Attendorn. Das Halbfinale zwischen dem SV 04 Attendorn und der SG Finnentrop/Bamenohl ist auch das Duell zweier Trainer auf Abschiedstournee.

Vor dem Kreispokal-Halbfinale zwischen dem Fußball-Landesligisten SV 04 Attendorn und der SG Finnentrop/Bamenohl am Donnerstag (19 Uhr, Hansastadion) werden Erinnerungen an die letzte Saison wach. Im Achtelfinale brachte der SV 04 den Oberligist an den Rande einer Niederlage. Und das, obwohl die Attendorner personell arg gebeutelt waren. „Damals haben einige Altliga-Kicker mitgespielt, Markus Prawitt war 90 Minuten im Einsatz“, erinnert sich Trainer Ralf Sonnenberg, der selbst während des Spiels an der Nordsee weilte: „Aber ich war telefonisch quasi live dabei.“ Nick Heimes erzielte damals die Führung für die Hansestädter, der frühere und künftige Attendorner Hasan Dogrusöz glich kurz vor der Halbzeit aus. Am Ende musste das Elfmeterschießen her, die SG Finnentrop/Bamenohl setzte sich letztlich mit 6:5 durch. Bamenohl-Trainer Ralf Behle erinnert sich noch gut an das spannende Duell im September 2021: „Am Donnerstag würden wir das schon lieber in 90 Minuten regeln.“

Wiedersehen mit alten Kollegen

Jetzt also das erneute Aufeinandertreffen, diesmal unter den letzten Vier. „Wir freuen uns alle sehr auf das Spiel. Das wird ein Highlight“, ist sich Ralf Sonnenberg sicher und hofft auf eine tolle Pokal-Atmosphäre mit vielen Zuschauern im Hansastadion. Für ihn und seine Spieler Robin Entrup, Steve Lang sowie den verletzten Jerome König ist das Halbfinale auch ein Wiedersehen mit dem Ex-Verein. Sonnenberg: „Ich hatte eine schöne Zeit als Spielertrainer in Bamenohl. Überhaupt sind die Verbindungen zwischen den Vereinen gut, viele meiner Jungs sind mit Spielern der SG befreundet.“ Vor der Entwicklung seines früheren Klubs hat er großen Respekt: „Bamenohl sorgt mittlerweile selbst in der Oberliga für Furore, wir sind natürlich in der Außenseiterrolle.“

Pokalsieg zum Abschied?

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Im Sommer ist für Sonnenberg nach drei Jahren Schluss beim SV 04 Attendorn, sein spielender Co-Trainer Jasmin Selimanjin übernimmt. Wäre da so ein Titel im Kreispokal und damit die Qualifikation für den Westfalenpokal nicht das perfekte Abschiedsgeschenk? „Wir wollen immer das Optimale erreichen. Auch wenn ich bleiben würde, würden wir ja nicht sagen: ,Bamenohl? Kreispokal? Ist uns doch egal.’ Natürlich wäre ein Pokalsieg ein schöner Abschluss. Aber das denkt sich Ralf Behle auf der anderen Seite sicher auch.“

Denn auch Behle räumt bald seinen Trainerstuhl in der H&R-Arena. In seiner letzten Saison hat er die SG souverän zum Klassenerhalt in der Oberliga geführt, jetzt soll der Einzug ins Pokalfinale folgen. „Die Favoritenrolle haben wir als klassenhöherer Verein natürlich inne“, weiß Behle, der gegen „kompakte und individuell starke Attendorner“ auf eine bessere Leistung hofft als bei der 0:1-Heimniederlage gegen Eintracht Rheine am Wochenende: „Die Fehlpassquote war zu hoch, gerade im letzten Drittel. Da müssen wir uns verbessern, denn das wird am Donnerstag der Schlüssel sein.“

Personelle Fragezeichen auf beiden Seiten

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Neben Maurice Danielle Werlein, der weiter mit seiner Schambeinverletzung ausfällt, sind bei der SG Finnentrop/Bamenohl auch Julian Scheppe und Georgios Mavroudis fraglich. Auch beim SV 04 Attendorn steht hinter einigen Akteuren noch ein Fragezeichen. „Bei Neal Kasel wird es aufgrund seines Berufes zeitlich eng, bei Dustin Langenberg und Hannes Poplawski müssen wir abwarten“, so Ralf Sonnenberg. Von der personellen Situation aus dem Vorjahr ist seine Mannschaft allerdings weit entfernt: „Wenn sich beim Abschlusstraining nicht plötzlich noch fünf Leute verletzen, hat Markus Prawitt diesmal Pause.“