Bamenohl. Gegen den Großkreutz-Klub TuS Bövinghausen ist die Behle-Elf die bessere Mannschaft. Vergisst aber das Tore schießen.

Was für ein grandioses Fußballspiel, aber leider ohne Happy End für die Spieler des Oberligisten SG Finnentrop/Bamenohl. Gegen den Titelanwärter TuS Bövinghausen, der mit Ex-BVB-Spieler Kevin Großkreutz antrat, gab es eine unverdiente 2:4 (1:2)-Niederlage.

Eine Stunde war vor fast 400 Zuschauern am Bamenohler Schloss gespielt, als Maurice Werlein auf der linken Strafraumseite den Bövinghausener Kapitän Maurice Haar zum Tänzchen bat. Mit einem Haken ließ er den Dortmunder aussteigen und wollte den Ball in die Mitte Flanken.

Haar riss im Affekt den Arm hoch, Schiedsrichter Johannes Liedtke zögerte keine Sekunde und zeigte auf den Elfmeterpunkt. 2:2 stand es zu diesem Zeitpunkt, als sich Phillip Hennes, den Ball zurechtlegte. Der ansonsten so sichere Schütze nahm Maß und schoss, doch statt Jubel erklang nur der dumpfe Klang des Aluminiums. Innenpfosten. Und raus. Wenige Zentimeter, die dem Spiel an dieser Stelle eine völlig andere Wendung gegeben hätten. Eine Wendung, die am Ende dem Spielverlauf auch entsprochen hätte.

Julian Scheppe behauptet den Balll. 
Julian Scheppe behauptet den Balll.  © Tim Cordes

Dogrusöz mit der frühen Führung

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Von Beginn an zeigte die Mannschaft von Ralf Behle eine starke Leistung, spielte zielstrebig und schnörkellos nach vorne, presste früh und stellte damit den Gast immer wieder vor Probleme. Wie in der fünften Minute als Gordon Meyer auf der rechten Seite einen cleveren Pass in die Schnittstelle der Bövinghausener Abwehr spielte, Hasan Dogrusöz den Raum besetzte und mit einem sehenswerten Lupfer die Bamenohler Führung erzielte.

„Wir haben das in den ersten 30 Minuten richtig stark gemacht. Da hatte Bövinghausen ja nicht eine Torchance“, lobte SG-Trainer Ralf Behle seine Mannschaft, die jedoch wieder ein altbekanntes Manko zeigte, die Chancenverwertung. Die war alles andere als gut. Nach dem frühen Führungstreffer besaßen Camprobin, Meyer und Werlein Möglichkeiten, um mehr Tore zu erzielen, doch der Ball ging nicht rein.

Bövinghausen nutzt Chancen eiskalt

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Auf der anderen Seite zeigten die Gäste aus Dortmund wie sich Chancen effizient nutzen lassen. Nach einer halben Stunde spielten die Bövinghausener mit einem Steilpass Elmin Heric im Strafraum frei, der allein vor SG-Torhüter Ahmed Shaqiri die Ruhe behielt - 1:1. Vier Minuten vor der Pause hatte Gordon Meyer Pech, als nach einem Eckball das Spielgerät an die Latte knallte statt ins Tor hinein.

Gerade als die Nachspielzeit verkündet wurde, schlugen dann noch einmal die Gäste zu. Wieder war es Heric, dieses Mal als Vorbereiter, der im Strafraum Ilias Anan sah, der die Halbzeitführung erzielte.

Wer dachte, dass der späte Gegentreffer die Hausherren demoralisieren würde, sah sich getäuscht. In der zweiten Halbzeit ging es wieder mutig nach vorne. Nach 54 Minuten dann der Ausgleich: Phillip Hennes zog zur Grundlinie, spielte den Rückpass auf Rafael Camprobin, der humorlos ins lange Eck traf. Es folgte wieder eine Drangphase der Hausherren, die auch nach dem verschossenen Elfmeter nicht endete, aber wieder erfolglos blieb.

Maurice Werlein (rechts) ärgert sich nach einer vergebenen Chance.  
Maurice Werlein (rechts) ärgert sich nach einer vergebenen Chance.   © Tim Cordes

Uzun-Doppelpack bringt Entscheidung

Die Bövinghauser kamen nach einer Stunde besser ins Spiel und belohnten sich nach 74 Minuten. Migel-Max Schmeling schoss den Ball von der linken Seite einfach mal vors Tor. Aus dem Getümmel heraus war es dann der eingewechselte Keni Uzun, der das 3:2 für die Gäste erzielte. In der Schlussminute setzte Uzun nach einem Konter auch den Schlusspunkt. Auf der Gegenseite köpfte Oussama Anhari noch einmal an den Pfosten.

Ralf Behle ist von der Leistung seiner Mannschaft begeistert. „Der Sieg ist unverdient. Wir haben überragenden Fußball gespielt. Dass wir nicht alles unterbinden können, ist auch klar. Wir müssen uns halt ankreiden, dass wir höher führen müssen. Ich bin absolut stolz, dass wir gegen so ein Team nicht nur mitgespielt haben, sondern auch den Sieg verdient gehabt hätten.“