des Schalkers Simon Terrode, der es auch mit seiner Unterschrift signiert hatte. Eine Wiederholung dieser Veranstaltung im kommenden Jahr steht nichts im Wege.