Attendorn. Der SV Türk Attendorn kann Pokal. Zum zweiten Mal nach 2020 steht die Elf um Spielertrainer Yasin Colak im Finale des Krombacher Kreispokals.

2021 war der Wettbewerb abgebrochen worden, 2022 fiel das Endspiel aus. Vor drei Jahren hatte der SV Türk Attendorn den frisch gebackenen Oberligisten SG Finnentrop/Bamenohl ausgeschaltet und war im Finale erst im Elferschießen gegen die SpVg Olpe gescheitert. Diesmal besiegte er den Bezirksliga-Konkurrenten FC Altenhof vor knapp 200 Zuschauern mit 2:1 (1:0). Mit wem sie es im Endspiel zu tun haben wird, entscheidet sich am Donnerstag zwischen dem Landesligisten SV 04 Attendorn und dem Oberligisten SG Finnentrop/Bamenohl im Hansastadion.

Die Gastgeber schossen ihre Tore zu günstigen Zeitpunkten. Zwei Minuten vor der Pause und vier Minuten vor Schluss trafen sie zum 2:0. Jens Solbachs Anschluss in der 90. Minute kam zu spät für den Gast vom Winterhagen. Ärgerlich aus Altenhofer Sicht war, dass sie in der Anfangs-Viertelstunde zwei gute Möglichkeiten hatten liegen lassen gegen eine ansonsten sehr sichere Türk-Abwehr, die wenig zuließ und wo Yasin Colak zum ersten Mal seit seiner Ottfinger Zeit Sechser und nicht Innenverteidiger spielte, wie er verriet. Ziel war, die Schaltzentrale des FCA-Spiels, Jannik Schneider, so gut es ging aus dem Spiel zu nehmen.

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Das Führungstor des SV Türk entsprang einem Altenhofer Eckball. Der wurde von Colak rausgeköpft - und ab ging die Post über links. Ahmet Kalkan warf seinen Turbo an, ließ auf der linken Bahn alles hinter sich und legte dem Torschützen Enis Licina auf.

Das Ganze toppte Kalkan in der 86. Minute, als er seinen Gegenspieler in Grund und Boden lief und diesmal selbst einlochte. Spielertrainer Colak lobte: „Ganz stark! Tolle Einzelaktionen, da kann ich ihn nur loben.“ Über das Erreichen des Endspiels freute er sich natürlich gleichermaßen: „Den Jungs muss erstmal bewusst werden, was das bedeutet. Finale! Es kann ein Oberligist werden oder ein Landesligist. Aber es macht mehr Freude, wenn wir bis dahin den Klassenerhalt geschafft haben.“

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Für die Meisterschaft sollte dieses Erfolgserlebnis doch eigentlich einen Schub bedeuten, oder? Colak: „Naja, bei unserer Mannschaft weiß man nie. Im Pokal hat sie ihr eigenes Gesicht, in der Meisterschaft ein anderes.“

Für FCA-Trainer Mike Brado hatte „die bessere Mannschaft verloren“, wie er sagte, „heute waren sie auf das Zerstören aus. Ich habe Türk Attendorn schon besser gesehen.“ Verärgert hatten ihn die beiden Gegentore. Nach einer Standardsituation laufen wir in einen Konter, schaffen es vorher nicht, die Situation zu klären, sind auch vor dem 0:2 in Ballbesitz und produzieren wieder einen Fehler.“ Insgesamt sieht er eine große Verunsicherung, nicht nur an diesem Abend. Man sei nicht gallig genug, die Tore zu machen. „Das ist unser Manko.“ Dass seine Mannschaft nun einen spielfreien Sonntag hat, sieht er kritisch: „Ich hätte gern am Sonntag direkt wieder ein Spiel gehabt, schon allein für den Kopf.“

Türk Attendorn hat dagegen ein Sonntagsspiel und kann gegen den Tabellennachbarn Freier Grund einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen.